Comic Kunst aus dem Hause Hydra Comics

Hydra Comics hat drei neue Werke veröffentlicht, einmal das regelmäßig erscheinende Comic Heft, dann ein Hardcover Comic mit dem Titel »Freiheit (Воля)« Teil #1 und »Fiume oder der Tod – D´Annunzio, seine Männer und ihre Heldentaten« auch als gebundene Ausgabe. Wie immer stehen größere geschichtliche Themen bei den Büchern im Vordergrund und im Comic Magazin geht es um die angenehm kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Es ist also für jeden Geschmack was dabei.

Melanie Dittmer

Das neue Hydra Comics Heft

In der neuen Ausgabe von Hydra-Comics, die ihr auch im DEUTSCHE STIMME– Onlineshop für zwölf Euro erhalten könnt, befinden sich vier Geschichten von vier verschiedenen Künstlern. Zu Beginn gibt es die Superhelden Geschichte »Fünfundzwanzig« mit Superhelden von rechts. Unter anderem stellt Superheld Omega den Superschurken Scholz, der wie immer sehr vergesslich wirkt. Der erste Teil dieser Geschichte befindet sich in Ausgabe #3 von Hydra-Comics und ist auch noch erhältlich. Schauen Sie einfach bei uns im Shop vorbei. In der Geschichte geht es unter anderem um Reisen durch ein Portal. Die Helden haben Superkräfte und tragen Masken und Anzüge. Wer auf DC und Marvel steht, der wird hiermit sicherlich seine Freude haben.

Volker Zierke goes Hydra Comics

Die zweite Bildgeschichte stammt aus der Feder des patriotischen Popliteraten Zierke, der einen grundsätzlich in eine andere Welt entführt. Normalerweise schreibt Zierke ziemlich abgefahrene Romane, die sich immer wie ein abgedrehtes Paralleluniversum anfühlen, eben phantasievoll, entrückt und irgendwie anders. In der Comicstory »Like a Rolling Stone« geht es um eine erfolgreiche Rock-Band, die Opfer der kapitalistischen Plattenindustrie wird. Aber lest es selber, ein echter Zierke ist schwer in Worte zu fassen, so künstlerisch sind seine Worte und Dialoge. Die Story basiert auf einer gesunden Kapitalismus-Kritik. Die Zeichnungen sehen skizzenhaft aus und als ob sie mit Filzstiften erstellt worden wären. Sehr schön umgesetzt. Ich hoffe auch auf einen neuen Zierke-Roman.

Zierke ist etwas für Fans von Christian Kracht, ein bekannter Popautor. Wer Gegenwartsliteratur mag, sollte das zumindest angelesen haben. Kultur ist so viel mehr als nur Politik. Sehr ambitioniert und ungewöhnlich, mir gefällt es sehr. Wenn wir jetzt schon über Volker Zierke reden, dann möchte ich auch seinen Debutroman »Enklave« empfehlen, ein militaristischer und dystopischer Roman, der ohne Übertreibung jede Vorstellungskraft sprengt.

Erster rechter Manga am Start

Kommen wir nun zu »Klassenfahrt«, der erste Manga im Repertoire von Hydra. Eine liebevoll gezeichnete Klasse erlebt zusammen ein Abenteuer auf Klassenfahrt. Der Hauptprotagonist ist ein basierter Junge, der sich von den Klassen-Mohammeds und BRD-Tussen abgrenzt und sein eigenes Ding durchzieht. Die Geschichte trifft sicher ins Herz eines jeden Jugendlichen, der sich oft alleine und auf einsamer Flur fühlt in diesen abgedrehten Zeiten. Schicke Idee die gesamte Story und wirklich warmherzig umgesetzt. Mangas sind ja leider oft vergendert und voll mit Übersexualisierung. Ein Manga kommt heute kaum ohne Transgender-Charaktere und verweiblichte Männer aus. Das hier setzt neue Maßstäbe.

Kneipenratten und Richthofen

Last but not least kommen wir zu einer Geschichte, die unter dem Motto »Schwarze Ratten« läuft. Zwei Ratten halten eine stammtischartige Unterhaltung in einer Kneipe. Nah am Leben und witzig. Es kann ja auch mal ein leichtes Storyboard geben.

Holt euch das neue Hydra-Comics-Heft, um zwischen den Jahren etwas zu schmökern. Im Grunde ist für jeden eine gelungene Bildgeschichte vorhanden.

Das Heft gibt auch Ausblick auf einen weiteren Kopf der Hydra. Ich rede von dem bald erscheinenden Comic »Richthofen«. Dieser ist nämlich gerade in der Mache. In der Ausgabe #4 erhaschen wir auf zwei Seiten einen kleinen Blick in die Hydra-Werkstatt. Was hier erscheinen wird, sind Zeichnungen auf einem ganz hohen Level, die dem Fliegerass Richthofen sicherlich gerecht werden. Comicfans werden dahinschmelzen, versprochen!

Freiheit (Воля)

Diese Geschichte in Form eines 60 Seiten starken Comicbuchs spielt in der Ukraine in einer fiktiven Welt und Zeit, die 1918 darstellen soll mit einem anderen geschichtlichen Verlauf. Es haben sich das Deutsche Reich und die Ukrainische Volksrepublik verbündet und die Ukraine ist Schauplatz eines tobenden Bürgerkriegs. Hier kämpfen aufmüpfige okkulte Sekten, Bolschewisten, Anarchisten, Nationalisten gegeneinander und für eigene Interessen. Das Setting ist an Steampunk angelehnt, was gut an der Kleidung der Protagonisten in dem Hydra-Comic Buch zu sehen ist. Fliegerbrillen, lederne Kostüme und so weiter reihen sich auf neben spektakulären mechanischen Waffen und alten Fahrzeugen. Ein Special des »Freiheit« Buches ist das Waffen-Glossar mit den schönen Zeichnungen. Insgesamt liegt hier eine sehr phänomenale und absolut einzigartige Story vor, die auch ein wenig Zombie-Apokalypse mit sich bringt, was wohl dem Part der Okkultisten in der Geschichte geschuldet ist.

Bei diesem Ausnahmewerk erwartet uns sogar noch ein weiterer Teil, dem wir sehnsüchtig entgegenblicken können. Kunst braucht auch etwas Geduld.

Weiterführende Informationen:

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Fiume oder der Tod. D´Annunzio, seine Männer und ihre Heldentaten

Dies ist die Geschichte über den Poeten, Soldaten und Utopisten Gabriele D´Annunzio, der mit seinen Männern die Stadt Fiume nach dem Ersten Weltkrieg in die Unabhängigkeit führte. Mit wenigen Legionären erobert er die Hafenstadt und ruft mit Rückhalt der Bewohner eine freie Republik aus, in der Liebe, Kunst, Soldatentum und Ehrbarkeit vorherrschen. Beim Lesen wirkt alles wie eine militärische Hippierepublik mit futuristischem Anstrich. Hier wurde eine Utopie für eine Weile zur gelebten Realität. Das Undenkbare wurde umgesetzt, Künstler, Militärs, Intellektuelle aus der ganzen Welt kamen zusammen und schufen sich eine rebellische und gerechte Gesellschaftsform mit römischen Wertekonstrukt.

Das Interessanteste an diesem Comic sind die Infos zum geschichtlichen Kontext und die komplett abgedruckte Verfassung am Ende des Buches aus D´Annunzios Feder. Der Stil der Parolen und Symboliken Fiumes wurde zum Teil von Mussolinis Faschismus übernommen und wirkt durch unter anderem Casa Pound bis heute im abendländischen Italien nach.

Der skizzenhaft gezeichnete Comic umfasst 152 Seiten und birgt viele Lacher und zeigt, wie ein weitestgehend waffenloser kreativer Widerstand zu einer echten Rebellion gegen das herrschende Establishment aussehen kann.

Hydra-Comics beweisen mit diesen drei Neuerscheinungen erneut, dass sie einen komplett neuen Tanz auf dem Comicparkett erfunden haben und der patriotischen Welt damit ein großes popkulturelles Geschenk machen. Die Kreativität dieses Verlages ist wirklich sehr beeindruckend.

Weiterführende Informationen:

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