Doppelzüngige Vielfaltspolitik: Die Hidden-Agenda hinter der Regenbogenpropaganda

Bei der EM 2020 (im Jahr 2021) konnten wir es alle sehen: Staubtrockene und steife Sportfunktionäre ermutigen LGBT*-Menschen sich zu outen; in konservativen Konzernen werden Regenbogen-Zellenorganisationen gegründet und auf bunt und tolerant gemacht. Irgendwie wirkt das unglaubwürdig. Die Nischensexuellen sollten aufpassen und dem nicht trauen. Denn hinter der Regenbogenpropaganda steckt eine Hidden-Agenda.

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

Ein stockkonservativer Konzern wie ThyssenKrupp platziert einen Wagen auf dem Christopher Street Day (CSD)1; immer mehr Betriebe und Behörden2 bekommen Regenbogen-Zellenorganisationen, wie beispielsweise die Bundeswehr3, Siemens4 oder Bosch5; DFB-Funktionäre loben Schwule und Lesben, wenn sie sich als das zeigen, was sie sind6. Dabei wirken die Verantwortlichen, die dies veranlassen oder begrüßen, überhaupt nicht locker und irgendwie hat man das Gefühl, dass ihnen ihre Bekenntnisse zur „Vielfalt“ nicht wirklich leicht über die Lippen kommen; sie wirken eher, als ob sie auch heute noch beim Sexualkundeunterricht kichern oder rot anlaufen würden.

Wenn Menschen Dinge verkünden, in einer Art und Weise, die nicht authentisch wirkt, dann ist etwas im Busch. Und das ist eine Hidden-Agenda, ein geheimer Plan, der hinter der Vielfaltspropaganda steckt. Denn alle diese Institutionen und Organisationen, die da heute in die Regenbogenpropaganda einstimmen, taten das früher nicht. Ganz im Gegenteil. Die Zeiten haben sich also geändert, aber warum? Es ist ein Wechsel in der Methode, wie sich das Establishment Macht zu sichern gedenkt. Bisher bekannte Diktaturen7 schöpften Legitimation aus Charisma, Tradition, Ideal oder Leistung. Der Unterschied zwischen Führer (Einzelperson oder Oligarchie) und Geführten war deutlich sichtbar, es gab ein Oben und ein Unten.

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In der Regel akzeptieren die Geführten die Führung so lange, wie sie lieferte, um den Mangel an Freiheit kompensieren, zum Beispiel durch Elitegefühle, Teilhabe an einem religiösen Erlebnis oder Steigerung des Lebensstandards. Die meisten Diktaturen sind aber gerade daran gescheitert, dass sie nicht auf Dauer liefern konnten, denn diese Form der Legitimation zehrt an den Ressourcen; und sie überanstrengt die Führung, die oft an ihrem eigenen Anspruch gescheitert ist und Versprechen nicht erfüllen konnte. Der Glaube an die Legitimation der Diktatur schwand folglich und sie stürzte. Aber die neuen smarten, neofeudalen Diktaturen, wie sie im Westen gerade entstehen, bilden ihre Macht auf anderen Grundlagen ab: auf menschlichen Schwächen.

Man fühlt sich gleich an Aldous Huxleys Vorwort zu seinem Roman Schöne Neue Welt erinnert, einer berühmten Dystopie aus dem Jahr 1932:

„Je mehr sich politische und wirtschaftliche Freiheit verringern, desto mehr pflegt die sexuelle Freiheit sich kompensatorisch auszuweiten. Und der Diktator […] wird gut daran tun, diese Freiheit zu fördern. In Verbindung mit der Freiheit des Tagträumens unter dem Einfluß von Rauschmitteln, Filmen und Rundfunk wird die sexuelle Freiheit dazu beitragen, seine Untertanen mit der Sklaverei, die ihr Los ist, auszusöhnen.“8

Und diese Korrelation zwischen politischer Unfreiheit und sexueller Freizügigkeit ist nicht von der Hand zu weisen. So aufgeschlossen gegenüber den unterschiedlichen Nischensexualitäten war die Gesellschaft wahrscheinlich noch nie, gleichzeitig aber berichten die Menschen in Umfragen, dass sie sich unfrei fühlen und nicht mehr wagen, ihre Meinung frei zu äußern, wie eine kürzliche Umfrage des Allensbach-Instituts bestätigte9. Aldous Huxley hatte also recht.

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Klammern wir aber die Ziele derjenigen aus, die auf den Regenbogenzug nur aus kommerziellen oder anderweitig opportunistischen Gründen aufspringen, bleiben drei wahrscheinliche Ziele oder Motive, die das Establishment mit seiner Propaganda verfolgt:

1) Sexuelle Freizügigkeit als Ausgleich für politische Unfreiheit: Eine Schöne Neue Welt, in der es einen Deal zwischen der smarten Diktatur und dem Bürger gibt. Und dieser lautet: Ihr, die Bürger, könnt euch in jedem sexuellen Schlamm wälzen, den ihr wollt, wir mischen uns nicht ein. Im Gegenzug stellt ihr unseren Machtanspruch, das System, nicht infrage. Das Perfide dabei ist, dass diese smarte Diktatur durch ihre vorgegaukelte, kalkulierte Toleranz auch noch fortschrittlich und sympathisch auf Viele wirkt. Das Kalkül ist klar: Die Menschen fühlen sich zunächst angenommen und akzeptiert, werden dann in eine hedonistische Endlosschleife gepackt, aus welcher heraus aber eine Reflektion über die politischen Umstände und die Schlechtigkeiten der Welt nicht mehr stattfindet. So etwas ist keine Akzeptanz, sondern eine Form von moralischer Erpressung. Als Resultat dieses Deals droht langfristig nichts anderes als die „Verhausschweinung des Menschen“ (Konrad Lorenz).

2) Bevölkerungspolitik und Kampf gegen Überbevölkerung: Die rationalste Zielsetzung der Regenbogenagenda hat etwas mit der Weltbevölkerung zu tun. Bereits die UNO-Weltbevölkerungskonferenz in Kairo (1994) beschloss, die Frauenemanzipation zu stärken. Die Zielsetzung ist klar: Berufstätige Frauen werden weniger schwanger. Diese Agenda wird bis heute massiv vorangetrieben10. Es kann in diesem Zusammenhang davon ausgegangen werden, dass auch die Homosexuellen-Emanzipation ein Anhängsel, ein Co-Ziel dieser Agenda ist, denn damit wäre sichergestellt, dass gesellschaftliche Normen diese Menschen nicht in reproduktive heterosexuelle Partnerschaften zwingen. Allerdings werden im Westen solche Maßnahmen durch Leihmutterschaft und künstliche Befruchtung konterkariert. Dennoch kann die Regenbogenagenda als ein Werkzeug im Kampf gegen die angekündigte Überbevölkerung angesehen werden.

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3) Psychosex/Sexpol-Programmierung nach Wilhelm Reich: Dieser jüdische Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher, Marxist und Freud-Schüler11 lebte von 1897 bis 1957. Reich führte die individuellen und gesellschaftlichen Probleme auf Triebunterdrückung zurück, welche bei Nazis und Faschisten besonders ausgeprägt sei12. Daher müsse eine Welt ohne Autorität, ohne männliche Werte, Triebunterdrückung usw. erschaffen werden13. Es ist der Versuch, ein Utopia (der Heilszustand) zu erschaffen, in dem der faschistische Mensch nicht mehr existiert und niemand unterdrückt wird14.

Die KPD schmiss ihn aus der Partei als er anfing, seine Ideen zur Enthemmung der Parteigenossen in die Tat umzusetzen („Reich will, dass wir aus den Turnhallen unserer Vereine Bordelle machen“15). Er flüchtete 1933 über Umwege in die USA, wo er im Gefängnis endete und als Scharlatan verrufen war16. Was zum Beispiel die Grünen mittels Frühsexualisierung, Homo-Emanzipation, Antibiologismus (Gender/Rasse), Milieutheorie und Feminismus (Auflösung patriarchaler Strukturen) verfolgen, hat dieser Mann erdacht und in seinen Büchern wie die Massenpsychologie des Faschismus (1933) niedergeschrieben. Da die Grünen heute zum Establishment gehören und der Ursprung ihrer Ideen offensichtlich ist, muss man Reichs Sexpol und das antifaschistische Swinger-Utopia zu den Zielen der Regenbogenpropaganda rechnen. Diese Zielsetzung ist vergleichbar mit 1), jedoch darf man sie als etwas idealistischer bezeichnen als das rein machtorientierte Tauschgeschäft Freiheit gegen Freizügigkeit.

Diese drei Zielsetzungen können parallel verfolgt werden. Man schiebt 2) als Argument vor, will eigentlich 3) und bekommt als Ergebnis 1). Und noch etwas haben sie gemeinsam: alle drei Zielsetzungen sind auf ihre Weise verwerflich.

Es stellt sich als Ergebnis dieser Überlegungen die Frage, ob die LGBT*-Gemeinschaft realisiert, vor welchen Karren sie gespannt wird? Sie wird ermutigt und beklatscht durch Bürokraten und Funktionäre, die nichts anderes als knallharte Karrieristen sind. Wenn diese den richtigen Befehl bekommen, dann sagen sie genau das Gegenteil von Diversity und schicken die LGBT*-Menschen in die Wüste, und zwar ohne mit der Wimper zu zucken. Ist es außerdem so klug von LGBT*-Menschen, sich so offen zu zeigen? Ihre Tarnung ist aufgeflogen und bei einem Regimewechsel sind ihre Adressen und Treffpunkte bekannt. Insgesamt sollte diese Gemeinschaft also etwas vorsichtiger und sich im Klaren darüber sein, dass sie vielleicht nur Mittel zum Zweck ist. Angesichts der oben identifizierten Ziele, die das Establishment mit ihrer heuchlerischen Toleranz verfolgt, wirkt das eher wie ein Pakt mit dem Teufel, den Schwule, Lesben und Co. hier eingehen.


1  https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/christopher-street-day-thyssenkrupp-mit-eigenem-wagen-a-1156420.html (Aufruf: 16.07.2021).

2  https://www.regenbogenportal.de/bund (Aufruf: 25.07.2021).

3  https://www.queerbw.de/static/ (Aufruf: 26.07.2021).

4  https://new.siemens.com/de/de/unternehmen/nachhaltigkeit/diversity.html (Aufruf: 25.07.2021).

5  http://www.rbg-network.org/ (Aufruf: 25.07.2021).

6  https://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/38710-Fussball_und_Homosexualitaet_Broschuere.pdf (Aufruf: 16.07.2021).

7  Gemeint sind damit alle Formen autoritärer Herrschaft, auch gelenkte oder Scheindemokratien.

8  Zitiert nach der im Fischer Taschenbuch Verlag GmbH veröffentlichten revidierten Übersetzung von Juni 1981. Das Vorwort fügte Huxley nach 1932 hinzu.

9  https://deutsche-stimme.de/schoene-neue-meinungsfreiheit/ (Aufruf: 16.07.2021).

10  https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/107343/Weltbevoelkerungswachstum-UN-Konferenz-will-Recht-von-Frauen-staerken (Aufruf: 25.07.2021).

11  https://www.deutschlandfunk.de/psychoanalytiker-wilhelm-reich-das-goettliche-im-leiblichen.886.de.html?dram:article_id=381704 (Aufruf: 25.07.2021).

12  https://www.woz.ch/-a9ed (Aufruf: 25.07.2021).

13  https://www.welt.de/kultur/article1325127/Warum-guter-Sex-die-Welt-heilen-kann.html (Aufruf: 18.06.2021).

14  Problematisch nur, dass der enthemmte Mensch zum Tyrannen seines Nächsten werden wird. Der Machtanspruch völlig sexualisierter Menschen über andere Körper, die nicht mehr als das Objekt der eigenen Befriedigung sind, wird total sein.

15  https://dewiki.de/Lexikon/Zeitschrift_f%C3%BCr_Politische_Psychologie_und_Sexual%C3%B6konomie (Aufruf: 25.07.2021).

16  https://www.deutschlandfunkkultur.de/seine-orgasmuslehre-war-mit-viel-elend-fuer-die-menschen.954.de.html?dram:article_id=143033 (Aufruf: 25.07.2021).

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