RAF: Die sorgsam unterbliebene Erinnerung

Während der zehnte Jahrestag der angeblichen „Enttarnung“ des NSU-Trios in Eisenach und der ihm zugeschriebenen Opfer allenthalben medial verarbeitet und in Theaterprojekten Trauerarbeit mit Schuldaufbereitung geleistet wird, blieben zwei andere Jahrestage in den BRD-Medien unerwähnt.

Am 14. Mai 1970 wurde in Berlin-Dahlem der Kaufhausbrandstifter Andreas Baader unter Einsatz von Waffengewalt von seinen Kumpanen befreit. Ein Schwerverletzter blieb zurück. Obwohl dies als eigentliche Geburtsstunde der „Rote-Armee-Fraktion“ (RAF) gilt, war 50 Jahre später davon keine Zeile in der Presse zu lesen. Seit April 1971 bezeichnete sich die rote Killertruppe selbst als „RAF“.

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Auch der 50. Jahrestag der Tötung des ersten RAF-Mordopfers Norbert Schmid (erschossen am 22. Okt. 1971 in Hamburg-Poppenbüttel) war nirgends einer Erinnerung wert. Bis zur ihrer „Selbstauflösung 1998 fielen den roten Mördern 33 Menschen zum Opfer. Anders als in der Vergangenheit häufig dargestellt, ist nur der Mord an Jürgen Ponto vollständig aufgeklärt. Bei allen weiteren RAF-Morden ist bis heute unklar, wer von den RAF-Terroristen geschossen hat; und das, obwohl die Aufklärungsquote bei Morden sonst bei über 90% liegt. Zudem sind mindestens drei Bankräuber aus der „letzten RAF-Generation“ unverändert seit Jahren auf bewaffneten Raubzügen unterwegs, ohne dass darüber noch nennenswert berichtet wird.

Während es offenkundig ist, dass zentrale Hintergründe im Umfeld der NSU-Taten nie aufgeklärt wurden und offensichtlich Regierende und Geheimdienste daran auch kein Interesse haben, liegt über die zahlreichen ungeklärten RAF-Morde längst der Mantel des Schweigens; und das, obwohl unter den RAF-Opfern auch Ausländer waren, doch die scheinen bei linken Terrorakten weniger ins Gewicht zu fallen.

Thomas Salomon

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2 Antworten

  1. Wenn solche Sachen nicht aufgeklärt werden, kann man davon ausgehen, daß gewisse Kreise eben genau das verhindern wollen. Dabei ist es irrelevant, welchen Hintergrund die Täter haben.