Die Transporte über das Mittelmeer gehen unvermindert weiter. Selbsternannte »Seenotretter« und Schlepper arbeiten dabei Hand in Hand. Waren es im vergangenen Jahr etwas mehr als 7.300 Bootsmigranten, die bis Ende Juni in Italien gezählt wurden, so kamen in diesem Jahr bislang schon nahezu 21 000 illegale Einwanderer an.

Der nächste Schub wartet nun auf einen sicheren Hafen.
»Nach sechs Rettungseinsätzen in weniger als fünf Tagen hat das Rettungsschiff Ocean Viking von SOS MEDITERRANEE insgesamt 572 Gerettete an Bord, darunter 183 Minderjährige. Die aus sechs Seenotfällen in den maltesischen sowie der libyschen Such- und Rettungszone geretteten, entkräfteten Menschen benötigen nun dringend einen sicheren Ort, an dem Sie an Land gehen können.«
Quelle
Die Zustände in Libyen werden – wie immer – in düstersten Farben geschildert. Dem geneigten Leser soll so klar werden, dass es gar keinen anderen Weg gibt, als den nach Europa. Die Qualitätsmedien agieren gut eingespielt. Unterstützung findet sich schon in den Überschriften, hier eine kleine Auswahl:
- »Mehr als 570 Flüchtlinge an Bord -›Ocean Viking‹ sucht sicheren Hafen« (ZDF)
- »572 gerettete Migranten sitzen am Mittelmeer fest« (Kronen Zeitung)
- »Ocean Viking sucht Hafen für mehr als 570 Geflüchtete« (Die Zeit)
Eine Lösung des Problems wird sich finden. Einige Zeit wird es dauern, bis doch ein Hafen angelaufen werden kann. Notfalls wartet man, bis die hygienischen Verhältnisse auf der »Ocean Viking« untragbar werden und Krankheiten ausbrechen. Vorsichtige Kritik, wie beim ZDF unter der Überschrift »Rettungsaktionen der Organisationen umstritten« geäußert, wird daran wenig ändern. Allenfalls dienen solche Einwürfe als Beruhigungspillen für »besorgte Bürger«.

Rettungsschiff von Ärzte ohne Grenzen festgesetzt
Daran wird auch wenig ändern, dass das neue Schiff von Ärzte ohne Grenzen, die »Geo Barents«, kürzlich von den italienischen Behörden festgesetzt wurde. Bislang sind alle diese Kähne wieder frei gekommen oder wurden durch andere Schiffe ersetzt. Geld scheint genug da zu sein! Verena Papke, Geschäftsführerin von SOS MEDITERRANEE Deutschland fordert indes europäisches Engagement:
»Wir fordern, dass sieben Jahre nach dem Ende der italienischen Rettungsoperation Mare Nostrum dringend wieder ein effizientes und humanes europäisches Such- und Rettungsprogramm eingeführt wird, das Seerecht einhält.«
Und weiter: »Europa kann angesichts der vielen Schiffsunglücke nicht länger passiv bleiben und durch die Unterstützung von Zwangsrückführungen nach Libyen bewusst ein völkerrechtswidriges, unmenschliches System aufrechterhalten.«

Mit der Zustimmung zu diversen Migrationspakten hat sich die Bundesrepublik zur Aufnahme einer praktisch unbegrenzten Zahl illegaler Einwanderer verpflichtet. Den Umfragen zufolge ist nicht zu erwarten, dass die nächste Regierung in Berlin dies ändern wird.
Stefan Paasche
Weiterführende Informationen:
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