Gudrun Engels Kommentar zur Selenskyj-Reise in die USA – Dass man das im ARD noch erleben darf!

Gudrun Engel hat es gewagt, im ÖRR eine Meinung zu äußern, die nicht in den Mainstream passt. Das dürfte für die Dame noch ein Nachspiel haben. Wer nicht ins Hurra-Ukraine-Lied einstimmt, wird mundtot gemacht.

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

Wir kennen das bereits aus der Flüchtlings- und Corona-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) – ganz im Stile Nordkoreas gibt es hier nicht kritische Berichterstattung und Meinungsvielfalt, sondern belehrende Propaganda, gefilterte Informationen und Diffamierung von Andersdenkenden.

Im Falle des Ukrainekrieges ist das nicht anders. Hier muss das Volk bei Laune gehalten werden, den amerikanischen Proxykrieg und seine Nebenwirkungen wie ukrainischen Sozialtourismus1, die Schönfärbung einst verdammter Rohstoffe wie amerikanisches Frackinggas oder die Kosten der Kriegsmateriallieferungen zu akzeptieren. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Amerikaner uns zu einer möglichen Zielscheibe russischer Vergeltungsschläge machen, weil sie auf unserem Territorium ihren Proxykrieg organisieren (u. a. Ramstein, Grafenwöhr). Ach ja, und unsere Infrastruktur (Nord Stream) haben unsere Verbündeten auch kaputt gemacht, was der ÖRR bisher ebenfalls totschwieg2.

Gudrun Engels Kommentar

Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Kriegspräsident, reiste nach den USA, um dort Joe Biden („Let’s Go Brandon“) zu treffen und eine Ansprache vor dem Kongress zu halten. Es war seine erste Auslandsreise seit Kriegsbeginn.

Gudrun Engel, WDR-Journalistin und Leiterin des ARD-Studios in Washington, kommentierte in ihrem als „Meinung“ gekennzeichneten Beitrag diese Reise3. Sie sprach von einem „Akt der Verzweiflung“. Warum Verzweiflung? Weil auch in den USA die Unterstützungsmüdigkeit einsetzt. Die USA haben schon viel Geld eingesetzt, um der Ukraine zu helfen: 68 Milliarden US-Dollar. Es baut sich mittlerweile unter den Republikanern immer mehr Widerstand gegen die Ukrainepolitik des Demokraten Biden auf. Die stellen aber Januar 2023 die Mehrheit im US-Parlament und wollen die Mittel lieber in die eigene kaputte Infrastruktur stecken. Und ohne die Unterstützung durch die USA bricht die Ukraine zusammen.

Selenskyj ist daher verzweifelt und nahm die riskante Reise auf sich, um Bilder zu produzieren, die sich an die westliche Öffentlichkeit richten. Die Patriot-Batterie, die die USA der Ukraine nun zugestehen, wird jedoch nicht kriegsentscheidend sein. Mit ihr ließe sich vielleicht eine Stadt wie Kiew schützen. Engel zweifelte also den militärischen Wert dieser Zusage mit Verweis auf Expertenmeinungen an. Ihr Kommentar endet mit diesen Worten:

Für diese Reise hat Selenskyj also sein Leben riskiert, aber sie bringt vermutlich nur Symbolik und hat die Welt keinen Meter näher an ein Ende des Krieges gebracht.

Das Kalkül der USA

Im Grunde alles richtig, was die Dame sagte. Nur in einer Sache muss man Engel widersprechen, aber diese Sache ist entscheidend: Der militärische Wert einer Patriot-Batterie ist natürlich begrenzt, jedoch dürften die Amerikaner hier ein anderes Kalkül verfolgen. Sie haben sich für eine Unterstützung entschieden, bei der sie möglichst kostengünstig davonkommen, ein Wachstumspotenzial jedoch gegeben ist. Sie haben bewusst dieses Waffensystem gewählt, weil viele NATO-Staaten es einsetzen, auch Deutschland.

Mit ihrem Schachzug, der Ukraine eine Batterie zu geben, bringen die USA die NATO-Partner bewusst in Zugzwang, es ihnen gleichzutun. Die Amerikaner geben eine Batterie, damit andere Nutzerstaaten ihrerseits Batterien abgeben. So wird dann langsam eine kritische militärische Masse daraus, ohne dass die USA hierfür Unsummen aufwenden müssen.

Wagen wir eine Voraussage: Die Amerikaner liefern nur eine Batterie, werden aber ihren Geldsklaven Deutschland dazu zwingen, weitere Batterien in die Ukraine zu liefern, mindestens aber die Geschosse. Die Ausbildung der Ukrainer am System findet ohnehin in Grafenwöhr statt. Da können die deutschen Ausbilder gleich mal Freundschaften mit dem ukrainischen Anwender schließen. Unsere Bundesregierung wird dann mit Verweis auf die amerikanische Initiative dem deutschen Volk erklären, dass man sich dem nicht entziehen könne etc. pp. bla bla. Die Amerikaner geben am Ende eine Batterie her, die Deutschen dann das Mehrfache. Die Ukraine ballert die deutschen Patriot-Arsenale leer. Ein Schuss kostet etwa eine Million € – je nach Konfigurationsstand der Rakete können es aber auch mehr sein. Eine Million €, um eine russische Drohne abzuschießen, die vielleicht 20.000 € kostet. Etwa so viel zahlen die Russen für eine iranische Shahed-1364.

Weiterführende Informationen:

Nord Stream: Ein unglaublicher Anschlag

US-Denkfabrik: Wie die Ukraine schöngeredet wird

Ukraine: Die „Freunde“ sind zurück

Der Winterkrieg 1939/40: Die Parallelen zum Ukrainekrieg

Ach ja, und noch etwas: Haben die Ukrainer die deutschen Patriot-Arsenale leer geschossen, wird in Deutschland rasch die Frage laut, ob man die jetzt noch auffüllt oder gleich ein neues Waffensystem beschafft. Egal – in beiden Fällen stehen amerikanische und israelische Rüstungsunternehmen schon parat. Mit dem Patriot-Deal haben die Amerikaner bei möglichst geringen eigenen Kosten den Ukrainern eine wirksame militärische Hilfe zukommen lassen und sogar noch ihren Rüstungsunternehmen Geschäftsgelegenheiten verschafft. Wie bei Öl und Gas für die Amerikaner ein gutes Geschäft, bei dem die Deutschen draufzahlen. Die Amerikaner haben eine Strategie, die Deutschen bluten für sie. Ein Prinzip, das schon im Falle Syriens zuverlässig funktionierte: Die Amis provozieren einen Krieg, lösen Flucht und Vertreibung aus, und Deutschland nimmt die Leute auf. Ukraine nun das gleiche Spiel. Das ist wahre Freundschaft – nicht wahr?

Wer sind denn die Kritiker?

Angeblich rief Gudrun Engels Kommentar scharfe Kritik hervor. Nicht von uns. Wer sind denn die Kritiker? Wahrscheinlich die üblichen Einpeitscherorgane, die die Deutschen bei Kriegslaune halten sollen. Wir sehen unter den Kritikern die Marktschreier und Meinungsorgane des atlantischen Mainstreams, allen voran die Axel-Springer-Presse mit Bild und Welt, die ihre Einseitigkeit sogar in ihren Grundsätzen verankert hat, nämlich die unverbrüchliche Treue zu den USA. Wir sind gespannt, wie es mit Frau Engel weitergeht. YouTube-Nutzer „Mario“ schrieb:

„… dummerweise die Wahrheit gesagt. Das war es mit der Karriere Frau Engel. Willkommen im Widerstand.5

Warum wird der Kommentar kritisiert?

Weil er die Wahrheit ausspricht. Die Ukraine hält sich nur Dank den USA und ihren Vasallen wie Großbritannien und Polen oder Geldsklaven wie Deutschland über Wasser. Es soll beim Volk der Eindruck verfestigt werden, dass diese Mittel gerechtfertigt seien. Jede anderslautende Meinung wird daher unterdrückt. Auch im ÖRR, der eigentlich verpflichtet ist, Meinungsvielfalt darzustellen6.

Die Kritik ist meistens nur billige Polemik – eine inhaltliche Entkräftung findet nicht statt. Kann sie auch nicht. Aber eines ist klar: Wenn Joe Biden sich aufgrund veränderter politischer Mehrheiten aus dem Ukrainekrieg finanziell zurückzieht, muss ein anderer umso mehr Lasten tragen. Das wird Deutschland sein, wer sonst. Bidens Demokraten haben Deutschland im Griff. Und diesen Mehraufwand muss der deutsche Steuerzahler aufbringen – unseren atlantisch kontrollierten Leitmedien kommt hierbei der Auftrag zu, die Deutschen darauf einzuschwören.

Wer hat recht?

Wenn die Mainstream-Medien mit den Durchhalteparolen für die Ukraine ebenso richtig liegen wie mit ihrer „Berichterstattung“ über Flüchtlinge und Corona, dann liegen sie auch im Falle der Ukraine falsch. In beiden früheren Fällen hatten sich Parolen der Leitmedien als falsch oder mindestens einseitig erwiesen. Nach der letzten Offensive der Ukraine rechneten die Leitmedien mit einem baldigen Zusammenbruch der Russen – er kam nicht.

Immer wieder die Gründe für den Krieg bedenken

Natürlich war der Angriff Russlands auf die Ukraine eine Wahl der Mittel, die die Russen so heute nicht mehr treffen würden. Sie schätzten den Westen, die Ukraine und sich selbst falsch ein. Hätten sie nicht den Überraschungsangriff gewählt, sondern förmliche Ultimaten gestellt, weil die Ukraine die Minsker Abkommen nicht umsetzte, dann wäre eine begrenzte militärische Aktion nachvollziehbar gewesen. Das hätte etwa eine Besetzung der abtrünnigen Gebiete Donezk und Lugansk sein können. Diese Einrichtung einer Sicherheitszone für russische Ukrainer bis zur Umsetzung der Minsker Abkommen wäre folgerichtig gewesen. So stehen die Russen in der Weltöffentlichkeit aber als Aggressor dar, obwohl ihre Sache im Kern gerecht ist, denn die NATO schob sich immer weiter nach Osten.

Noch vor dem Angriff auf die Ukraine war die Mehrheit der deutschen Bevölkerung auf russischer Seite. Eine Verhandlungslösung wäre möglich gewesen, auch wenn wir nicht genau wissen, wie weit der NATO-Beitritt der Ukraine hinter den Kulissen schon vorbereitet war. Nicht vergessen: Die Ukraine schrieb sich den NATO-Beitritt sogar in die Verfassung.

Deutsche und Russen haben viel gemeinsam

Das unkluge Mit-der-Tür-ins-Haus-Fallen ist so eine Sache, die auch Deutschland in den Geschichtsbüchern schlecht dastehen lässt. Auch Deutschland erklärte in Krisensituationen immer als Erstes den formellen Krieg oder griff einfach an: Das war im Ersten Weltkrieg so und auch im Zweiten. Diese primitive Vorgehensweise überschattet dann, dass es immer auch Aspekte gab, die das deutsche Vorgehen objektiv begründeten. Die Westmächte waren da stets gewitzter: Sie provozierten so lange, bis der Gegner diesen Schritt tat, um sich dann vor der Geschichte als der Angegriffene darzustellen. Zwischen den Staaten ist es wie im Privaten: Es ist besser, wenn der andere den ersten Schlag ausführt. Weder Deutsche noch Russen besitzen jedoch diese Cleverness.

Weiterführende Informationen:

Selenskyj mag Musk nicht mehr

Ukraine mehr Opfer der NATO als Russlands

DS 2016: NATO verschärft Eskalationsstrategie gegen Moskau


1  https://deutsche-stimme.de/merz-kritik-am-sozialtourismus-von-den-erfindern-des-sozialtourismus%ef%bf%bc/ (Aufruf: 25.12.2022).

2  https://deutsche-stimme.de/nord-stream-its-done/ (Aufruf: 25.12.2022).

3  https://programm.ard.de/TV/Programm/Alle-Sender/?sendung=281064000831976 (Aufruf: 25.12.2022).

4  https://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/einschlaege-in-kiew-das-sind-putins-iranische-kamikaze-drohnen_id_166648952.html (Aufruf: 25.12.2022).

5  https://www.youtube.com/watch?v=2iP7MpxHlgE (Aufruf: 25.12.2022).

6  https://deutsche-stimme.de/wollt-ihr-die-totale-propaganda/ (Aufruf: 25.12.2022).

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