Die Eberesche – Obst aus der Natur

Die Eberesche (Sorbus aucuparia), auch Vogelbeere oder der Vogelbeerbaum genannt, gehört zu den Kernobstgewächsen. Das kann man an den Früchten erkennen, die wie kleine Äpfel aussehen, vom Volksmund aber dennoch als »Beeren« bezeichnet werden.

Als Thor geweihter Baum war sie den Germanen heilig und wurde als beliebtes, wohlschmeckendes Nahrungsmittel und Heilmittel genutzt. Viele regional sehr unterschiedliche Wortschöpfungen wie Blumenesche, Ebschbeere, Quetsche, Queckbeere oder Kronawetterbeere zeugen heute noch davon. Im Erzgebirge hat der Vogelbeerbaum den Status eines Nationalbaums und wird im Volkslied vom »Vuglbärbaam« (Max Schreyer) besungen.

Ines Schreiber

Steckbrief

Die Eberesche erreicht eine durchschnittliche Wuchshöhe von 15 Metern. Sie besitzt ein weitreichendes und tiefgehendes Wurzelsystem und die Fähigkeit, sich über Stockausschläge zu vermehren. Die Rinde jüngerer Bäume ist glatt und glänzend, dabei gelblich bis grünlich grau gefärbt und zeigt längliche, quer zur Wuchsrichtung gestellte Lentizellen, die den Gasaustausch mit der Umgebung sicherstellen. Nicht nur wie üblich in den Blättern, sondern auch unter der Rinde der Zweige befindet sich Chlorophyll, was den Baum bereits vor dem Laubaustrieb zur Photosynthese befähigt.

Die in Rispen stehenden Blüten der Vogelbeere zeigen sich im Frühsommer in einem strahlenden Weiß.

Foto: privat

Nahrungsmittel

Nach den ersten Frösten verlieren die Früchte ihren bitteren Geschmack und werden leicht süßlich. Aus ihnen kann eine leicht säuerliche Konfitüre bereitet werden, die wie Preiselbeeren zu Wildgerichten gereicht wird. Mit den leicht säuerlich-mandelartigen Blüten können Süßspeisen gewürzt werden.

Vogelbeerschnaps hat in Tirol, Salzburg und in der Steiermark eine lange Tradition. Aufgrund der aufwändigen Gewinnung und Verarbeitung der Beeren ist der fertige Edelbrand teuer. In Hessen wird die Vogelbeere von einigen kleinen Kelterern bei der Apfelweinherstellung verwendet, ähnlich wie der Speierling. Seltener wird zudem Vogelbeerwein angeboten.

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Heilwirkung

Die Beeren sind entgegen manchen Gerüchten nicht wirklich giftig. Die darin enthaltene Parasorbinsäure führt allerdings zu Magenproblemen, kann aber durch Kochen abgebaut werden. Vogelbeeren waren früher aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts (bis zu 100 mg pro 100 g Beeren, das beim Kochen um etwa ein Drittel abgebaut wird) ein wichtiges Mittel gegen Skorbut. Sie enthalten außerdem Provitamin A und Sorbose, aus der früher der Zuckeraustauschstoff Sorbit gewonnen wurde.

Die Naturheilkunde schreibt Blättern und Blüten eine besondere Heilwirkung zu. Getrocknet finden diese in Tees gegen Husten, Bronchitis und Magenverstimmungen Verwendung. Sie werden bei Verdauungsbeschwerden, Hämorrhoiden, Rheuma und Gicht eingesetzt, auch wenn die Wirkung nicht als wissenschaftlich erwiesen gilt. Sänger und Redner sollen die Vogelbeeren genutzt haben, um ihre Stimmbänder geschmeidig zu halten.

Holz

Das Kernholz der Eberesche ist schön gemasert und eignet sich für Drechselarbeiten. Das Splintholz ist elastisch-feinfasrig und eignet sich daher sehr gut für Schnitzarbeiten. Das Kernholz älterer Vogelbeeren ist sehr hart und dauerhaft und wurde früher wie Eichenholz in der Wagnerei verwendet.

Sonstiges

Mit ihrem dichten Blattwerk und den prächtigen Herbstfarben ist die Eberesche als zierendes Gehölz in Garten- oder Parkanlagen anzutreffen. Das farbintensive Laub wird ebenso wie die leuchtend roten Beeren gern für herbstliche Dekorationen verwendet.

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Foto: privat

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