ZDF-Intendant Thomas Bellut lehnt eine Fusion von ARD und ZDF ab. Die Zuschauer hätten sich gewiss gefreut, denn eine solche Aktion hätte zu finanziellen Einsparungen und damit eventuell auch zur Senkung der unbeliebten GEZ geführt.
von Christian Schwochert
Damit war jedoch nicht zu rechnen. Schließlich haben beide Sender eine aufgeblähte, aber ihre Getreuen durchfütternde Bürokratie und jede Menge Untersender wie ZDFneo oder ARDalpha.
Man hätte Geld sparen können
Der gut betuchte Bellut aus der superreichen linken Oberschicht hat sich vor Kurzem ganz klar gegen Vorschläge ausgesprochen, die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF zusammen zu legen. „Ich bin ein klarer Befürworter eines Qualitätswettbewerbs der Hauptprogramme von ZDF und ARD“, behauptete er gegenüber den Zeitungen der VRM-Gruppe. Meinungsvielfalt müsse gewahrt und dürfe nicht ohne Not beschränkt werden. Wie diese „Meinungsvielfalt“ aussieht, kann jeder selbst beurteilen, der sich die dort gesendeten Programme ansieht und seine Meinung darin nicht wiederfindet und zugleich trotzdem für den ganzen Kram bezahlen muss.

Obendrein betonte Bellut auch noch die unterschiedlichen Funktionen, die die beiden Sender angeblich ausübten. So habe das ZDF einen nationalen Auftrag, wohingegen die ARD eine Arbeitsgemeinschaft aus wichtigen regionalen Sendern sei. Eine Zusammenlegung ergebe „keinen markt- oder betriebswirtschaftlichen Sinn“, meinte er.
Druck der AfD
Zuletzt hatte die Mittelstandsunion von CDU und CSU eine Fusion der beiden Sender angeregt. Zugleich sollen nach dem Willen der Organisation das Unterhaltungs- und Sportprogramm reduziert und der Rundfunkbeitrag gesenkt werden. Im vergangenen Jahr hatte das Bundesverfassungsgericht den Eilantrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio gegen die Blockade der geplanten Anhebung von 17,50 auf 18,36 Euro monatlich zurückgewiesen. Widerstand gegen die Erhöhung leistete die CDU-Fraktion in Sachsen-Anhalt auf Druck der dortigen AfD, die im Osten deutlich wehrhafter und patriotischer auftritt als im Westen.

Für die Erhöhung des Beitrags warb Belluts Intendanten-Kollege bei der ARD, Tom Buhrow, der zu den Spitzenverdienern unter den ARD-Intendanten gehört. Die Öffentlich-Rechtlichen erfüllen seiner Ansicht nach die Bedürfnisse der Zuschauer. „Die Leute mögen uns doch. Ich glaube, die Menschen wollen uns, wollen mediale Vermittlung“, redete er sich selbst ein.
Parallelgesellschaft der Medienmacher
Diese Vorfälle zeigen einmal mehr in was für einer abgehobenen Parallelgesellschaft die Medienmacher leben. Sie glauben ernsthaft von den Leuten, denen sie monatlich Zwangsabgaben abpressen, gemocht zu werden und scheinen wirklich zu denken, in ihren Programmen würde nicht überall derselbe austauschbare Kram laufen. Vermutlich denken sie sogar noch, dass sie uns mit all ihrer Propaganda etwas Gutes tun; die Schäden die sie anrichten, halten sie wahrscheinlich sogar für einen Segen.

Das ist wirklich erschreckend und man wünschte sich, die Medienführer würden mal für ein paar Wochen in einen Pappkarton unter eine Neuköllner Brücke ziehen und dann durch den Bezirk auf der Suche nach Pfandflaschen streifen; vielleicht bekämen sie dann wieder einen Blick für das reale Leben und die Geldnöte vieler Menschen.
Weiterführende Informationen:
Karlsruhe: Urteil zum Zwangsbeitrag
Rundfunkbeitrag: Automatische Erhöhung geplant?
Genug GEZahlt! Weg mit dem Rundfunkbeitrag!
