Die Russen haben das Gebiet um Kiew geräumt. Hinterlassen haben sie angeblich Zeugnisse unglaublicher Gräueltaten. Sind die Russen so dumm, oder wird uns hier ein Märchen aufgetischt? Die deutschen Leitmedien überschlagen sich jedenfalls in ihren Forderungen nach Vergeltung.
Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede
Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Das kann man nicht oft genug betonen. Die Russen haben jedenfalls ihre Ankündigung wahr gemacht und sind aus der Gegend um Kiew abgezogen. Die nachrückenden Ukrainer haben angeblich Beweise für Gräueltaten gefunden. Butscha heißt ein Vorort von Kiew, wo das stattgefunden haben soll. Der Nachrichtensender n-tv schreibt:
„Im Kiewer Vorort Butscha sind unter russischer Besatzung grauenhafte Gewalttaten geschehen. Nach dem Rückzug der Angreifer wurden Dutzende, ukrainischer Darstellung zufolge sogar Hunderte tote Zivilisten entdeckt. Auf Videos in den sozialen Netzwerken sind auf der Straße liegende Leichen zu sehen. Das ukrainische Verteidigungsministerium spricht von einem ‚neuen Srebrenica‘ und stellt das russische Vorgehen in Butscha damit auf eine Stufe mit dem Massaker an tausenden Bosniern im Rahmen des serbischen Völkermords im ehemaligen Jugoslawien.“1
Und die NATO-Pressestellen, auch bekannt als „Leitmedien“, überschlagen sich in ihren Forderungen. Am wichtigsten erscheint das Energieembargo – die dramatischen Folgen für die Deutschen werden als „notwendig“ abgetan, der Kollaps unserer Volkswirtschaft wird billigend in Kauf genommen.
Weiterführende Informationen:
Ukraine: Undurchsichtige Kriegslage

Verrückte Systemschreiberlinge
Unsere Systemschreiberlinge haben schon lange den Verstand verloren. Manche forderten schon den Dritten Weltkrieg2. Wofür sollen wir denn eigentlich diese Opfer erbringen? Für „westliche Werte“ heißt es dann immer. Was sind denn die westlichen Werte? NATO-Imperialismus und Osterweiterung ohne Grenzen? Dafür sollen wir darben? Nein, ganz bestimmt nicht.
Warnungen vor Energieembargo
Allein solche Forderungen wie nach dem totalen Energieembargo gegen Russland aufzustellen, ohne eine Untersuchung der Vorgänge in Butscha abzuwarten, ist schon hirnrissig. Und solche Leute sitzen in den führenden Redaktionen des Landes. In wessen Auftrag, möchte man da wissen. Der BASF-Chef warnte jüngst, was das für Deutschland bedeuten würde, wenn wir sofort auf russische Rohstoffe verzichten würden: Eine Zerstörung der Volkswirtschaft und dessen, was die Menschen in diesem Land seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aufgebaut haben3.
Gräueltaten: Cui bono?
Wem nützen eigentlich die angeblichen Gräueltaten? Der Ukraine natürlich. Jetzt können sie noch mehr fordern an Geld, Waffen und Zwangsmaßnahmen gegen Russland. Ja, die Ukraine ist geschickt in ihrer PR-Arbeit, mindestens hyperaktiv. Ukrainische Botschafter, die es in ihren Entsendungsländern nicht schaffen, eine proukrainische Stimmung zu erzeugen, werden gefeuert4. So läuft das hier. Das bizarre Schauspiel, das der Botschafter Melnyk in Deutschland aufführt, dürfte bekannt sein5.
Russland weist Vorwürfe zurück
Russland weist die angeblichen Gräueltaten von Butscha als ukrainische Inszenierung zurück und fordert eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats, um die Vorwürfe zu erörtern6. Wir haben es hier bereits geschrieben: Den Ukrainern ist alles zuzutrauen, aus Verzweiflung. Das schließt nukleare Vorfälle ein, aber auch gestellte Gräueltaten7.
Inszenierungen haben eine lange Tradition
In der Märzausgabe der Deutschen Stimme berichteten wir in einem Artikel bereits ausführlich über sogenannte False-Flag-Operationen. False-Flag-Operationen, deutsch „Falsche Flagge“, sind Täuschungsmanöver, bei denen es darum geht, der Gegenseite etwas unterzuschieben. Wir Deutschen kennen sie gut: Im Ersten Weltkrieg benutzten die Briten den Lusitania-Zwischenfall, um die amerikanische Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen. Die Deutschen haben sich vorbildlich benommen, die Passagiere in amerikanischen Tageszeitungen vor dem Besteigen der Schiffe und dem U-Boot-Krieg gewarnt, der die Antwort auf die britische Nordseeblockade war. Die Briten besaßen die Kaltschnäuzigkeit nicht nur Zivilisten in ein Seekriegsgebiet fahren zu lassen, sondern das zivile Schiff auch mit Kriegsmaterial zu beladen, wie heute unumstritten ist. Aber diese Fakten interessierten in der amerikanischen Presse niemanden mehr, weil Emotion Hirn besiegt. Die falsche Flagge war hier die der rein zivilen Nutzung.
Unsere Empfehlung:

Auch die Amerikaner nutzten das Prinzip, als sie mit dem Tonkin-Zwischenfall eine Rechtfertigung für den Vietnam-Krieg schufen. Pentagon-Mitarbeiter Daniel Ellsberg deckte 1971 den Schwindel auf.
Erinnern wir uns auch, wie die NATO 1999 Beweise manipulierte, um den Serben Massaker an den Kosovo-Albanern unterzujubeln. Heute glaubt niemand mehr an die damaligen „Kriegsgründe“. Ebenfalls nicht zu vergessen: Die NATO-Strategen befürworteten den Einsatz damals aus Gründen, die mit den Kosovo-Albanern nichts zu tun hatten. Es ging darum, der NATO wieder eine Bedeutung zu verschaffen, weil sie wegen des Endes des Kalten Krieges in einer Existenzkrise steckte. Die neue Bedeutung ist: Weltpolizei.
Das Gleiche könnten die Ukrainer hier auch gemacht haben und die NATO nimmt es dankbar auf. Wir wissen es aber nicht genau, so wie die Leitmedien auch nicht, daher muss eine (möglichst) unabhängige Untersuchungskommission nach Butscha kommen und die Beweise aufnehmen. Und das Urteil spricht ein Gericht, und nicht die Medien.
Ein Wort zu den „Beweisen“
Derzeit kursieren Satellitenaufnahmen und Bilder von Butscha und den beklagten Szenen. Satellitenbilder kann man manipulieren, wie es die Amerikaner taten, als sie ihren Krieg gegen den Irak rechtfertigten. Und selbst wenn dort wirklich Tote liegen und die Russen dafür verantwortlich sind, bedeutet das noch kein Kriegsverbrechen.
Wenn Zivilisten mit der Waffe in der Hand gegen die einrückenden Russen gekämpft haben, haben sie auch keinen Anspruch auf den Kombattantenstatus beziehungsweise sind im Feuergefecht gefallen. Angeblich liegen Leichen verteilt auf der Straße, was nicht nach einer typischen Exekutionsszene aussieht. Das macht so keinen Sinn. Manche Bilder zeigen nur Schuhe, die unter einer Plane hervorragen. Auch Berichte über „Folterspuren“ sagen nichts aus, denn wer hat diese festgestellt? Westliche und ukrainische Reporter? Das soll doch bitte ein unabhängiger Fachmann, zum Beispiel ein Gerichtsmediziner, feststellen. Auch „Augenzeugenberichte“ sind doch nicht als unbedingt objektiv zu werten. Die ukrainische Regierung hat ein Interesse daran, dass sich die Welt empört. Entsprechend werden auch die Interviewpartner ausgewählt und instruiert.
Leiden für Lügen
Wenn die Deutschen sich von den Bias-Leitmedien und der ukrainischen PR-Maschine hinters Licht führen lassen, dann werden sie für Lügen leiden. Selbst schuld, kann man da nur sagen, wenn es so kommt. Ratsamer wäre es aber, die Untersuchungen zu Butscha abzuwarten. Für Deutschland steht zu viel auf dem Spiel, als sich von einer Wuthysterie leiten lassen zu dürfen.
Weiterführende Informationen:
Das Erwachen der Völker Europas
Wer rot-grün wählte, wählte den Krieg
Die Rückkehr des »Hufeisenplans« – NATO fabriziert wieder Kriegsgründe

1 https://www.n-tv.de/politik/Horrorberichte-ueber-russische-Graeueltaten-in-Butscha-article23242838.html (Aufruf: 04.04.2022).
2 https://deutsche-stimme.de/wollt-ihr-die-totale-propaganda/ (Aufruf: 04.04.2022).
3 https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/basf-chef-fuerchtet-schwere-wirtschaftskrise-17926324.html (Aufruf: 04.04.2022).
4 https://www.rnd.de/politik/ukraine-botschafter-gefeuert-weil-sie-keine-waffen-besorgt-haben-2THOCPM3IFU43BTGB74DDMXCFQ.html (Aufruf: 04.04.2022).
5 https://deutsche-stimme.de/die-nervensaege/ (Aufruf: 04.04.2022).
6 https://tass.com/politics/1431949 (Aufruf: 04.04.2022).
7 https://deutsche-stimme.de/verhaengnisvolle-verzweiflungstaten/ (Aufruf: 04.04.2022).
Eine Antwort
Angeblich hat der BND-Funksprüche aufgefangen von Russen, die die Massaker live über Funk besprachen. Reden wir von dem BND, über den Experte Sönke Neitzel sagte, dass die Briten und Amerikaner ihn für tollpatschig halten und den Erich Schmidt-Eenboom maximal im Mittelfeld der Geheimdienst-Weltliga sieht? OK, vergessen wir das mit den Funksprüchen. Selbst wenn es die gab, wer sagt, dass sie authentisch sind. Auch das kann man inszenieren.