Es war erwartbar: Die Leoparden werden geliefert. Schauspieler Selenskyj schiebt gleich die nächste Stufe an Forderungen hinterher – er will jetzt Kampfflugzeuge. Das Ganze wird von einer Kriegspropaganda begleitet, die an den August 1914 erinnert.
Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede
Das „Scholzing“ geht weiter: Nach einigem Winden gehen Leopard-Panzer an die Ukraine (von Leopard 2A6 ist die Rede). Das war erwartbar – wir schrieben darüber1. Nun fordert der ukrainische Schauspielerpräsident und NATO-Marionette Selenskyj auch noch bzw. weiterhin Kampfflugzeuge und U-Boote2. Olaf Scholz schloss dies allerdings aus3 – übersetzt von Politikerdeutsch nach Klartext heißt das: „Schauen wir mal.“ Klar ist auch, dass eine Panzerkompanie mit etwa vierzehn Leopard-Panzern nicht kriegsentscheidend ist4. Und auch die Zugaben anderer Leoparden aus Polen, Norwegen etc., sind es nicht.
Amerikanische Interessen
Es gibt Gründe, warum die Amerikaner Scholz drängten, Kampfpanzer an die Ukraine abzugeben. Die amerikanischen Interessen hinter der zähen Panzerdebatte waren:
- Russische Verluste und Kriegskosten steigern.
- Keine eigenen Panzer an die Ukraine abgeben. US-Panzer von Typ Abrams sollen nicht den Russen in die Hände fallen – die könnten die Schwachstellen des Abrams analysieren.
- Deutschland soll die Kosten für die Panzerausstattung der Ukraine tragen.
- Die Leopard-Nutzerstaaten sollen ihre Panzer in die Ukraine verräumen, damit diese statt des Leoparden den Abrams nachkaufen (Polen zum Beispiel verfolgt diese Ziele ebenfalls: Leopard raus, Abrams rein).
Scholz hat es immerhin geschafft, dass dieses Kalkül der Amis nicht vollständig aufgeht. Die wollen/müssen nun auch Abrams liefern – das war der Deal mit Scholz. Bleibt dennoch das Problem, dass Deutschland überhaupt Waffen an die Ukraine liefert.
Wie 1914
Sieht man sich den deutschen, gelenkten Blätterwald an, dann fühlt man sich ins Jahr 1914 zurückversetzt. Mit „Hurra!“ in den Krieg. Linksliberale Schreiberlinge, die zuvor über die Bundeswehr und alles Militärische die Nase rümpften, mutieren zu Militärexperten, philosophieren über die richtige Anzahl der Panzer, die in der Ukraine den Unterschied machen könnten. Die Situation wirkt wie ein Surrealismus-Gemälde – es fehlt nur noch die zerfließende Uhr.
Weiterführende Informationen:
Feministische Außenpolitik: Wenn das Mundwerk schneller ist als das Gehirn
Annalena Baerbock: Das Frontschwein unter den Gutmenschen
Baerbock in Moskau – wie die Außenministerin einen kalten Winter in Europa provoziert

Dumme Gutmenschen
Diejenigen, die die Militärhilfe für die Ukraine begrüßen, wähnen sich auf der richtigen Seite, der Seite einfacher Wahrheiten. Sie sehen nur einen militärischen Akt, der von Russland ausging. Sie sehen aber nicht die Vorgeschichte, die komplexe Einbettung des Ukrainekrieges. Dass dem russischen Angriff eine jahrelange Ausdehnung der NATO nach dem Osten vorausging, entgegen der Absprachen, die einst zwischen Ost und West getroffen wurden.
Putin hat letztlich so reagiert, wie er auch schon 2008 in Georgien reagierte, als sich dort die Amerikaner breit machten. Es war das gleiche US-Drehbuch, das auch in der Ukraine angewendet wurde. Und so ist es auch mit den Flüchtlingen: Man sieht nur Menschen und die Geschichte, die von den Leitmedien über sie erzählt wird. Dass die Flüchtlinge aus Syrien, Irak und der Ukraine im Kern das Ergebnis amerikanischer Regime-Change-Operationen sind, ist die unangenehme, tiefere Wahrheit. Und dass wir Deutschen eine von Washington eingeplante Idiotenrolle spielen, für diese Kollateralschäden aufzukommen. Wir sind die nützlichen Idioten.
Die Anerkennung der tieferen Wahrheit wäre aber notwendig, um der amerikanischen Geopolitik endlich entgegenzutreten. Dieser Herausforderung, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, wollen und können sich viele jedoch nicht stellen.
NATO ist kein Freizeitverein
Es gilt auch nicht das Gutmenschenargument, die NATO-Osterweiterung wäre kein imperialistischer Akt gewesen, sondern eine freie Entscheidung der Beitrittsländer. Erstens ist die NATO kein Freizeitverein. Tritt ein Land einem solchen Pakt bei, dann verändert sich dadurch die geopolitische Gesamtlage. Und die NATO-Länder müssen diese Schockwellen einkalkulieren, bevor sie Kandidaten den Beitritt gestatten.
Das werden sie auch bei der Osterweiterung der NATO getan haben – und haben Stress mit Russland billigend in Kauf genommen. Somit ist die NATO kein Defensivbündnis mehr, sondern ein Aggressor, ein Provokateur. Zweitens haben die USA auf die Beitrittskandidaten im Vorfeld Einfluss genommen. Wie in der Ukraine, als sie mit dem Euromaidan ein prowestliches Regime einsetzten, welches später den NATO-Beitritt in die Verfassung schrieb. Drittens: Die Russen waren keine Bedrohung mehr, zogen sich nach dem Ende des Kalten Kriegs aus dem ehemaligen Warschauer Pakt zurück; die Amerikaner nicht. Wie heißt es so schön: Die NATO ist dazu da, „die Amerikaner drinnen, die Russen draußen halten – und die Deutschen am Boden“ zu halten5. Deutschland und Russland haben so viel gemeinsam – man kann es nicht oft genug sagen.
US-kontrollierte Presse
Die dummen Gutmenschen gäbe es aber nicht ohne eine Presse, die ihnen permanent Parolen einpeitscht. Transatlantiker sitzen überall. BILD und WELT von der Springer-Presse haben sich die Treue zu den USA sogar in die Leitsätze geschrieben. Das sind genau die Nachrichten, die den Menschen in Deutschland suggerieren, dass am Ende der Sieg stünde, dass man der Ukraine nur noch ein wenig helfen müsse. Sie transportieren den Eindruck, die Ukraine wäre das sympathischste Land der Welt. Und ihre Soldaten Fairness- und Tapferkeitsvorbilder, während die russischen Streitkräfte direkt aus Mordor zu stammen scheinen. Derweil hat diese Ukraine einen Bürgerkrieg gegen die eigene Bevölkerung betrieben und sich nicht an die Minsker Abkommen gehalten. Es kommen die Basistaktiken der Propaganda zum Einsatz6.
Fazit
Die Kampfpanzer aus NATO-Staaten für die Ukraine sind den derzeit diskutierten Stückzahlen nach nicht kriegsentscheidend. Sie entlarven, dass es nicht um einen Sieg der Ukraine über Russland geht, sondern um die Erhöhung der Kriegskosten der Russen. Die Ukrainer werden also auch nur „benutzt“. Zudem möchte sich kein Regierungschef innerhalb der NATO von der eigenen Presse vorhalten lassen, dass er an der Niederlage der Ukraine Schuld trage. Keiner hat den Wunsch, sich sagen zu lassen: „Hätten Sie mal richtige Panzer geliefert, dann hätte die Ukraine gewonnen.“
Damit hat die Lieferung von Abrams, Challenger und Leopard eher einen symbolischen Charakter – außer natürlich, der bereits geforderte Umstieg auf Kriegswirtschaft kommt7. Dann fließen die Bänder für den Ukrainekrieg. Den Berliner Kartellparteien ist alles zuzutrauen.
Weiterführende Informationen:
Olaf Scholz – Der Kanzler der Bankster
Andrei Raevsky: »Die anglozionistische Weltmacht wird fallen!«
Bundeskanzler erleichtert: Ab jetzt erhalten wir unsere Befehle wieder direkt aus Washington
Deutschland und die USA: Falsche Freunde

1 https://deutsche-stimme.de/leopard-lieferungen-an-ukraine-gute-gruende-es-nicht-zu-tun/ (Aufruf: 26.01.2023).
2 https://www.tagesschau.de/ausland/europa/panzer-lieferungen-debatte-103.html (Aufruf: 26.01.2023).
3 https://www.youtube.com/watch?v=Le43n9X2b8k (Aufruf: 26.01.2023).
4 https://www.bmvg.de/de/aktuelles/deutschland-liefert-der-ukraine-14-kampfpanzer-leopard-2-5574006 (Aufruf: 26.01.2023).
5 https://www.spiegel.de/politik/ausland/die-nato-wird-70-was-man-ueber-das-buendnis-wissen-muss-a-1261001.html (Aufruf: 26.01.2023).
6 https://deutsche-stimme.de/wollt-ihr-die-totale-propaganda/ (Aufruf: 26.01.2023).
7 https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/wuestner-bundeswehrverband-brauchen-eine-art-kriegswirtschaft-maybrit-illner-19-januar-2023-100.html (Aufruf: 26.01.2023).