Die phantastische Welt der Heilpflanzen: Die Graukresse

Die Graukresse (Berteroa incana) gehört zur Familie der Kreuzblütler. Typisch ist ihre graugrünfilzige Behaarung (Name!), eine Anpassung, um Trockenheit zu überstehen. Man findet sie vorwiegend auf sandig-steinigen Flächen, an Wegrändern sowie sonnigen Unkrautfluren. Wurden als Standorte bisher meist gebirgige Lagen angegeben, konnte ich eine starke Ausbreitung nun auch im Flachland beobachten.

Ines Schreiber

Die Graukresse wächst ein- oder zweijährig und erreicht mit ihren Blütenständen eine Wuchshöhe von 20-70 Zentimetern. Dem kräftigen, tief reichenden Wurzelwerk entspringt eine bodennahe Blattrosette, der ein Stängel folgt, der sich weiter oben reichlich verzweigt. Die grundständigen Blätter sind kurz gestielt, verkehrt-lanzettlich und bis zu 10 Zentimeter lang.

Die Blütenstände stehen in Schirmtrauben mit aufrechten grünen Kelchblättern und weißen, tief gespaltenen Kronblättern. Nach der Bestäubung entwickeln sich 5-8 Millimeter lange elliptisch-abgeflachte behaarte Schoten mit rundlichen braunen Samen. Jede Pflanze kann bis zu 7000 produzieren. Sie keimen oft schon im Herbst, die Pflanzen überwintern dann als Blattrosette und blühen im Folgejahr.

Foto: privat

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Nutzung

Aus den Samen der Graukresse kann Öl gewonnen werden. Früher wurde es als Speiseöl genutzt, heute verwendet man Kresseöl fast ausschließlich als Schmiermittel. Als essbares Wildkraut wird sie eher selten verwendet. Die darin enthaltenen, leicht scharf schmeckenden Senfölglycoside zeigen, einigen Studien zufolge, antivirale, antibiotische und tumorhemmende Wirkungen. Konkrete Studien zur Graukresse gibt es aber bislang noch nicht.

Ihre Blüten werden von zahlreichen Wildbienen besucht – vor allem von Sandbienen. Auch Schmetterlinge wie der Kleine Feuerfalter (siehe Titelbild) trifft man dort an sowie einige Schwebfliegen.

In Steppenbeeten oder Kiesgärten passt die Graukresse als Begleitpflanze gut zu Eselsdistel und Natternkopf, über den ich in unserer aktuellen Ausgabe einiges geschrieben habe.

Giftwirkung

Die Pflanze ist für Menschen nicht giftig. Bei Pferden kann der vermehrte Verzehr von Graukresse hingegen ernsthafte Vergiftungen verursachen – vor allem eine größere Menge von Graukresse im Trockenheu ist für diese Tiere gefährlich.

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