Man muss sich nicht wundern, wenn nach drei Tagen Hängepartie in der Rücktrittsfrage BILD diese Frage stellt. Aber eigentlich wundert mich bei dieser Bundesregierung fast gar nichts mehr.
Normalerweise erfolgen Rücktritte »überraschend« oder werden als Entlassung aus dem Amt vom Kanzler selbst verkündet. Doch Olaf Scholz duckt sich ab. Dafür schlagen die Wellen in Politik und Medien um so höher. So hoch, dass Dietmar Bartsch, Fraktionschef der krisengeschüttelten Linkspartei, Lambrecht öffentlich sein Mitgefühl ausdrückt: »Der menschliche Umgang mit Lambrecht ist bei aller berechtigter Kritik unterirdisch«, soll er gegenüber der Rheinischen Post (Montagsausgabe) geäußert haben, wie das Nachrichtenportal fundscene.com vorab berichtet.
In nachrichten-heute.net kann man lesen, dass auch bei der SPD die Tränen fließen: »Die Angriffe und Häme der Union sind eine Frechheit gegenüber Christine Lambrecht«, so Fraktionsvize Dirk Wiese ebenfalls gegenüber der Rheinischen Post, in der die Nachricht ebenfalls morgen zu finden sein wird.
Etwas mehr Realitätssinn und weniger Quotenreiterei hätten der früheren Arbeiterpartei die Blamage vielleicht erspart. Zweifel bleiben jedoch: Steht kompetentes Personal bereit? Ist Kompetenz überhaupt noch erwünscht?
Weiterführende Informationen:
Justizministerin Lambrecht lehnt Strafverschärfung bei Kinderpornografie ab!
Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz – ein weiterer Anschlag auf die Meinungsfreiheit
Bundeskanzler erleichtert: Ab jetzt erhalten wir unsere Befehle wieder direkt aus Washington

Vielleicht hätte auch ein Blick in die Deutsche Stimme geholfen. Unsere Autorin Maria Schneider hatte in ihrem Beitrag vom 11. Dezember 2021 den Amtsantritt der unfähigen Ministerin wie folgt kommentiert:
Wieder eine fachfremde Frau als Verteidigungsministerin – eine Schande fürs weibliche Geschlecht!
Einleitend heißt es in dem Beitrag:
»Man hätte ja nicht glauben können, dass es noch schlimmer kommen könnte. Doch es kam schlimmer. Nach der Vielfächerstudiererin, KPMG-Freundin, Handydatenlöscherin und ungewählten Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die wie ein Kaninchen samt ihrer Kinderschar aus dem Zylinder gezaubert wurde, gefolgt von der saarländischen Faschingsputzfrau Annegret Kramp-Karrenbauer, wurde uns mit Christine Lambrecht die nächste fachfremde Frau präsentiert, die als Verteidigungsministerin dilettieren will.«
Lambrecht hatte bei Amtsantritt verkündet, Bundeswehreinsätze im Ausland überprüfen und »ständig evaluieren« zu wollen. Außerdem meinte sie angesichts des damaligen Erfahrungsstandes beim Afghanistan-Einsatz einen Plan für die Beendigung der Auslandsmandate in Form einer »Exit-Strategie« haben zu müssen. Hatte sie nicht – und alle anderen Beteiligten einschließlich der USA auch nicht – wie die rasche Machtübernahme der Taliban wenige Monate später zeigte.
Geradezu prophetisch schrieb Maria Schneider damals:
»Schade, dass Frau Lambrecht die Exit-Strategie nicht auf ihre eigene, politische Karriere anwendet. Denn als hätten wir nicht schon genug gelitten, haben wir (…) nun Frau Lambrecht an der Backe, die wie ihre beiden Vorgängerinnen m.E. nichts, aber auch GAR NICHTS in diesem Amt zu suchen hat. Wenn Frau Lambrecht eine militärische Ausbildung und Kampferfahrung vorzuweisen hätte, könnte man sie in diesem Amt noch akzeptieren – vorbehaltlich der entsprechenden Führungsqualitäten. Da dies weder bei den beiden Vorgängerinnen noch bei Frau Lambrecht der Fall ist, betrachte ich es als Leichtsinn, als Fahrlässigkeit, als eine Störung der Handlungsfähigkeit der Streitkräfte und damit der deutschen Verteidigungsbereitschaft, erneut eine fachfremde Frau für ein solch wichtiges Amt einzusetzen.«
Und weiter:
»Die Ernennung von Frau Lambrecht als Verteidigungsministerin ist eine weitere Demütigung der Generalität sowie der Soldaten und Soldatinnen, die an der Waffe ausgebildet wurden, um für unseren Schutz zu kämpfen. Dass Frau Lambrecht dieses Amt überhaupt angenommen hat, werte ich als Machtstreben und maßlose Selbstüberschätzung. Durch ihre Ernennung wird die Sicherheit unseres Landes und – im schlimmsten Fall – unsere körperliche Unversehrtheit aufs Spiel gesetzt.«
Afghanistan ist gefallen und vor unserer Haustür tobt ein Krieg, in den wir mehr und mehr hineingezogen werden. Seine Auswirkungen werden von einer Bundesregierung verstärkt, die eher die Bezeichnung »Dilettanten-Stadel« verdient hätte.
Lambrechts chaotische Rücktritts-Klamotte, die derzeit über die Bühne geht, ist typisch für die Zustände in Berlin. Die Zeche dafür werden wir alle zahlen müssen, auch wenn die Verantwortlichen sich eines Tages davonstehlen werden.
Stefan Paasche
Weiterführende Informationen:
Bundeswehr: von der Leyen dreht völlig frei!
Wer stoppt von der Leyen? Vorschau auf die Juni-Ausgabe der Deutschen Stimme
Größenwahn? Das Billionenspiel der Ursula von der Leyen

Eine Antwort
Die unfassbar tiefgreifende Infantilisierung unserer Gesellschaft und unseres Volkes zeigt sich mittlerweile auch immer krasser u.a. in den Kreisen, die für erwähnten Zustand verantwortlich sind …! Da es in der Politik keine Zufälle gibt, bzw., keine Entscheidung ohne einen tiefer liegenden Grund getroffen wird, ist so eine Personalie wie Lambrecht, ebenso wie ihre Worte und Handlungen in ihrer Amtszeit eine einzige Farce innerhalb der Demokratie Simulation. Solche medialen Nebelkerzen sind ja nicht zufällig wunderbar dazu geeignet, um von wirklich wichtigen Dingen abzulenken.