Lügen- und Lückenpresse ist messbar

Lügen- und Lückenpresse ist ein Dauerthema. Weil die Mainstreammedien Einheitsmeinungen verbreiten und Abweichler an den Rand stellen, fühlt sich mittlerweile die Mehrheit der Deutschen in ihrer Meinungsfreiheit bedrängt. Der Mainstream kontert: Verschwörungstheorie. Aber weit gefehlt, denn die Einseitigkeit der Mainstreammedien ist messbar.

Sascha von Aichfriede

Als Beleg für Lügen- und Lückenpresse werden gerne Anekdoten herangezogen, beispielsweise ein ARD-Chef Kai Gniffke, der indirekt zugab, dass seine Mitarbeiter in den Redaktionen doch eher linke Geister1 seien. Oder Claus Kleber, der sagte, während der Corona-Pandemie hätten die Medien „praktisch die Rolle eines Pressesprechers [der Regierung] oder Ministers eingenommen, der seiner Bevölkerung erklärt, warum die Maßnahmen jetzt sein müssen. Das ist einfach nicht unser Job.“2 Richtig. Wir müssen uns aber nicht nur auf Anekdoten und unseren gesunden Menschenverstand verlassen.

Studien, Data-Mining und Content-Analyse

Nein, dieses Phänomen manipulativer Mainstreammedien ist messbar, quantifizierbar und damit nachweisbar. Quantitative Methoden, die zur Verfügung stehen, sind unter anderem Umfragen, Data-Mining und Content-Analyse.

Bei der Content-Analyse werden Texte anhand von Codierungen ausgewertet, um bestimmte Muster erkennbar zu machen, beispielsweise ob über die AfD eher negativ und über andere eher positiv berichtet wird. Beim Data-Mining werden große Datenbestände mit Algorithmen untersucht, um komplexe Zusammenhänge und Verhaltensweisen sichtbar zu machen. Eine dieser Data-Mining-Analysen diskutierten wir bereits in einem anderen Artikel, der unter anderem zeigte, wie der Spiegel systematisch die Kommentierbarkeit von Online-Artikeln sperrte, wenn die zu erwartenden Meinungsäußerungen unliebsam waren3.

Ergebnis: Wenn es gegen Russland ging, durften sich die Leser austoben, bei Asyl, Frankreich oder Israel sollen sie bitte die Klappe halten.

Studie von Media Tenor belegt Einseitigkeit

Eine Content-Analyse sind die Auswertungen von Roland Schatz und seinem Institut Media Tenor, die der Spieltheoretiker Professor Christian Rieck auf seinem YouTube-Kanal gemeinsam mit Schatz diskutiert4. Wir hatten uns bereits mit einem von Riecks YouTube-Beiträgen beschäftigt, damals zum Nord-Stream-Anschlag5. Schatz und seine Mitarbeiter werteten über zwei Jahre (2021 und 2022) die TV-Berichterstattung der „Tagesschau“ (ARD), „Heute“ (ZDF) und „RTL-Aktuell“ (RTL) aus, insgesamt 18.805 Berichte.

Zusammengefasst, die Ergebnisse der Studie:

  • Über die Parteien wurde nicht repräsentativ berichtet … über die Union wurde überproportional berichtet
  • Keine der Nachrichtensendungen hielt sich an den Grundsatz der Neutralität … über die Parteien wurde auch gewertet
  • Alle drei Nachrichtensendungen kommen zu ähnlichen Werturteilen über die Parteien … die AfD wird (natürlich) überwiegend negativ beurteilt, die Grünen bekommen die besten Wertungen
  • Nicht nur waren die Wertungen über die Parteien im Wesentlichen gleich … auch die Spitzenpolitiker bewerteten die drei Nachrichtensender nahezu identisch
  • Ein besonderes Phänomen war dabei Malu Dreyer: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin bekam bei den Öffentlich-Rechtlichen nicht einen einzigen negativen Beitrag ab … denn sie ist auch Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder und Vorsitzende des Verwaltungsrats des ZDF und somit scheinbar unangreifbar

Weiterführende Informationen:

Grüne erpressen CDU wegen GEZ

Rundfunkbeitrag: Automatische Erhöhung geplant?

Ukraine-Berichterstattung im Westen: Alles Propaganda

  • Es gab auch bei den ARD- und ZDF-Nachrichtensendungen kaum Berichterstattung über Bildung, Kultur und Religion, obwohl genau diese Themen gerne als Rechtfertigung für die Rundfunkgebühr herangezogen wird
  • Wenn über Religion berichtet wird, dann bekommen der Islam und die katholische Kirche ihr Fett weg, während die evangelische Kirche und das Judentum verschont bleiben.
  • Wenn über Wirtschaft berichtet wird, dann dominiert die Sichtweise des DIW. Hinweis des Autors: Mit Marcel Fratzscher sitzt dort ein Verantwortlicher, der den Kurs der Regierung kritiklos unterstützt.
  • Ebenso fokussiert sich die Wirtschaftsberichterstattung sehr stark auf die Börse und Großunternehmen … klein- und mittelständische Unternehmen kommen praktisch nicht vor. Dies führt Schatz auf die Volksaktieninitiative Ron Sommers zurück, Anfang der 2000er-Jahre.
  • Ebenso wird kaum über das brisante Thema Rente berichtet … auch hier gilt, dass die Öffentlich-Rechtlichen auf eine kritische Berichterstattung verzichten, um die Politik, die sie wiederum kontrolliert, nicht zu vergraulen. Und das, obwohl die gesetzliche Rentenversicherung hochproblematisch ist und darüber berichtet werden müsste6.
Screenshot: https://www.youtube.com/watch?v=0fInTjgqZjc&t=1371s

Ergebnisse nicht anerkannt

Eines dürfte aber auch klar sein: Ein Institut, das den Mainstream infrage stellt, wird von diesem nicht anerkannt. Wann auch immer eine Person oder Organisation, die nicht dem rechten Lager zugehört, die Fehler der Mainstreammedien nachweist, gilt sie rasch als unseriös oder gleich als „Nazi“. Das obige Video ist schon einige Monate alt, aber aufgrund der aktuellen Leit-/Mainstreammedienkampagne gegen Rechts im Zuge der Bauernproteste und angeblichen „Wannseekonferenz 2.0“ wieder hochaktuell. Diese Medien sind agitativ und manipulativ.

Weiterführende Informationen:

Karlsruhe: Urteil zum Zwangsbeitrag

Genug GEZahlt! Weg mit dem Rundfunkbeitrag!

Rundfunkbeitrag: Gier ungebrochen!

Öffentlich-Rechtliche machen weiter

Schatz kommt zu dem Schluss, dass seine Analysen aber zu keinerlei Verhaltensänderung bei den Öffentlich-Rechtlichen führten7. Das ist ja auch klar: Die Organisation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bedeutet eine starke Verzahnung zwischen Regierung und Medien, wie wir sie anhand der Person Malu Dreyer exemplarisch festmachen können. Da diese Verzahnung systemrelevant ist, wird sie auch nicht aufgegeben. Wir sehen, wie das Politikkartell, bestehend vorwiegend aus Union, SPD und Grünen und alle ihre Hintergrund-NGOs die ARD und ZDF sowie andere Medien benutzen. Sie benutzen diese Medien, um einpeitschend auf die Bevölkerung einzuwirken, sei es bei der Asylkrise, gegen Russland und für die Ukraine, für Pandemiemaßnahmen, gegen die AfD usw.

Natürlich merken sie, dass diese Medien nicht mehr so wirken wie noch vor 20 Jahren. Aber für die Mehrheit reicht es immer noch, weil es diese Mehrheit weiterhin gibt, die den Mainstreammedien alles glaubt. Dieses Instrument geben sie nicht aus der Hand, da können Personen wie Schatz noch so viele Studien betreiben. Zumindest geben sie es nicht freiwillig auf.

Sascha von Aichfriede:


1  https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/es-geht-um-linke-und-gruene-journalisten-der-entlarvende-satz-des-ard-chefs-83773608.bild.html

2  https://www.tichyseinblick.de/interviews/roland-schatz-media-tenor-2-ard-zdf-deutschlandfunk/

3  https://deutsche-stimme.de/meine-blase-deine-blase/

4  https://youtu.be/0fInTjgqZjc?si=jeFjMG4mauvAaF2l

5  https://deutsche-stimme.de/anschlag-auf-nord-stream-die-elefantenherde-im-raum/

6  https://deutsche-stimme.de/der-schneeball-was-unser-rentensystem-mit-der-zuwanderung-zu-tun-hat/

7  https://www.tichyseinblick.de/interviews/roland-schatz-media-tenor-2-ard-zdf-deutschlandfunk/

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