Die Ukraine und Moldawien sind jetzt offiziell Beitrittskandidaten. Gut, das ist die Türkei schon seit 1999. Mit der Ukraine und Moldawien sind jetzt aber zwei hochtoxische Staaten auf der Liste – Nettoempfänger werden sie allemal.
Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede
Für die EU gilt: größer ist besser. Nachdem sie mit dem Brexit zum ersten Mal geschrumpft ist, muss jetzt wieder Wachstum her. Aber interessante Kandidaten sind rar. Da müssen sich die bürgerfernen Politiker in Brüssel schon bei Rudis Resterampe bedienen. Mit dem Kosovo und jetzt auch Moldawien und die Ukraine warten jetzt die Armenhäuser Europas auf Einlass und milliardenschwere Transferleistungen. Und nicht nur arm sind diese Länder, sondern auch politisch hochtoxisch: der Kosovo hat noch Ärger mit Serbien; Moldawien (Moldau) und die Ukraine mit Russland. Mit dem Beitritt dieser Staaten kontaminiert sich die EU mit deren Erblasten.
Weiterführende Informationen:
Deutschlands Ukraine-Russland-Politik: Besser als Peter Steiners Theaterstadl
Ukraine: Undurchsichtige Kriegslage

Deutschland zahlt
Viele Nettozahler gibt es in der EU nicht mehr. Deutschland ist der größte, zahlte 2020 etwa 15,5 Milliarden Euro. Das übliche Gelaber, dass Deutschland so sehr profitieren würde von der EU, hält der kritischen Überprüfung nicht stand. Es gibt eine kleine Gruppe von Leuten, die von der EU profitiert, aber die Masse der Deutschen zahlt dafür die Zeche. Sie leiden unter einer für Deutschland unterbewerteten Währung, haften und zahlen über hohe Steuern direkt und indirekt für andere EU-Mitgliedsstaaten, verlieren über die Niedrigzinspolitik der EZB ihr Vermögen, welche die bankrotten europäischen Südländer stützt. Aber diese wenigen Profiteure bestimmen eben den Kurs.
Beitrittskandidatenstatus als Symbol
Natürlich ist die Verleihung des Beitrittskandidatenstatus ein symbolischer Akt. Es ist ein Signal der Solidarität, dass die Ukraine zum Westen gehört. Es ist nach dem verhinderten NATO-Beitritt die zweitbeste Lösung für die Ukrainer. Das bedeutet aber nicht, dass die Ukraine morgen schon Mitglied ist. Die Türkei ist seit 1999 ein solcher Kandidat. Die Ukrainer dürften sich schwertun, die Auflagen zu erfüllen. Drücken die EU-Staatschefs aber beide Augen zu, wie damals beim Euro-Beitritt der Griechen, droht uns ein Problemkind, dass die EU in den Abgrund ziehen kann.
Weiterführende Informationen:
Ukraine: Die „Freunde“ sind zurück
Kriegsgefahr durch mangelnde Souveränität

Ukraine – ein Fass ohne Boden
Die Ukraine galt noch vor dem russischen Einmarsch als ein „Failed State“, ein gescheiterter Staat. Korrupt bis in die Zehenspitze1. Noch 2015 titelte die linke britische Zeitung „Guardian“ entsprechend. So forderte Ursula von der Leyen mit der Verleihung der Beitrittskandidatur auch gleich entsprechende Reformen2. Die hätte es schon seit 2014 geben müssen, seitdem das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine besteht. Aber bisher sah es da eher schlecht aus. Jetzt ist die Ukraine aber ein Frontstaat im Stellvertreterkrieg der USA gegen Russland. Jetzt wird die Ukraine propagandistisch zum zuckersüßen Gummibärchenland gepimpt, das der böse Putin kaputt macht. Die Ukraine wird noch zum Fass ohne Boden und gemäß der allgemeingültigen Lebensgesetze, zahlen die Deutschen den Löwenanteil, finanziell und politisch.
Glückliche Briten
Die Briten müssen diesen Schwachsinn nicht mehr mitmachen. Sie haben richtigerweise das schlagseitige EU-Schiff rechtzeitig verlassen. Was haben sich die Systemlinge und die Schweinejournalisten das Maul zerrissen über die Brexiter3. Aber mittlerweile halten sie die Klappe, denn für Großbritannien läuft es bärig. Besser nichts mehr sagen, als die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass die Tommys 2021 ein Wirtschaftswachstum von 7,5 % hatten (Deutschland nur 2,8 %)4.
Man könnte neidisch werden.
Unsere Empfehlung:

1 https://www.theguardian.com/news/2015/feb/04/welcome-to-the-most-corrupt-nation-in-europe-ukraine (Aufruf: 28.06.2022).
2 https://www.handelsblatt.com/politik/eu-beitrittskandidat-wie-schnell-tritt-die-ukraine-der-eu-jetzt-bei/28448784.html (Aufruf: 28.06.2022).
3 https://deutsche-stimme.de/brexit-schweinejournalismus-und-britenbashing/ (Aufruf: 28.06.2022).
4 https://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/konjunktur-staerkstes-wachstum-seit-80-jahren-britische-wirtschaft-legt-2021-um-7-5-prozent-zu/28059790.html (Aufruf: 28.06.2022).