Die Wahl in Ungarn am gestrigen Sonntag war für den Autor dieser Zeilen sehr überraschend. Zwar war bereits vorher davon auszugehen, dass Viktor Orbán und seine Partei gewinnen, aber die Höhe war dann doch unerwartet. Seine Fidesz bekam 53,1 Prozent, was einem Plus von 3,82 Prozent entspricht. Das Parteienbündnis EM, welches mit dem Wohlwollen vieler Mainstreammedien bei uns angetreten war, bekam zusammen 35,4 Prozent und fuhr damit einen Verlust von 12,8 Prozent ein.
Dieser Verlust ist aber lediglich ein Mathematischer, denn EM war bei der letzten Wahl 2018 noch nicht angetreten. Damals gab es die Zweckgemeinschaft aus Jobbik, MSZP-PM, DK, LMP, Együtt und Momentum schließlich noch nicht. Der Verlust ergibt sich, wenn man die Ergebnisse all dieser Parteien vom letzten Mal zusammenrechnet und mit dem Ergebnis der gestrigen Wahl vergleicht. Man kann also sagen, dass die ganzen Parteien zusammen weniger Stimmen bekamen als getrennt.

Vielleicht stieß es manchem Wähler sauer auf, dass sich so viele eigentlich offiziell unterschiedliche Parteien plötzlich zusammentaten. Dass sich Parteien, die sich dem Namen nach unterscheiden, zusammentun, kennen wir ja auch aus unserem geliebten Deutschland, welches leider von Menschen regiert wird, die es offenkundig nicht lieben. Trotzdem werden diese Parteien, denen man schon wegen ihrer Bündnispolitik misstrauen sollte, immer wieder gewählt. Anders als in Ungarn, wo die Leute lieber jemanden wählen, der ihre Grenzen schützt und der EU die Stirn bietet. Wenn plötzlich Leute zusammenarbeiten, die ihren Programmen nach unterschiedlicher nicht sein könnten, ist Misstrauen angebracht und man muss sich fragen, ob nicht mehr dahintersteckt?
Weiterführende Informationen:
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Manch ein Ungar man sich in der Theorie damit befasst haben, aber die Mehrheit hatte wohl keine Lust in der Praxis herauszufinden was dieses Parteienbündnis macht, wenn es an die Macht kommt. Stattdessen schenkten sie lieber Orbán ihr Vertrauen, wobei die 3,82 Prozent mehr für ihn nur einen Teil der EM-Verluste erklären. Weitere 6,17 Prozent gingen an die Mi Hazánk Mozgalom (zu deutsch: Unsere Heimat Bewegung). Diese Partei entstand 2018 durch eine Abspaltung von der Jobbik Partei.
Mit einem Sitz im Parlament vertreten sein wird die LdU, was für „Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen“ steht. Sie bildet die Dachorganisation für landesweit 406 lokale Nationalitätenselbstverwaltungen sowie über 500 Kulturgruppen und ungarndeutsche Vereine. Die LdU bekommt über die Nationalitätenlisten ein sogenanntes Präferenzmandat. Kommen wir nun jedoch zu den übrigen 198 Sitzen im Parlament. Davon gehen 56 an die EM, 7 an die Mi Hazánk Mozgalom und 135 an die Fidesz. Orbán freute sich natürlich über den Sieg. „Es sieht gut aus für uns. Vielleicht stehen wir besser als je zuvor“, sagte er und fügte hinzu: „Wir haben einen riesigen Wahlsieg eingefahren! So gewaltig, dass dieser noch vom Mond aus zu sehen ist, von Brüssel aus aber ganz bestimmt.“
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Also eine Wahl mit klarem Ausgang, zu der man aber noch eine Sache anmerken muss:
Die Wahl war bereits am selben Abend vorbei; heute wurden lediglich noch kleine logistische Reste erledigt, die das Ergebnis aber nicht veränderten. So ist es eigentlich auch bei jeder normalen Wahl; auch bei uns in Deutschland, so wenig uns die Ergebnisse hier oft gefallen. Anders war es bei der letzten US-Präsidentenwahl, wo nach Wahlschluss noch Tonnen von Stimmen für Joe Biden angekarrt wurden und ein millionenfacher Wahlbetrug stattfand.
Die Mainstreammedien nahmen diesen absurden Vorgang, bei dem einfach immer weiter ausgezählt und dazugekarrt wurde bis das Ergebnis stimmte, nicht nur hin, sondern bejubelten es auch noch und behaupteten es gäbe keinen Wahlbetrug. Das ist jetzt zwar schon eine Weile her, aber man sollte im Zusammenhang mit der Ungarnwahl noch einmal daran denken, weil man in Ungarn (und auch bei vielen anderen Gelegenheiten) sehen konnte wie normale Wahlen aussehen. Vergleicht man das mit den damaligen Vorgängen in den USA wird der Wahlbetrug eigentlich einmal mehr schon durch die Auszählungsdauer offensichtlich. Übrigens: Briefwähler gibt es auch bei uns und trotzdem waren unsere Auszähler spätestens am nächsten Tag fertig.
Christian Schwochert
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