Ist Team Trump geeignet, den Deep State-Sumpf auszutrocknen?

Die Mainstream-Medien jubelten Kamala Harris in einer Weise hoch, dass sie selbst Opfer ihrer eigenen Propaganda wurden, und es kaum fassen konnten, als Trump die US-Präsidentschaftswahl gewann. Das dem linksprogressiven woke-Liberalismus überdrüssige Lager freute sich zuweilen mehr noch als über Trumps Sieg über die Wahlniederlage des Harris-Lagers. Nicht nur in den USA beobachten auch Viele gespannt, ob bzw. inwiefern sich Trumps zweite Amtszeit von der ersten unterscheiden und einen tatsächlichen Bruch mit dem Deep State-Regime zur Folge haben wird.

Sascha A. Roßmüller

Ohne Frage werden die Erfahrungen der ersten Amtszeit und auch eines noch nie dagewesenen sogenannten „Lawfare“ gegen Trump ihre Auswirkung auf die Arbeit der nächsten vier Jahre haben, allerdings muss dies nicht zwingend heißen, dass sämtliche Kritikpunkte, die das originär rechte Lager – nicht die Neocons (!) – seinerzeit gegenüber der 2016/2020er-Administration erhob, jeglicher Wiederholungsgefahr enthoben wären.

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Interessant ist in diesem Zusammenhang, die Einschätzung von Professor Kevin MacDonald, der, alles andere wie unkritisch, Trump dennoch unter dem Strich einen Vertrauensvorschuss erteilt, indem er wie folgt mutmaßt:

„Trump2.0 wird ganz anders sein als Trump1.0 mit seinen schrecklichen, selbstzerstörerischen Ernennungen und den ständigen Schikanen und Behinderungen durch sein Justizministerium, die nationalen Sicherheitsbehörden, das Pentagon und die Demokraten (Amtsenthebungsverfahren, Ermittlungen, Rechtsstreitigkeiten). Trump hat offensichtlich aus seinen Fehlern gelernt und nimmt nun den Hauptschuldigen ins Visier: die Bundesbürokratie – den Deep State, der zu einem großen Teil für seine ineffektive erste Amtszeit verantwortlich ist und ihn seit seinem Ausscheiden aus dem Amt weiter verfolgt.“

Zionpicks

Große Sorge bereiten dem national-souveränistischen Lager weltweit bzw. dem isolationistischem innerhalb der USA – nicht zuletzt mit Blick auf das Pulverfass Naher und Mittlerer Osten – der Einfluss der jüdischen Lobby in der zweiten Trump-Administration aufgrund der Berufung fanatisch-philosemitischen Personals, sogenannter „Zionpicks“.

Nun ist traditionell in der amerikanischen Elite eine pro-zionistische Haltung verbreitet, ungeachtet, ob Demokraten oder Republikaner, weshalb Personalentscheidungen neben der Person an sich ebenso an deren zugedachten Tätigkeitsbereichen zu beurteilen sind. Beispielsweise steht und stand seit jeher Robert F. Kennedy Jr. loyal an der Seite Israels, jedoch darf mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sich sein Wirken im Gesundheitsministerium auf Gebiete erstrecken wird, die keinen vorrangigen Bezug zu geostrategischen Interessen Israels oder denen einer jüdischen Finanzoligarchie haben. Vielmehr scheint dessen Berufung durchaus vielversprechend hinsichtlich einer Transparenz und Kontrolle des Big Pharma-Komplexes zu sein.

Es ist auch davon auszugehen, dass Tulsi Gabbard eine hinreichend unabhängige und prinzipientreue Persönlichkeit mit dem nötigen Stehvermögen ist, das undurchsichtige Parallelleben der Geheimdienste einzufangen. Nicht anders mit Elon Musk als Leiter der neugeschaffenen DOGE-Abteilung, Department of Governemt Efficiency, könnte durchaus gehörig Bewegung in althergebrachte Establishment-Strukturen kommen.

Nahverhältnis zu Israel

Auch Tom Homan als Grenzschutzbeauftragter bzw. Direktor der der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) dürfte deutlich mehr den Erwartungen der MAGA-Basis entsprechen als nicht, gilt er doch als Hardliner in der Migrationsfrage. Die Praxis sogenannter „Sanctuary Citys“, sprich von Städten, die die Kooperation mit der Bundesregierung bezüglich der illegalen Einwanderung verweigern, lehnt Homan entschieden ab, und fordert deren Politiker vor Gericht zu stellen.

Neben den Fragen von Wirtschaft bzw. Inflation und Migration trieb die Wähler aber auch die Frage von Krieg und Frieden um. Diesbezüglich ist nicht allein von der Ukraine die Rede, sondern ebenso der Blick in den Nahen und Mittleren Osten zu richten. Hier kann die blinde Israel-Loyalität leicht zu einer verhängnisvollen Entwicklung führen, zumal auch diese Region inzwischen geopolitisch polarisiert ist, so dass jeder Konflikt leicht zu einer Art Stellvertreter-Krieg instrumentalisiert werden kann, wodurch er globale Ansteckungsgefahr birgt. Trump fiel bereits in seiner ersten Amtszeit durch ein ausgeprägtes Nahverhältnis zu Israel auf, und auch die Personalpolitik seiner nächsten Administration weist zahlreiche Erz-Zionisten auf.

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Israelflagge im Büro

Werfen wir einen Blick auf Trumps Personal-Tableau: Da wäre z.B. Pete Hegseth, Trumps Wahl zum Verteidigungsminister, ein eingefleischter Israel-Protagonist, für den die Interessen des jüdischen Staates untrennbar mit denen der Vereinigten Staaten verbunden sind, und dem Bidens Nahostpolitik nicht hart genug ist, neben Marco Rubio – den Trump als Außenminister ausgewählt hat und in dessen Senatsbüro die Israelflagge hängt – dessen Positionierung als Falke nur schwerlich von John Bolton und Lindsay Graham zu unterscheiden ist.

„So etwas wie einen Palästinenser gibt es nicht“, ist eine Aussage, die Mike Huckabee zuzuschreiben ist, der Botschafter in Israel werden soll. Steve Witkoff, ebenfalls eindeutig ein Zionist, soll Sondergesandter für den Nahen Osten werden. Mike Waltz, Trumps Wahl zum nationalen Sicherheitsberater, war nicht nur gegen den Abzug aus Afghanistan, er ist überdies der Meinung, dass die USA die Ukraine nicht genug unterstützt hätten, was sich unübersehbar mit Trumps Wahlversprechen der unmittelbaren Beendigung des Krieges widerspricht. Waltz`s Rhetorik bezüglich dem Iran klingt entsprechend.

Jüdische Lobbyistin Miriam Adelson

Elise Stefanik als vorgesehene Botschafterin bei den Vereinten Nationen wird nicht grundlos von manchen Kritikern als „neue Liz Cheney“ bezeichnet, und wurde mit Adelson-Preisen für ihre Dienste überhäuft. Die jüdische Lobbyistin Miriam Adelson zählt mit einem dreistelligen (!) Millionenbetrag zu den Spitzengeldgebern von Trumps Wahlkampfkampagne. Stefanik kritisierte die Biden-Administration heftig, weil diese die Ukraine und Israel nur unzureichend aufrüsten würden.

Nachdem Matt Gaetz, dem mutmaßlich sexuelles Fehlverhalten in seiner Vergangenheit nachgesagt wurde, seine Bereitschaft für die Trump-Administration widerrief, wurde die kinderlose Pam Bondi zur designierten Justizministerin, die von Kritikern zum klassischen Neocon-Establishment gerechnet wird. Fazit: Dies alles ändert nichts an der Tatsache, dass eine Harris-Administration der „worst case“ gewesen wäre, ergänzt um einen Zensur-Overkill, allerdings bleibt dennoch abzuwarten, wie sich die Praxis nach den berühmten 100-Tagen im Amt erweisen wird.

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