Ihro Unverbesserlichkeit Wolfgang Schäuble fordern „ausnahmsweise“ Aufnahme von Flüchtlingen aus Weißrussland

Man hörte (Gott sei Dank) lange nichts von ihm, und das hat er wohl selbst gespürt. Mit einem trashigen Statement zur Flüchtlingsproblematik an der weißrussisch-polnischen Grenze meldet sich Wolfgang Schäuble wieder zurück. Seinen gesamten verbalen Abfallhaufen zu durchkämmen würde sehr viel Zeit und noch mehr Nerven benötigen – ein kleiner Abriss davon muss ausreichen, auch dem Leser zuliebe.

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

Ich hoffte ihn endlich in der politischen Rente, nachdem er die geistige schon vor langer Zeit angetreten hatte, aber er ist wieder da: Wolfgang Schäuble. Ein absoluter Berufspolitiker – denn er kann nichts anderes. Er wollte die Stasi-Akten unbesehen vernichten, angeblich damit diese nicht den Einigungsprozess belasteten1 – wer’s glaubt, wird selig. Getrieben hat ihn wohl eher die Angst vor Enthüllungen über den Bonner Politiksumpf.

Bundestag (Screenshot)

Die Deutschen mag er auch nicht wirklich und empfiehlt ihnen in bester Kaninchenzüchtermanier:

„Die Abschottung ist doch das, was uns kaputt machen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe. Für uns sind Muslime in Deutschland eine Bereicherung unserer Offenheit und unserer Vielfalt. Schauen Sie sich doch mal die dritte Generation der Türken an, gerade auch die Frauen! Das ist doch ein enormes innovatorisches Potenzial!“

Weiterführende Informationen:

Wolfgang Schäuble – Erfüllungsgehilfe des französischen Präsidenten?

Inzucht versus Islamisierung – Schäuble muss zurücktreten!

Ach so: Geschlechtsverkehr zwischen Biodeutschen ist jetzt schon Inzucht. Wolfgang Schäuble mit dem Aufruf zur Rassenvermischung in DIE ZEIT (Nr. 25/2016), weil er der Meinung ist, die Deutschen benötigen dringend Fremdblut. Muss er denn unbedingt in aller Öffentlichkeit von sich auf andere schließen? Jedoch kein Grund zur Sorge: „Aber natürlich müssen wir mit Zuwanderern auch zusammenleben. Das wird unseren Alltag verändern, aber nicht verschlechtern, sondern meistens verbessern.“2 Wie ging das eine Ärzte-Lied nochmal? Das ging doch so: „Hipp Hipp Hurra, alles ist super, alles ist wunderbar. / Hipp Hipp Hurra, alles ist besser, als es gestern war.“3

Entsprechend sind auch seine Empfehlungen für den verhassten deutschen Steuerzahler, von dem er sein Leben lang gelebt hat: „Es gibt Klimaschutz nicht zum Nulltarif. […] Wir werden unser Leben verändern müssen. […] Sicher ist es ein großes Glück, einfach mal auf die Malediven zu fliegen oder Venedig zu besuchen. Aber künftig sollten wir von diesem Glück sparsameren Gebrauch machen.“ (am 24.12.2019 zur Neuen Osnabrücker Zeitung). Wen er wohl mit „wir“ meint?

Und Sarkasmus kann er auch! In einem taz-Artikel (ja, ein CDU-Mann schreibt in der taz) vom 28.12.2019 schreibt Schäuble über die Ostdeutschen:

„Mancher pflegt geradezu den eigenen Opferstatus, statt selbstbewusst darauf zu verweisen, den Menschen im Westen eine wertvolle Erfahrung vorauszuhaben: die Anpassung an massive gesellschaftliche Umwälzungen. Es würde nachhaltig zur inneren Einheit beitragen, angesichts der Zumutungen von Globalisierung und Digitalisierung, die vor den westlichen Gesellschaften nicht haltmachen, diesen Erfahrungsvorsprung gesamtgesellschaftlich zu erkennen und gemeinsam zu nutzen.“

Vor allem der letzte Satz dürfte auf die ostdeutsche Tendenz zu rechten Parteien und die Ablehnung der Umvolkung gemünzt sein – übersetzt im Klartext heißt das:

„Was regt ihr euch auf? Ihr habt doch schon einmal euer Land verloren. Ihr wisst doch, wie es ist, wenn bald andere das Sagen im Land haben. Also hört auf zu heulen und lasst es wieder über euch ergehen.“

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In Wahrheit haben die Ostdeutschen den Westdeutschen etwas anderes voraus, nämlich die Erfolgserfahrung, sich gegen ein marodes Regime aufzulehnen und es abzustreifen. Diese Erfahrung machten die Westdeutschen noch nie. Und anders als die Westdeutschen haben die Ostdeutschen daher auch ein sensibles Gespür dafür, wenn eine Regierung sich vom Volk zunehmend abkapselt und ihre Phrasendrescherei immer weniger mit der Lebensrealität zu tun hat. Diese Regierung war damals die SED-Parteielite, heute sind es die bundesrepublikanischen Blockparteien und die von ihnen gestellten Regierungen.

Aber wenigstens verplappert auch er sich und erscheint zumindest in Ansätzen menschlich. Bei einem Bankenkongress 2011 sagte er mehr oder weniger aus, dass Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr souverän sei und dies auch im Grundgesetz festgehalten worden ist:

„Und wir in Deutschland sind seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen. Das wusste übrigens das Grundgesetz, das steht schon in der Präambel 1949 – das Ziel, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen.“4 

Gerade unter Rechten wird dieses Zitat gerne als Beleg für die Fremdherrschaft der Alliierten über Deutschland verwendet. Aber man kann es im Kontext der Gesamtrede auch anders lesen, nämlich dass Schäuble nicht daran glaubt, dass dieses Land als (souveräner) Nationalstaat überhaupt funktionieren könne5. Egal, wie man es auslegt: Für Deutschland und die Deutschen bedeutet es nichts Gutes, wenn Politiker an der Spitze stehen, die ihre Heimat als etwas ansehen, was es abzuwickeln gilt oder etwas, dass sich zurecht unter der Kontrolle von Fremdmächten befindet.

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Allerdings. Kaum fängt man an, ihn weniger zu hassen, besser noch zu vergessen, lässt Ihro Unverbesserlichkeit wieder Schwachsinn vom Stapel. Nun kürzlich zum Thema Migranten an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland. Er sagte zum Redaktionsnetzwerk Deutschland diesbezüglich:

„Für die verzweifelten und von Schleppern missbrauchten Menschen, die unter unwürdigen Bedingungen an der Grenze ausharren, brauchen wir eine schnelle, humanitäre Lösung. Das heißt, wir müssen diesen Menschen eine vorläufige Einreise in die EU gewähren und zügig geordnete Asylverfahren durchführen, um den dauerhaften Status zu klären und politisch nicht Verfolgte zurückzuführen. Gleichzeitig müssen wir die klare Botschaft senden, dass dies eine einmaligen Ausnahmesituation ist und aus dieser humanitären Geste kein dauerhafter alternativer Einreiseweg nach Europa eröffnet wird.“6

Im bundesdeutschen Neusprech ist systematisches Stattfinden von politisch unliebsamen Wahrheiten immer ein „Einzelfall“ oder eine „Ausnahme“. Genauso wie 2015 eine Ausnahme war und dann doch weiter Millionen ins Land strömten und weiter strömen, oder die Aufnahme von Pseudoseenotgeretteten, die auch immer nur eine „Ausnahme“ ist. Und dann die Aussage, man müsse die nicht politisch Verfolgten zurückführen – weil wir darin ja so gut sind. Die Migranten wissen doch ganz genau, wie man dieses System austrickst, um sich hier ohne wirklichen Aufenthaltsgrund lange genug aufzuhalten und nach ein paar Jahren und einem lächerlichen Einbürgerungstest endlich „Deutsche“ zu werden, einzig zu dem Zweck, nicht mehr abgeschoben werden zu können.

Immer wieder fragte ich mich: War Schäuble-Attentäter Dieter Kaufmann wirklich verrückt? Die Gedanken sind frei.


1  https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/30850627_wegmarken_einheit5-202390 (Aufruf: 18.11.2021).

2  http://www.bild.de/politik/inland/wolfgang-schaeuble/griechenland-mussweiter-sparen-39111852.bild.html (Aufruf: 18.11.2021).

3  https://lyrics-on.net/de/1038108-hurra-lyrics.html (Aufruf: 18.11.2021).

4  http://www.geschichte-und-politik.info/politik/aktuell/reichsbuerger/schaeuble.html (Aufruf: 18.11.2021).

5  https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2011/schaeuble-wir-waren-nie-souveraen/ (Aufruf: 18.11.2021).

6  https://www.rnd.de/politik/konflikt-mit-belarus-wolfgang-schaeuble-warnt-vor-fluechtlingskrise-wie-2015-PF2EITQQARHCXOO666KRMFMITI.html (Aufruf: 18.11.2021).

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