Nationalistische Friedenspolitik

Sobald Konflikte ausbrechen, und erst recht, wenn diese militärische Formen annehmen, entwickeln bzw. verhärten sich Konfrontationsnarrative. Die Propaganda tritt an die Stelle des Diskurses und jede Seite fordert – nein, nicht zu vermitteln – sondern Stellung zu beziehen. Zu oft werden dabei Völker mit Regierungen verwechselt und es verliert sich die Distanz zu den jeweils verantwortlichen Exekutiven/Legislativen.

Ein Diskussionsbeitrag von Sascha A. Roßmüller

Die europäischen Völker, ob romanisch, germanisch oder slawischer Prägung, können es sich aufgrund der demographischen Situation jedoch nicht erlauben, durch ins militärische eskalierende Konflikte auszubluten. Krieg und Massenimmigration sind jeweils für sich genommen bereits lebensbedrohlich für Europa bzw. die abendländische Kultur, beides zugleich kommt gar einer apokalyptischen Katastrophe gleich. Ein Problem ist, dass für gewöhnlich bei jedem Kriegsausbruch ein Stellungskrieg undiplomatischer Bündnispolitik einsetzt, wo vielmehr Konfliktvermittler gefragt wären.

Weiterführende Informationen:

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Miteinander im Nebeneinander statt Gegeneinander

Natürlich bestehen zwischen den europäischen Nationen teils sehr unterschiedliche historische Bündnistraditionen, die womöglich gerade unter Nationalisten emotionale Reflexe hervorrufen können, zumal wenn aufgrund besagter Verbindungen noch handfeste Interessen bestehen, beispielsweise auf wirtschaftlichem Gebiet.

Allerdings ist derzeit in Europa keine von genuin ethnonationalistischem Bewusstsein getragene Regierung mit der Interessenvertretung betraut, weshalb auch bestenfalls jeweils nur Belange unterhalb des Hauptinteresses von Nationalisten, sprich dem Erhalt autochthoner europäischer Völker, verfolgt werden. Ausnahmsweise könnte es für uns Nationalisten allerdings von Vorteil sein, nicht in die Regierungsarbeit verwickelt zu sein, weil dadurch eine Distanzierung vom Regierungshandeln erleichtert wird. Eine solche Distanzierung ist Gebot, wenn die beiden vorgenannten Hauptübel Überfremdung und Krieg das politische Programm dominieren.

Wer zustimmt, dass ein einzelnes Volk allein auf dem im Globohomo-Meltingpot untergehenden Kontinent sich wird NICHT dauerhaft erhalten können, dürfte logisch schlussfolgernd auch zu der Erkenntnis gelangen, dass Nationalismus ein Miteinander im Nebeneinander sein muss anstatt eines sich gegenüber dem Clownworld-Chaos schwächenden Gegeneinanders.

Unsere Empfehlung:

Fokus auf Konfliktbeilegung

Viel zu oft schon in der Geschichte gingen sich abendländische Brudervölker an die Kehle, was jedes Mal generationenlange Ressentiments nach sich zog. Zumeist waren es ausgerechnet Nachbarvölker, deren Beziehungen zueinander dadurch litten.

Aufgrund dieser Ressentiments verfestigten sich Konfrontationsnarrative, die potenzielle Synergieeffekte ungenutzt ließen, weil nicht konstruktiv nach vorne, sondern revanchistisch zurückgeblickt wurde. Dies soll keineswegs heißen, dass der Blick zurück nicht lehrreich sein kann, doch stritten sich die Nationalisten Europas zu sehr darum, vergangene Grabenkämpfe zur Beantwortung von Kriegsschuldfragen wiederzubeleben anstatt sich dem Studium zu widmen, wie Kriege endeten bzw. erfolgreich endeten, sprich welche Verhandlungsstrategien und welche unmittelbaren Nachkriegsverträge in der Geschichte neue Probleme verursachten oder eben Möglichkeiten für eine zukunftsorientierte Verständigung boten.

Der demographische Niedergang des europäischen Menschen in seiner ethnischen Ausdifferenzierung verlangt insbesondere von Nationalisten, das abendländische Kulturerbe als Schutzraum für die nationalstaatliche Loyalität zu definieren und in dieser Gesamtschau nicht nur die historischen Fehlentwicklungen einzig auf Schuldzuweisungen zu untersuchen, sondern – gleich einem Friedensforscher – das Augenmerk auf erfolgreiche Konfliktbeilegungen/lösungen zu legen.

Selbsterfüllende Prophezeiungen

Es bedarf einer geistigen Disziplin, das Szenario Krieg vom Ende her zu untersuchen, wobei man womöglich feststellen wird, dass es aus völkisch-identitärer Sicht nie einen wirklichen Sieger gab, und verhängnisvolle Automatismen im Zuge selbsterfüllender Prophezeiungen (bspw. die sog. Thukydides-Falle*) entlang erstarrter und vielleicht längst reformierungsbedürftiger bündnispolitischer Doktrinen aufzudecken.

Die Geschichte stellt uns vor Herausforderungen, die wir nicht bewältigen werden können, solange unsere Völker sich auf (extern induzierte) Interessengegensätze untergeordneter Bedeutung konditionieren lassen.

Die gegenwärtige Lage stellt uns zwei entscheidende Grundsatzfragen:

  • Erstens: Wie kann Europa als abendländisches Kulturbiotop seiner Völker verstanden inmitten eines hegemonialen Wettstreits sein gedeihliches Maß an Selbstbestimmung und Einfluss wahren, bei zugleich geringstmöglicher Spaltung, ohne dabei allzu zentralistisch zu werden?
  • Und zweitens: Wie kann man innerhalb Europas mit autochthonen (!) Minderheiten, zumal in Grenzregionen umgehen, ohne uns von historischen Belastungen das Handeln diktieren zu lassen, sondern das künftige Gedeihen unserer abendländischen Brudervölker prioritär im Auge zu behalten?

Unsere Empfehlung:

Friedenskonzepte

Unilateralismus, Blockkonfrontation und Kalte Krieg-Mentalität, die die gegenwärtige Situation kennzeichnen, sind denkbar ungünstige Rahmenbedingungen, um den vorgenannten Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Binäre Denkmuster befeuern eine Atmosphäre der Polarisierung, die sogar den Krieg wieder gesellschaftsfähig macht, obgleich doch selbst die UN-Charta zuvörderst ein Friedensgebot und erst dann ein Kriegsverbot beschreibt, will heißen, die Verpflichtung zur friedlichen Lösung von Konflikten besteht nicht nur, um Kriegen vorzubeugen, sondern auch, um selbige zu beenden.

Unsere europäischen Völker können es sich weder erlauben, in durch migrationsbedingte Rassenunruhen bzw. Religionskämpfe ausgelösten Bürgerkriegsszenarien, noch im Fleischwolf von Bruderkriegen ihre zeugungsfähige Generation verbluten zu lassen. Ohne indigene Europäer auf diesem Kontinent spielt auch die Frage nach der nationalstaatlichen Souveränität keine Rolle mehr.

Die ideologische Aufgabe der Ethnonationalisten Europas von heute ist es, historisch Friedensforschung zu betreiben und politisch Friedenskonzepte zu entwickeln. Die Historiker in unseren Reihen mögen beginnen historische Friedensinitiativen zu analysieren. Das Bewusstsein dafür und die Diskussion hierüber will der Autor dieses Artikels anstoßen, und empfiehlt dazu Europa Terra Nostra als geeignete Plattform!

Anmerkung: Die Erstveröffentlichung dieses Artikels erschien bei Europa Terra Nostra in englischer Sprache.

Die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 nahe der böhmischen Stadt Königgrätz war die Entscheidungsschlacht im Deutschen Krieg. Am 26. Juli 1866 wurde der Vorfrieden von Nikolsburg geschlossen, dem der endgültige Friedensschluss von Prag am 23. August folgte.

Weiterführende Informationen:

„Die Renaissance des Nationalismus im Rahmen europäischen Bewusstseins“

OAS-Gipfel 2022: Die Welt wird polyzentrischer und multipolarer

»Die neue Weltwirtschaft: Nicht global, sondern vernetzt«

*Thukydides-Falle:

Damit wird die probabilistisch hohe Wahrscheinlichkeit für einen militärischen Konflikt bezeichnet, wenn eine aufstrebende Macht eine bestehende Großmacht als regionalen oder internationalen Hegemon zu verdrängen droht. Der gleichnamige griechische Historiker beschrieb jene Konstellation am Beispiel der damaligen Kontrahenten, demzufolge „der Aufstieg Athens und die Angst, die er Sparta einflößte, den Krieg unausweichlich machten“.

Sascha A. Roßmüller

Vice Chairman

Europa Terra Nostra

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