Sind Merkels Gegner eine „Aufgabe für Psychologen“?

„Die Bundeskanzlerin im Gespräch“: Gestern hatten vierzehn „Studierende“ (einst Studenten genannt) die Gelegenheit, Angela Merkel persönlich zu den Dingen zu befragen, die sie selbst und vielleicht auch die Welt bewegen. Finanz- und Zukunftsprobleme, die sich aus den Corona-Beschränkungen ergeben, fanden ein offenes Ohr und die Zusage, sich ein wenig darum zu kümmern.

Die Kanzlerin stellt sich den Fragen.

Ein junger Mann ließ es sich nicht nehmen, die Kanzlerin auf das Thema „Verschwörungstheorie“ zu stoßen und anzufragen, „was man da machen“ könne und ob sie „irgendeine Idee“ hätte, wie man „diese Leute zurückholen“ kann. Merkel blieb keine Antwort schuldig.

Ich habe den Versuch unternommen, mir das Interview selbst anzuhören und auszuwerten. Hier ist das Ergebnis:

“Das übliche Argumentieren hilft da nicht und deshalb ist das schon für uns auch eine große Herausforderung und ich kann gut verstehen, dass Sie da auch besorgt sind und das wird vielleicht auch eine Aufgabe für Psychologen sein oder für… also wir werden dann noch sehr viel forschen müssen: Wie verabschiedet man sich eigentlich aus der Welt der Fakten und gerät in eine Welt, die die sozusagen eine andere Sprache spricht und die wir mit unserer faktenbasierten Sprache gar nicht erreichen können – das ist – es gibt dann ja ne richtig Diskussionsverweigerung. Man arbeitet nicht auf einer Ebene.

Und das ist ja im Grunde ein Angriff auf unsere ganze Lebensweise. Seit der Aufklärung ist Europa den Weg gegangen sich auf der Basis von Fakten sozusagen ein Weltbild zu verschaffen und wenn ein Weltbild plötzlich losgelöst oder antifaktisch ist dann ist das natürlich auch mit mit unserer ganzen Art zu leben sehr schwer vereinbar und trotzdem sind wir ein tolerantes Land – also das sind ja auch Bürgerinnen und Bürger – aber sie aus dieser Welt wieder in eine Welt zu holen wo wir uns gegenseitig zuhören können das wird sehr sehr schwer sein.

Und da muss man auch noch mal verstehen, was soziale Medien zum Teil machen, was diese Räume machen in denen man eigentlich nur sich bestätigt fühlt und hinreichend viele Leute hat die einen unterstützen, die aber gar keine Verbindung mehr zu anderen Räumen haben. Ich habe darauf die perfekte Antwort nicht aber das beschäftigt uns in der Politik auch sehr.“

Versuch einer wörtlichen Wiedergabe: Füllworte, -silben oder sonstige Verlegenheitsgeräusche wurden weggelassen.

In zahlreichen Medien wurden die von Merkel in den Raum geworfenen Stichworte begierig aufgenommen und zustimmend in einem positiven Rahmen präsentiert, wobei es auffällt, dass meist wortwörtlich voneinander abgeschrieben wurde und kaum noch feststellbar ist, auf wen die Texte ursprünglich zurückgehen. Aber viel mehr kann man heutzutage nicht erwarten.

Zurück zum Interview: Interessant ist, dass Merkel den Umgang mit politischen Gegnern – und das sind die „Verschwörungstheoretiker“ für sie – als eine „Aufgabe für Psychologen“ sieht. Sie bemüht sich nicht einmal ansatzweise, zwischen tatsächlichen Spinnern und echten Kritikern ihrer Politik zu unterscheiden. Wer Merkels Regierungserklärungen kennt, der weiß, dass auch dort eine echte Auseinandersetzung mit Gegenargumenten meist ausbleibt. Es ist eben so, alternativlos und basta. Dazu kommt ein Schuss (gespielter?) tantenhafter Sorge, der ihre Vorträge noch unangenehmer klingen lässt.

Berlin im August 2020

Merkels Ausdrucksweise zeigt auch, dass sie einst in der Sowjetunion studiert hat und wohl einiges vom damaligen politischen Klima bis heute bei ihr spürbar geblieben ist. Bekanntlich wurden in der UdSSR Dissidenten immer wieder für „verrückt“ erklärt und in die Psychiatrie geschickt – die „Aufgabe für Psychologen“ tendiert in die gleiche Richtung. Wer zudem wie die Kanzlerin von einem „Angriff auf unsere ganze Lebensweise“ redet, spricht den mit dem Stempel „Verschwörungstheoretiker“ versehenen Personen jegliches Recht auf politische Mitwirkung ab.

Merkels Ausführungen über unser ach so „tolerantes Land“ und die sozialen Medien sprechen eine beredte Sprache über den Geisteszustand der Kanzlerin und sind keiner genaueren Erörterung wert. Dennoch sollten sie uns dennoch eine Warnung sein. Auf ihr „Ich habe darauf die perfekte Antwort nicht“ sollten wir uns nicht verlassen!

Stefan Paasche

Weiterführende Informationen:

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Eine Antwort

  1. An diesem Beispiel kann man sehen wie gefährlich diese Frau ist. Leute die ihre verheerende Politik kritisieren als psychisch Kranke hinzustellen hat Methode und ist keineswegs leichtfertig dahin gesagt. Damit droht sie ganz offen allen anders denkenden mit Psychatrierung um bewusst Angst zu verbreiten.
    Es zeigt aber auch das arrogante und egozentrische Wesen einer völlig Abgehobenen, die empathielos dabei zusieht wie unser deutsches Vaterland zu einer Kloake verkommt und immer mehr Menschen durch SIE ihrer Lebensgrundlage beraubt werden.