Heute kam die „Frontalkraft – Ab heute frei“ bei mir an. Bewusst habe ich mir das neue FK Album auf Kassette bestellt, auf alte Zeiten! Das Tape ist auf 188 Exemplare limitiert. Es ist aber auch auf CD verfügbar und auf Platte befindet es sich gerade im Presswerk, da kommt noch was auf die Sammler zu!
Melanie Dittmer
Was erwartet den Hörer bei dieser Kassette oder auch Album? Ganz allgemein gesprochen Rockmusik, die nach vorne geht, zum lauten Mitsingen und abfeiern. Die neue Frontalkraft peitscht ein auf gute Laune und den herannahenden Frühling. Tape oder CD im Autoradio einlegen und die Regler auf rechts gedreht, Fenster runter und kulturelle Bereicherung liefern! Ich hör es schon auf dem Dorfplatz aus den Boxen schallen, wenn sich die Jugend abends dort versammelt.

Frontalkraft – Musik die radiotauglich wäre, wenn…
Frontalkraft haben einen Sänger mit einer ungemein rotzigen Ausnahmestimme. Diese Stimme verleiht der Musik unheimliches Charisma und macht sie neben der sowieso vorhandenen Professionalität an allen Instrumenten massentauglich. Die „Ab heute frei“ stellt eine Konkurrenz dar für weichgespülte Bands wie Freiwild, Onkelz oder auch Weimar. Natürlich ist das Utopie und wird erstmal nicht stattfinden. Musikalisch hätte die Band aber das Zeug dazu!
Abwechslungsreiche Texte mit Kopfspielraum
„Einfach so“ möchte ich gern hervorheben und vorstellen. In dem Song geht es darum, wie einfach wir Deutschen uns Masken aufdrängen lassen, Impfungen empfehlen lassen und uns immer weiter die Freiheit nehmen lassen – einfach so. Ein Lied das viel Wahrheit in sich trägt und den Hörer berühren wird.
Ideale, Heldenmut und Opfergang werden in „Ewig grünes Eichenlaub“ beschrieben. Die Gitarre peitscht durch das Stück und weist den Weg nach vorn in das Nichtvergessen. Sten verleiht dem Lied Tiefe, wenn er mal mit mehr und mal mir weniger Druck singt. Mitten im Lied eine schöne Metalbridge mit anspruchsvollen und fetten Drums. So muss Musik sein – abwechslungsreich und kein Schema F.
Nach „Ewig grünes Eichenlaub“ kommt das bekannte Klack, denn hier ist die A-Seite zu Ende. Bei diesem Album bedeutet A und B-Seite aber nicht, dass die schlechteren Songs auf der zweiten Seite gelandet sind, keine Angst, hier ist wirklich jedes Lied sehr gut. Zu Recht wurde die neue Scheibe von Frontalkraft in subkulturellen Kreisen zum Album des Jahres gekürt. 14 Lieder für die Seele.

Auf der B-Seite starten Frontalkraft mit „Angst vor der Angst“, einem gefühlvollem und etwas langsameren Stück. Es geht in dem Lied um Angst, Angst vor dem was kommt, eine Welt die gar nicht so rosig und bunt ist, wie sie sie uns verkaufen wollen. Der Song steigert sich in der Intensität der Darbietung von Vers zu Vers. Am Ende des Textes stellt sich Sten den Gegebenheiten und bietet ihnen stolz die Stirn. Auch bei Frontalkraft siegt am Ende immer das Gute.
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Textlich klingt das Album ausgereift und überhaupt nicht abgegriffen, die Band hat sich redlich Mühe gegeben auch lyrisch was Neues zu bieten. So singen Frontalkraft sehr selbstbewusst über Gefühle und haben damit einen neuen Resonanzraum betreten. Solche Lieder klingen automatisch in einem nach und fesseln viel mehr als alles gekünstelt Harte. Nach 30 Jahren Rechtsrock ist die Band auf dem höchsten Gipfel angekommen, mehr geht eigentlich nicht. Ich hoffe Frontalkraft bleiben eine ganze Weile da oben und hauen noch ein oder zwei Alben auf dem Level raus. Fakt ist, wer hier nicht zugreift, verpasst ein musikalischen Feuerwerk und Lyrics für Herz und Verstand.
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