„Leise sein“ – ein Akustikalbum von Stereotyp

Noch nie habe ich so schöne und perfektioniert dargebrachte Musik einer deutschen Band oder vielmehr eines deutschen Musikprojektes aus dem patriotischen Spektrum gehört. Das ist ein guter Grund, die CD „Leise sein“ einem breiteren Publikum vorzustellen. Mit liegt das Album als Jewelcase vor und ich habe es mir bei iTunes gekauft. Ob es noch andere Versionen gibt oder noch geben wird, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Interessierte können sich da sicher an das Label Opos Records oder per Instagram an Stereotyp selber wenden.

Optisch ist das Stereotyp-Album aufgemacht wie ein amerikanisches Folk-Schätzchen: Bilder im Wald, ein Typ mit Gitarre und Käppi, leichter Retro-Filter drüber, alles sehr zurückhaltend gestaltet. Drinnen finden wir alle elf Texte und hinten auf der CD stehen auf beigefarbenem Hintergrund die Songtitel. Der künstlerische Aspekt passt zum Charakter der Scheibe. Es sticht nicht alles wer weiß wie schrill ins Auge, es ist entspannend, sich das Beiheft anzusehen und die Texte zu inhalieren. Wirklich nichts ist aufdringlich oder dergleichen. Das ist schon konzeptionell sehr gelungen.

Bestellung: hier

Wer genug davon hat immer das Gleiche zu hören, kann den Track „Leise sein“ hier bedenkenlos antesten. Der Song sagt auch schon alles: mal still sein und zuhören, die Musik genießen und den Text verstehen und zulassen. In einer schnelllebigen Zeit, ist das für viele fast unmöglich geworden, sich auf sowas einzulassen. Neonlichter, pausenlose Berieselung und staatliche Bevormundung und Propaganda führen zu einer richtigen Abstumpfung. „Leise sein“ möchte sanft erinnern, dass es auch anders geht, dass es auch Zwischentöne gibt und wir mal wieder genauer hinsehen sollten. Zuhören ist eine Kunst und die wird hier eingefordert.

Philosphenschwere Lyrics: Stereotyp

Das Stereotyp offenbar gar kein Stereotyp ist, erschließt sich schnell, wenn wir genauer hinhören. Denn die Musik ist fein arrangiert mit einer zum Teil klassisch gespielten Gitarre, Bridges und leisen und sehr rar eingesetzten Drums. Das Klavier unterstreicht zusätzlich das Ansinnen eine Scheibe mit musikalischem Niveau geliefert zu haben. Das alles ist lange kein Standard in unseren zumeist subkulturellen Gefilden, umso schöner, dass hier ein modernes Werk geschaffen wurde, welches definitiv massentauglich ist. Die Messlatte von Radiohörern an eine Produktion ist viel höher und hier wird das von Stereotyp erfüllt.

Der Song „Wir wollen alles“ liefert eine gesunde Kritik an der Wegwerfgesellschaft und Oberflächlichkeit der Menschen. Hier werden Profilneurotiker ermahnt, einen Gang zurück zu schrauben, denn der wahre Kern des Seins liegt ganz tief in jedem selbst verborgen und muss nur herausgearbeitet werden. Frei nach dem Motto „Scheine weniger und sei mehr du selbst, dann bist auch etwas.“.

Eine leise musikalische Reise

Die anderen Themen der Platte sind Freiheit, Vaterland, Erinnerung an die verloren gegangene Heimat und der Bezug eines Vaters zu seinem Kinde. Die CD gibt Kraft und Ruhe und strahlt eine Bodenständigkeit aus. Das musikalische Gewand klingt nach moderner Liedermacher Art mit einem leichten Indie-Folk-Einfluss. Der Sound könnte aufgrund seiner Qualität leicht kommerziellen Zugang erhalten, wenn die Inhalte in der Öffentlichkeit nicht als traditionell und unmodern gelten würden. Die Masse feiert lieber weiter ihren woken Stumpfsinn. Erfolg wäre Stereotyp aber zu wünschen, weil sie sich offenbar mit der Scheibe sehr viel Mühe gegeben haben. Schade, dass gesunder Patriotismus, Familie und gerade zu bleiben hierzulande nicht sonderlich gefragt ist. Für alle, die sich aber mit diesen Werten identifizieren, ist das Album ein gelungenes Statement.

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