Habecks Energiepolitik: Freut Euch schon auf die Zukunft im Ökosozialismus

Ein Artikel der WELT wundert sich über die sture Energiepolitik des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck. Russland drosselt die Gaslieferungen, was die Energiegewinnung aus Gasverstromung zunehmend problematisch macht. Statt aber Kohle- und Atomkraftwerke wieder hochzufahren oder länger laufen zu lassen, sollen wir frieren. Das hat ideologische Gründe.

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

Mit dem geplanten Atom- und Kohleausstieg wurde die Gasverstromung zur umweltschonenderen Brückentechnologie erklärt. Jetzt da Deutschland als US-Vasallenstaat einen Wirtschaftskrieg gegen die Ukraine führt, wird Erdgas teurer und knapper. Deutschland hatte schon immer den teuersten Strom in der Welt, aber langsam wird es kritisch. Habecks Tipp: Aufs Frieren vorbereiten.

Warum keine Nutzung von Energiealternativen?

Die WELT wundert sich darüber, dass Habeck die offensichtlichen Alternativen nicht nutzen will:

Denn während Bundesbehörden bereits prüfen, wie man den Bürgern die Heizung drosseln kann, lässt die Regierung die Gaskraftwerke ungebremst weiterlaufen. Habeck unterlässt das Naheliegende, nämlich stillgelegte oder eingemottete Kohle- und Atomkraftwerke unverzüglich hochzufahren. Zwar wird die Gesetzesgrundlage dafür geschaffen. Doch der Eingriff in die Gasverstromung soll erst dann erfolgen, wenn der Gasmangel bereits da ist. Für die schnellere Befüllung der Speicher wäre das zu spät. Auch Industriebetrieben, die jetzt lieber Gas sparen und dafür Kohle nutzen würden, bleibt der ‚Fuel-Switch‘ versagt. Mitten in einer eskalierenden Versorgungskrise lässt das Bundeswirtschaftsministerium ein erhebliches Einsparpotenzial brachliegen.1

Weiterführende Informationen:

Habecks Mission: Gutmensch-Politik ist am Ende

Horrorszenario in grün

Post an die DS: Robert Habecks Pläne

DS-Post

Ökosozialistische Transformation

Warum wundert sich das Springer-Blatt? Habeck ist ein Grüner. Freiheit und Wohlbefinden der Bürger oder rationale Entscheidungen liegen dieser Partei fern. Das Hochfahren von Atom- und Kohlekraftwerken wäre für die Grünen ein Eingeständnis oder ein Ideologiebruch, den sie weder sich selbst noch anderen eingestehen wollen. Zudem haben sie Angst, dass es nach dem Ausstieg vom Ausstieg keinen Ausstieg mehr gibt.

Die Partei, die einst wegen des 5-DM-Benzinpreises verlacht wurde – heute haben wir ihn –, hat an ihren Grundsätzen nie gezweifelt. Teure Energiepreise sind doch genau das, was die Ökosozialisten wollen. Darum wird auch nichts dagegen getan. Es geht um politische Preise, wie einst in der DDR. Preise, die nicht dem Markt (Angebot/Nachfrage) entspringen, sondern den ideologischen Zielen. Zu frieren, wie es sich Habeck & Co. wünschen, ist ein Vorgeschmack auf das Leben in unserem Land, wie es sich die Grünen vorstellen. Deutschland als ökosozialistische Industriebrache – Mangel nicht als Problem, sondern als Lösung.

Deutscher Kohleausstieg spielt keine Rolle fürs Weltklima

Es entstehen auf der Welt gerade tausende neue Kohlekraftwerke. Das Weltklima wird keine Notiz nehmen vom deutschen Kohleausstieg, denn überall auf der Welt werden neue Kohlekraftwerke gebaut. Der deutsche Anteil an der weltweiten Kohleverstromung ist verschwindend gering. Nur 2,2% (sh. Tabelle unten). China, USA und Indien machen zusammen mehr als zwei Drittel der weltweiten Kohleverstromung aus.

Deutschlands Ambitionen durch den eigenen Energiewandel die Welt zu retten, sind angesichts dieser Zahlen nahezu größenwahnsinnig. Auch Parolen wie die Hoffnung, Deutschland zum „Showroom“ für grüne Technologie zu machen, sind Schönfärberei. Es bleibt ein Ideologieprojekt, für das die Deutschen teuer bezahlen. Aber wenn man solche Parteien wählt, geschieht einem das auch recht.

Unsere Empfehlung:

Geopolitische Zeitenwende

BDI ruft Habeck zum Kurswechsel auf

Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie ruft nun Habeck zum Kurswechsel auf. Die teure Energie in Deutschland gefährde Arbeitsplätze. Mal sehen, wer dieses Ringen am Ende für sich entscheidet. Es scheint so, dass Habeck die grüne Hardcore-Position – frieren statt Kohle und Atom – nicht durchhalten kann. Der Wähler sollte jedoch die Lehren aus der derzeitigen Energiedebatte ziehen und den Grünen das Vertrauen entziehen. Diese Partei fährt das Land gegen die Wand.

Wenn Habeck umschwenkt, dann nur, weil die Grünen noch nicht mächtig genug sind. Wären sie es, dann gäbe es keine Reaktivierung oder Betriebsverlängerung der verhassten Atom- und Kohlekraftwerke.

Tabelle: Länderrangliste Kohleverstromung

Country LandOperating (MW) Megawatt in BetriebShare Anteil
China1,004,94849.1%
United States246,18712.0%
India228,96411.2%
Russia46,8622.3%
Japan46,6822.3%
Germany44,4702.2%
South Africa41,4352.0%
South Korea37,6001.8%
Indonesia32,3731.6%
Poland30,8701.5%

Quelle: https://www.carbonbrief.org/mapped-worlds-coal-power-plants/

Weiterführende Informationen:

Öl und Gas: Bald unabhängig von Russland, aber abhängig von den USA?

Wochenrückblick: Grün, grün, grün sind alle Ihre Lügen

Grüne an der Macht: Von Größenwahn und Symbolpolitik


1  https://www.welt.de/wirtschaft/plus239427481/Gas-Habeck-stimmt-aufs-Frieren-ein-und-verschmaeht-die-Alternativen.html?

Mehr lesen