Die Mainstreampresse formiert sich gerade in eine neue Stoßrichtung: Der Nord-Stream-Anschlag war ein ukrainisches Projekt. Diese falsche Fährte hatte sich die letzten Monate aufgebaut. Sie ist unglaubwürdig, wird aber wohl die amtliche Wahrheit werden. Der Grund ist klar: Die Wahrheit würde zu einem Bruch der Dummtreue der Deutschen zu den USA führen. Also braucht es einen Sündenbock, der die Einbahnstraße Washington-Berlin rettet.
Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede
Den Nord-Stream-Anschlag (September 2022) begleiten wir schon länger und haben mit guten Argumenten die Mainstream-Meinung zurückgewiesen, dass die Russen es waren1. Die Argumente für eine russische Täterschaft waren einfach absurd. Profiteure der Nord-Stream-Zerstörung sind die Amerikaner2. Und das gilt auch heute noch. Sie waren immer gegen die deutsch-russische Energiefreundschaft.
Weiterführende Informationen:
Nord Stream: Ein unglaublicher Anschlag
Günstige Energie für Deutschland
Energiewende darf Grundlastfähigkeit nicht aus dem Auge verlieren!

Amerikaner mit dem Rücken zur Wand
Und so richtig eng wurde es für die Amerikaner und die transatlantische Partei Deutschlands, als Enthüllungslegende Sy Hersh seinen Artikel veröffentlichte (Februar 2023), der die USA der Täterschaft beschuldigte3. Zudem erhielt das Compact-Magazin eine E-Mail der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund in Berlin zugespielt, die verrät, dass die Bundesregierung im März 2022 über eine unmittelbare Gefährdung von Nord Stream informiert war und darüber mit den USA verhandele4 – Anmerkung: In einem solchen Fall verhandelt man doch üblicherweise mit den Tätern, oder etwa nicht?
Das war kurz nachdem der US-Präsident Biden im Beisein von Olaf Scholz angekündigt hatte, der Pipeline ein Ende zu bereiten (Februar 2022). Dann gab es noch den Leak bei der britischen Premierministerin, die den Amerikanern im September 2022 über Smartphone bestätigte, dass die Bomben detoniert seien („it’s done“)5. Und die Polen bedankten sich ohnehin gleich bei den Amerikanern für den Anschlag. Die antiamerikanische Stimmung im Land wuchs.
Propagandistische Gegenoffensive der Transatlantiker
Olaf Scholz fuhr daraufhin Anfang März 2023 erneut in die USA – sehr spontan – ohne dass der exakte Grund bekannt war6. Kurz danach veröffentlichten deutsch-amerikanische Leitmedien konzertiert die Legende vom Schiffchen „Andromeda“ und seiner kleinen Besatzung, die am Kajütentisch noch eilig die Sprengsätze zusammengebaut hatte. Ohne spezielle Ausstattung heftete das armselige Häuflein die Sprengladungen an verschiedenen Stellen an die Pipelines. Eine Meisterleistung. Und diese wahren Zauberer vergaßen „aus Versehen“ ihre Pässe im Schiff. Und diese weisen in die Ukraine. Realsatire vom Feinsten. Aber hier bahnte sich schon an, dass die herrschende Transatlantikerkaste bereit ist, den Ukrainern die Geschichte in die Schuhe zu schieben. Entsprechend fingiert wurden auch die Beweise.
Warum Sündenbock Ukraine
Für die USA ist die Kontrolle Deutschlands wichtiger als das Schicksal der Ukraine. Die sind nur ein Mittel zum Zweck, um den geopolitischen Rivalen Russland zu schwächen. Aber Deutschland zu beherrschen, das ist für die USA eine der wichtigsten und nachhaltigsten Aufgaben seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Deshalb muss die Ukraine die Bürde auf sich nehmen, die deutsch-amerikanischen „Beziehungen“ zu retten. Die Ukraine ist auch aus anderen Gründen ein guter Sündenbock:
1) von ihnen ist im Hinblick auf Schadenersatz nichts zu holen (von den USA schon);
2) ihre politischen Führer spielen mit, weil sie von den USA abhängig sind;
3) man kann es als einen Akt der Verzweiflung darstellen – verminderte Schuldfähigkeit der Ukraine als ein Land im Überlebenskampf;
4) die Einbahnstraße Washington-Berlin bleibt unbeschädigt;
5) es kann konstruiert werden, warum die Bundesregierung im März 2022 bereits über die akute Gefährdung informiert und mit Washington darüber im Austausch war.
Weiterführende Informationen:
US-Denkfabrik: Wie die Ukraine schöngeredet wird
Ukraine: Die „Freunde“ sind zurück
Kriegsgefahr durch mangelnde Souveränität

Ukraine als alleiniger Täter unwahrscheinlich
Aber auch dieses Konstrukt darf doch niemand glauben, der auch nur halbwegs klar denken kann. Die Ukraine würde niemals etwas tun, was ihre Beziehung zu den USA und anderen NATO-Mächten gefährden würde. Die Ukraine hängt am Tropf von NATO und EU. Alles, was die Ukraine macht, ist entweder von den USA genehmigt – oder von ihr gelenkt. Amerikanische Militärberater sitzen in allen Hierarchieebenen der ukrainischen Armee – die Ukraine ist nur ausführendes Organ amerikanischer Befehle. Die Briten dürfen wahrscheinlich auch ein wenig mitdirigieren. In diesem Ökosystem gibt es keine Entscheidung, die die Amerikaner nicht genehmigt oder für die Ukraine bereits getroffen haben.
Wenigstens ist auch im Mainstream anerkannt, dass die USA über Anschlagspläne Bescheid wussten7. Da stellt sich doch die Frage, warum die Amerikaner nicht ihre absolute Macht über die Ukraine genutzt haben, um den Anschlag zu verhindern? Egal, wie man es dreht und wendet: Die Amerikaner waren entweder Täter, Anstifter oder haben es billigend in Kauf genommen. Keine dieser Varianten spricht dafür, dass die Amerikaner Deutschlands Freunde sind.
Das Drehbuch für die offizielle Beendigung der Nord-Stream-Anschlag-Debatte – es wird so ablaufen:
- Immer mehr „Beweise“ kommen zustande, dass es die Ukraine war.
- Selenskyj wird die Verantwortung übernehmen. Er wird sagen, dass es ein Akt der Verzweiflung war, um Deutschland auf die Seite der Ukraine zu bringen und von der Verbindung mit Russland zu lösen.
- Selenskyj wird wegen dieses „Skandals“ und des Misserfolgs der aktuellen ukrainischen Offensive den Hut nehmen.
- Sein Nachfolger wird eine Untersuchungskommission zu Nord Stream einsetzen und sich bei Deutschland entschuldigen.
- Deutschland wird die Entschuldigung annehmen und dem eigenen Volk erklären, dass man von der neuen Regierung eine lückenlose Aufklärung erwarte.
- Deutschland und die Ukraine werden ein Alibiprojekt für Energiegewinnung ins Leben rufen, das den Anschein erweckt, die Ukrainer würden versuchen, den ökonomischen Schaden zu kompensieren. Schadenersatzforderungen wird Deutschland nicht stellen, mit dem Verweis darauf, dass a) von der Ukraine nichts zu holen sei; b) die Beendigung des deutsch-russischen Energiehandels letztlich richtig gewesen sei; c) deutsche Unternehmen am Wiederaufbau der Ukraine beteiligt sein werden. Das sei Kompensation genug.
- Deutschland und die USA werden vor den Kameras brav grinsen und die unverbrüchliche Freundschaft der beiden Länder verkünden. Deutschland wird sich bei den Amerikanern bedanken, frühzeitig über die Gefahr informiert worden zu sein.
- Hinter den Kulissen könnte Russland für die Zerstörung der Pipelines eine Entschädigung erhalten. Es wird ein Geheimabkommen sein.
- In den Geschichtsbüchern wird Selenskyj als tragischer Held eingehen, der für das eigene Land alles tat, aber mit dem Nord-Stream-Anschlag etwas zu hoch pokerte.
Und die Einsicht aus der Geschichte: Nichts ist absurder als die Realität.
Weiterführende Informationen:
Nach Nord-Stream-Enthüllung – NATO-Presse greift Hersh an
Anschlag auf Nord Stream: Die Elefantenherde im Raum
Amerikanisches Gas statt Nord Stream 2: Für wen arbeitet Annalena Baerbock?

1 https://deutsche-stimme.de/anschlag-auf-nord-stream-die-elefantenherde-im-raum/ (Aufruf: 13.06.2023).
2 https://deutsche-stimme.de/usa-und-norwegen-nord-stream-attentaeter-mit-wirtschaftswachstum/ (Aufruf: 13.06.2023).
3 https://deutsche-stimme.de/nach-nord-stream-enthuellung-nato-presse-greift-hersh-an/ (Aufruf: 13.06.2023).
4 https://deutsche-stimme.de/amerikaner-zerstoerten-nord-stream-aber-wie-reagieren/ (Aufruf: 13.06.2023).
5 https://deutsche-stimme.de/nord-stream-its-done/ (Aufruf: 13.06.2023).
6 https://www.zdf.de/nachrichten/politik/scholz-biden-usa-besuch-100.html (Aufruf: 13.06.2023).
7 https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/nord-stream-anschlagsplaene-medienberichte-100.html (Aufruf: 13.06.2023).
6 Antworten
2.) Bei Nordstream muß man die Wahrscheinlichkeit für eine Täterschaft abwiegen. Bei Polen sollte man auch auf die Vorgeschichte bis September 1939 schauen und wie die Deutschen provoziert wurden im Vetrauen auf den Schutz durch England. Ähnlich dürfte es gegenwärtig sein. Polen dürfte hauptverantwortlich sein. Ob die Ukraine es nur vorher wußte, oder teilweise beteiligt war, ist dabei nebensächlich. Die Amerikaner hätten keinen Grund dazu – allerdings auch nicht den Anschlag aktiv zu verhindern. Es gab keinen Grund für die Dringlichkeit.
Für eine polnische Täterschaft gibt es aber auch gar kein Indiz, für eine amerikanische sehr viele. Sh. Artikel oben. Und natürlich haben die Amerikaner einen Grund dazu, Deutschland von der russischen Energieversorgung abzuschneiden. Ihre Sanktionen haben nicht gewirkt, NS-2 wurde trotzdem fertiggestellt. Nun war mit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine aber ein Zeitfenster geöffnet, mit harten Maßnahmen Nord Stream zu attackieren, was zu Friedenszeiten undenkbar gewesen wäre. Der senile Biden hat sich im Februar 2022 einfach verquatscht, als er die Zerstörung von Nord Stream hinauspostaunte. Und worum geht es? Die Amerikaner wollen Deutschland ihr eigenes aber teureres LNG-Gas verkaufen. Die Amerikaner verfolgen die deutsch-russische Energiepartnerschaft bereits seit den 1970ern kritisch und sabotieren, wo sie nur können.
1.) Das Programm für die Ukraine ist das gleiche wie ab 1941. Die soll aber auch nicht alles zurück gezahlt haben. „1972 vergab Präsident Nixon alle 8 Milliarden Dollar Lend-Lease-Dollar. Die UdSSR zahlte keinen Cent. In den Preisen von 1941 entspricht dieser Betrag heute 8 Billionen Dollar.“ => Stuart Kahan – Der Wolf des Kremls (1987), Neffe von Lazar Kaganovich, 2. Chef hinter Stalin, http://zarubezhom.com/kaganovich.htm
Selbst wenn ein Teil über die EU (vor- ?)finanziert wird, dürfte der Großteil der Schulden bei der Ukraine bleiben. Natürlich bezahlen die Europäer zum Teil auch indirekt. Ein Teil der Waffen die sie den Ukrainern liefern, muß ja nachproduziert werden und zum Teil auch in den USA. Auch sonst istder Krieg eine gute Werbung für US-Waffen, aber auch für die der NATO, inkl. Türkei (Drohnen) Eigentlich müßte sie Putin dankbar sein. So viel für die Stärkung der NATO hat noch keiner getan. Auch die Banken warten schon. => Wirtschaftswoche vom 16.6.23. Je länger der Krieg, desto besser für sie.
Immer diese Kommentare im Konjunktiv … „soll“, „dürfte“, „angeblich“. Wo bleiben die belastbaren Fakten? Und auch diese weit hergeholten Vergleiche. Nixon verfolgte 1972 mit der UdSSR ganz andere Ziele: Die Sowjets hatten aufgrund ihres sozialistischen Systems Probleme mit der Landwirtschaft und wollten für Milliarden US-Dollar Getreide in den USA kaufen. Haben sie dann auch. Damit das passieren konnte, mussten die offenen Punkte aus Lend&Lease gelöst werden. Die Einigung war, dass die UdSSR 722 Mio. USD zahlt. Dafür gab es dann ein Handelsabkommen zwischen den Ländern und die USA wurde einer der Hauptgetreidelieferanten der UdSSR. Außerdem musste Nixon Druck auf Nordvietnam machen, damit er aus diesem Krieg heraus kam. Die UdSSR war ein Hauptunterstützer Nordvietnams. Auch dabei ging es in diesen Verhandlungen. Daher muss ich leider sagen: Dein Kommentar verbreitet leider Falsches. Und was sollte das mit dem „selbst wenn ein Teil über die EU…“ Es findet statt. Aus dem EPF sind schon Milliarden Euro in die Ukraine geflossen. Indirekt, weil die Ukrainer das Geld auch benutzen, um die USA zu bezahlen. Und was willst du mit dem Rest deines Kommentars sagen mit „gute Werbung für US-Waffen…“?
Man solte Polen nicht übersehen, das auch ein Interesse hat. Es dürfte eine Gemeinschaftsaktion zwischen Polen und Ukrainern gewesen sein, wobei die Führungsrolle sicherlich bei Polen lag. Die Erdgaslieferungen sollten sowieso eingestellt werden, so das die USA keinen Grund hätten, die Lieferungen vorfristig zu unterbrechen. Wenn sie es gewolt hätten, hätten sie auch die Durchleitung durch die Ukraine verhindern können. Sie sollen nur informiert gewesen sein, über entsprechende Absichten und gewarnt haben, wie ich las. Das von der Ukraine nichts zu holen wäre an Geld, kann man so nicht sagen. Nur wird die USA auf Umwegen davon profitieren. Die Amerikaner wollen doch russische Vermögenswerte beschlagnahmen und in die Ukraine transferieren. Nur hat die jede Menge Schulden, da die US-Waffenlieferungen nicht kostenlos gewesen sein sollen, wie ich mal zufällig auf einer ukrainischen Nachrichtenseite las. Der Wiederaufbau muß auch bezahlt werden und da wird man sich sicherlich beteiligen.
Deine Aussagen widersprechen sich. du schreibst „Das von der Ukraine nichts zu holen wäre an Geld, kann man so nicht sagen“ und dann heißt es „Nur hat die jede Menge Schulden“. Also was jetzt? Hat sie was oder hat sie nichts? Und dann der Satz: „… da die US-Waffenlieferungen nicht kostenlos gewesen sein sollen, wie ich mal zufällig auf einer ukrainischen Nachrichtenseite las.“ Bitte hier unbedingt besser informieren: Die Amerikaner lassen sich den Großteil ihrer Waffenlieferungen von der EU bezahlen, Stichwort: Europäische Friedensfazilität. Die Amerikaner liefern auf Basis Lend & Lease. Und jetzt nochmal: die Ukrainer machen nix ohne die Amerikaner und die Polen sind die Hyänen Europas, wie Churchill schon sagte. Die machen sich doch nicht selbst die Hände schmutzig, sondern machen sich nur über das Nord-Stream-As her.