Die phantastische Welt der Heilpflanzen: Der Wiesensalbei

In der April-Ausgabe unseres Magazins (siehe unten) habe ich unseren Lesern den Echten Salbei (Salvia officinalis), auch Küchensalbei genannt, vorgestellt. Doch es gibt einen nahen Verwandten, der jetzt im Mai auf Wiesen und an Wegrändern seine prachtvollen blauen Blüten entfaltet. Es ist der Wiesensalbei (Salvia pratensis), der es verdient hat, dass man sich näher mit ihm beschäftigt.

Ines Schreiber

Steckbrief

Der Wiesensalbei gehört zu den ausdauernden Kräutern und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimetern. Er bildet eine Pfahlwurzel, die bis zu einem Meter in die Tiefe reichen kann. Blätter und der vierkantige, gerillte und hohle Stängel sind dunkelgrün, locker abstehend behaart und oft verkahlend. Beim Zerreiben der Blätter nimmt man den angenehm aromatischen Duft des Wiesensalbeis wahr.

Die Blütezeit reicht von Mai bis in den Sommer. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Hummeln über einen Mechanismus, der typisch für Salbei ist und dessen Beschreibung an dieser Stelle zu weit führen würde. Es reicht, wenn die Insekten ihn verstehen. Für uns Menschen stellen die Blüten ohnehin nicht das bevorzugte Sammelobjekt dar.

Weiterführende Informationen:

Aus unserer Aprilausgabe

Verwendung

Da sein Geschmack wesentlich milder ist als beim verwandten Küchensalbei kann man den »Wilden« als feines Würzkraut für Fischgerichte, Suppen und herzhafte Soßen verwenden.

Wie beim »Echten« wird die entzündungshemmende, desinfizierende, antibakterielle und antivirale Wirkung genutzt. Bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes können wässrige und alkoholische Auszüge oder Tee zum Gurgeln eingesetzt werden. Dabei ist sein Geschmack – aber auch die Wirkung – weniger intensiv, dafür besteht nicht die Gefahr der Überdosierung. Wiesensalbei passt aus diesem Grunde auch gut zu Teemischungen.

Dank des hohen Wuchses ist der Wiesensalbei mit seinen leuchtend blauen Blüten schon von weitem zu erkennen. Aus diesem Grunde wird er auch gern in Gärten angebaut, wo er Blumenbeete, Rabatten und Kräuterbeete bereichert. Geschnitten und zu einem Wildblumenstrauß gebunden kann man ihn dann auch mit ins Haus nehmen.

Weiterführende Informationen:

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