Der Schneeball: Was unser Rentensystem mit der Zuwanderung zu tun hat

Das deutsche Rentensystem genannt „Generationenvertrag“ ist ein gigantisches Schneeballsystem. Es schöpft keine Werte, sondern zerstört sie nur. Aber nützlich ist es für diejenigen, die die Umvolkung propagieren. Es braucht ständig neue Einzahler und die sollen massenweise aus der Zweiten und Dritten Welt kommen.

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

1986 warb der damalige Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm (CDU) mit einer großangelegten Plakatkampagne für das deutsche Rentenversicherungssystem. Wer Statistiken lesen konnte, der wusste schon damals, dass nach Einsetzen des Pillenknicks die auf dem Umlagesystem basierende Rentenversicherung gar nicht mehr sicher war. Der volkstümliche Blüm hielt stets dagegen: „Die Rente ist sischä.“ Die Rente ist sicher.

Nichts ist sicher … außer Tod und Steuern

Dass Blüm Quatsch redete, wussten die meisten, die es wissen sollten, aber einsehen wollte es keiner. Die Möglichkeiten, ein Umlagesystem zu optimieren, sind dann auch sehr begrenzt: Leistungen kürzen; Rentenalter rauf; Beiträge rauf; neue Einzahler gewinnen. Wer wirklich etwas optimieren will, der muss ans Eingemachte.

Weiterführende Informationen:

Union: Pläne für Rentenkürzungen durchgesickert!

Risikofaktor Einwanderung

BRD aktuell: »1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr erforderlich«

FDP will ebenfalls Masseneinwanderung

Deutsches Rentenversicherungssystem: Ein ineffizienter Selbstbedienungsladen

Und das ist dringend notwendig, denn das deutsche Rentenversicherungssystem kostet ca. 4 Mrd. € Verwaltungskosten jährlich, schleust im gleichen Zeitraum gigantische 340 Mrd. € als Umlage zwischen Einzahlern und Empfängern durch. 4 Mrd. € Kosten pro Jahr, denen keine Wertschöpfung in Form von Zinsen, Dividenden oder Wertsteigerungen von Anlagen gegenüberstehen. Es ist eine dumme und teure Umverteilungsmaschine. Noch dazu muss die Deutsche Rentenversicherung sogenannte „versicherungsfremde Leistungen“ tragen, also Ausgaben, denen keine früheren Einzahlungen gegenüberstehen wie NS-Unrecht-Ausgleichszahlungen oder Mindestrenten. Die müssten eigentlich aus dem Bundeshaushalt mit Zuschüssen voll ausgeglichen werden, aber das passiert nicht.

Seit 1957 sind auf diese Weise fast 1 BILLION € aus der Rentenkasse zweckentfremdet geworden. Somit enthalten unsere Beiträge zur Rentenversicherung Anteile, die einer Sondersteuer für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nahekommen1.

Was machen die anderen?

Eine Alternative wäre etwa eine steuerfinanzierte Rente, aber das ist auch nur eine Umverteilung ohne Wertschöpfung. Daher setzen andere Staaten schon lange auf kapitalgedeckte Rentenversicherungslösungen. Norwegen sticht hier mit seinem Pensionsfonds heraus – er ist der weltweit größte Staatsfonds mit einem Anlagevermögen von über 1.000 Milliarden €. Wie viele Fonds hat auch er im Jahr 2022 Buchverluste hinnehmen müssen, da wegen des Ukrainekriegs die Kurse gefallen sind.

Gegenargument Börsencrashs

Da wären wir auch schon bei der alten Leier: „Aber Börse ist doch riskant?!“ Das Schöne am Gegenargument „Börsencrash“ ist, dass es ein Gegenargument ist, das seine eigene Widerlegung bereits in sich trägt. Was haben alle Börsencrashs gemeinsam? Es ging stets wieder aufwärts.

Zahlreiche DAX-Unternehmen sind Betriebe, die seit mehr als hundert Jahren existieren: Allianz, Bayer, BASF, BMW, Daimler und so weiter. Einzelfälle wie Wirecard wird es immer wieder geben, aber die fallen nicht ins Gewicht, da jeder Staatsfonds in ein Portfolio investieren würde, das aus vielen Aktien und Fonds besteht, die über viele Branchen und Länder verteilt sind. Und trotz aller Krisen sieht es auch bei deutschen Aktien gut aus: Berechnungen zeigen, dass der DAX rechnerisch seit 1937 bis heute von einem Index von 57 auf 13.924 Punkte im Jahr 2022 gewachsen ist – hätte man damals mal Staatsgelder angelegt.

„Seit seiner Auflegung im Jahr 1996 hat der norwegische Pensionsfonds trotz aller Krisen über 6,3 Billionen Kronen (rund 580 Mrd. €) an Rendite eingefahren. Hinzu kommen noch etwa 180 Mrd. € aus Währungsgewinnen, die aus den massiven Investitionen in ausländische Anlageobjekte stammen.“2

Unsere Empfehlung:

Dividendenrendite wichtiger

Zweitens geht es bei Rentenfonds nicht primär darum, Kursgewinne zu erzielen. Einwände wie die des Grünen und Gewerkschaftlers Frank Bsirske – „wir wissen, dass es total unsicher ist, auf dem Aktienmarkt zu spekulieren“3 – zeigen, dass dieser das Prinzip nicht verstanden hat. Außerdem spekulieren die Grünen lieber auf zahlreiche Einwanderer aus Schwarzafrika. Bsirske liegt daneben: Es geht eben nicht um Spekulation auf Kursgewinne. Diese Pensionsfonds steigen bei Unternehmen langfristig ein und wollen vorrangig eines: Dividende. Denn aus den Dividendenzahlungen generieren die Rentenfonds die Rentenzahlungen. Das ist viel wichtiger als das Erzielen von Kursgewinnen, die nicht direkt in Geldzahlungen münden.

An einem Beispiel konkretisiert: Der norwegische Pensionsfonds hält Aktien am deutschen Immobilienkonzern Vonovia – ihm gehören ca. 15 % des Unternehmens. Vonovia zahlte 2022 pro Aktie 0,85 € Dividende. 814,65 Mio. Vonovia-Aktien gibt es und davon gehören etwa 122 Mio. den Norwegern. Jede Aktie ist ca. 17 € Wert, das macht etwa 2 Mrd. €, die das Paket wert ist – der Wert schwankt durch den Börsenkurs natürlich. Wichtiger sind aber die über 100 Millionen € Dividende – für ein Jahr! Und mit diesen 100 Millionen kann der norwegische Staatsfonds Renten auszahlen, sprich: Die Mietzahlungen der Vonovia-Kunden (auch deutsche Mieter) landen über Umwege auf den Konten norwegischer Rentner.

Warum bisher kein kapitalgedecktes Rentensystem in Deutschland?

Man kann sich natürlich fragen: Wenn das alles so toll ist, warum gibt es dann keinen deutschen Staatsfonds im großen Stil? Die Antwort ist hässlich, denn es gab ihn hauptsächlich aus zwei Gründen nicht: Unwissenheit und Lobbyismus.

Die Deutschen sind allgemein börsenfeindlich, weil es irgendwann in grauer Vorzeit mal einen schwarzen Freitag gab. Stattdessen vertrauen sie auf etwas viel Schlimmeres: Ein Schneeballsystem, das jedes Jahr Milliarden kostet, keine Zukunft hat und bereits um eine Billion € beraubt wurde. Zweitens gibt es keinen deutschen Staatsfonds, weil die Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder zwar erkannte, dass das deutsche Rentensystem die Altersabsicherung der Deutschen nicht mehr gewährleisten kann. Aber anstatt die Rentenversicherungsbeiträge der Deutschen in einen Staatsfonds einzuzahlen und in Kapital umzuwandeln, förderte sie die private Altersvorsorge parallel zum wertevernichtenden Umlagesystem des Staats.

Heraus kamen umstrittene Erfindungen wie die Riester-Rente. Ein fauler Kompromiss, der auch auf den Hannoveraner Versicherungs- und Finanzklüngel zurückgeht, der Gerhard Schröder umgab4. Die Privatwirtschaft wollte nämlich nicht, dass mit einem Pensionsstaatsfonds ein Finanzakteur auftritt, der ihnen das Geschäft mit Renten- und Finanzprodukten kaputt macht. Und so konnte ein deutscher Staatsfonds bisher nie entstehen, obwohl das Geld und die Notwendigkeit vorhanden gewesen wären.

Umlagesystem als Umvolkungsturbo

Überdies unterstützt das Umlage- a.k.a. Schneeballsystem argumentativ auch diejenigen, die auf Masseneinwanderung plädieren. Ein Rentensystem auf Umlagebasis benötigt eben wie ein Schneeballsystem permanent mehr Einzahler als Empfänger. Und weil die Biodeutschen schrumpfen, schreien alle „pflichtbewusst“ nach neuen Mitgliedern für den Schneeballclub – gemeint sind massenhaft Migranten. So entstehen dann absurde Aussagen wie „Deutschland braucht jährlich 1,5 Millionen Zuwanderer“5. Das liegt eben daran, dass ein Schneeballsystem aus sich selbst heraus nicht wachsen kann, weil es keine Wertschöpfung betreibt – ein kapitalgedecktes Rentensystem kann aus sich selbst heraus wachsen, auch wenn die Bevölkerung schrumpft. Kein Wunder, dass gerade die Grünen an diesem System festhalten wollen – es spielt ihnen in die Karten.

Ausnahme: KENFO

Und es gibt ihn doch, den deutschen Staatsfonds. Er nennt sich KENFO: „Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung.“ Gegründet wurde er 2017 und verwaltet Gelder der AKW-Betreiber, die der Zwischen- und Endlagerung gewidmet sind. Nach eigener Darstellung kann sich die Leistung des Fonds sehen lassen: „Seit seiner Gründung im Jahr 2017 hat der KENFO bis Mitte Juni 2023 Auszahlungen für die kerntechnische Entsorgung in Höhe von über 3 Mrd. € geleistet und damit einen Mehrwert von ca. 1,8 Mrd. € gegenüber dem Einzahlungsbetrag erwirtschaftet.“6 Manchmal funktioniert auch in Deutschland etwas Neues.

Fazit: Nicht die Frösche fragen

Wie immer gilt: Wenn sich ein schlechtes System hält, dann deswegen, weil einige davon profitieren. Und es werden zu oft die Frösche gefragt, ob man den Sumpf trockenlegen darf.

Die Ablehnung der kapitalgedeckten Rentenversicherung vereint leider eine bunte Querfront vom Umvolker bis zum hyperkonservativen Reihenhäusler, der sich auf eine historische Erfahrung von vor fast hundert Jahren beruft. Und das, obwohl doch gerade die historische Erfahrung zeigt, dass es immer wieder aufwärts ging und am Ende ein Mehrwert geschaffen war. Und das garniert mit der deutschen Behäbigkeit, gegenüber allem skeptisch zu sein und am Ende doch als Nachzügler mitmachen zu müssen. Weil es nicht anders geht.

Weiterführende Informationen:

Schützt unsere Rentner endlich vor Altersarmut!

Kein Gendersternchen schützt eine Frau vor Altersarmut!

Mehr Geld für deutsche Rentner statt für Zockerbanken!


1  https://www.adg-ev.de/publikationen/publikationen-altersvorsorge/1387-versicherungsfremde-leistungen-2015?showall=1 [Aufruf: 08.07.2023].

2  https://www.capital.de/geld-versicherungen/warum-norwegens-staatsfonds-besser-ist-als-die-neuesten-zahlen-zeigen-33157156.html [Aufruf: 08.07.2023].

3  https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rente-gruene-stemmen-sich-gegen-kapitalstock-fuer-die-rente-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230122-99-310556 [Aufruf: 08.07.2023].

4  https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/gerhard-schroeder-und-carsten-maschmeyer-zwei-millionen-euro-a-1002486.html [Aufruf: 08.07.2023].

5  https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wirtschaftsweise-schnitzer-zuwanderung-fachkraefte-100.html [Aufruf: 08.07.2023].

6  https://www.kenfo.de/kapitalanlagen/portfolio [Aufruf: 08.07.2023].

Mehr lesen

3 Antworten

  1. Richtig: Eine kritische Betrachtung von Börsenspekulationen und ihren globalistischen Protagonisten kann nur Ausdruck einer rückständigen Gesinnung sein, die zudem von falschen Prämissen ausgeht. (Ironie-Schild)

  2. Dass wir es mit Wegelagerern hier zu tun haben ist mir schon lange klar. Was folgert aber aus diesen Uhren Erkenntnissen? Das wissen schon andere und zwar schon lange. Warum wird den entsprechenden Leuten nicht der Prozess gemacht, die Grenzen endlich gesichert und nach Dänischen Vorbild mit Asylsuchenden verfahren???

  3. 1.) Das Blüm nichts dafür konnte, das versicherungsfremde Leistungen davon bezahlt werden, hatte er vor etlichen Jahren mal im TV erwähnt.

    2.) NS-Unrecht ? Das Wort „angebliches“ fehlt davor. Und selbst wenn es so wäre – zu Anfang sollten es wohl nur 3 Milliarden DM sein. Im Vergleich zum aktuellen Stand wäre das nur ein Kleckerbetrag. Übrigens die Polen wollen doch auch noch „paar Euro“ von uns, aber „nur“ 1,3 Billionen Euro, wie man es voriges Jahr zum 1. September mitgeteilt hatte. Der Ukraine hatte man doch vorigs Jahr auch schon 40 Milliarden gegeben, wie ich las. Nachdem Deutschland bis 2021 in Afganistan verteidigt wurde, verteidigt jetzt die Ukraine Deutschland und Europa – ob sie auch die USA schützen, weiß ich derzeit nicht… Also Geld genug scheint doch da zu sein – um die Verteidigungskosten der Ukraine und von Israel (das muß doch auch geschützt werden – vor den rechtmäßigen Bewohnern) zu übernehmen… Warum dann fast jedes Jahr 1x von Kindes- und Altersarmut berichtet wird, ist eigentlich unverständlich.

    3.) Eigentlich sollten die Deutschen doch Lehren aus der Vergangenheit ziehen. Da müßten sie doch eigentlich Russland militärisch unterstützen – so wie es damals 1941 die USA taten… Wenn Rusland die bestzten Gebiete räumen soll, müßte es doch eigentlich auch Königsberg und Ostpreußen zurückgeben – aber ich vermute das man es dann eher den Polen geben würde…