Während die Systemlautsprecher auffordern, für die Ukraine und die Demokratie zu frieren und den Bürgern ein Gasumlage-Pfuschwerk droht, passiert Ungeheuerliches: Die Gasverstromung in Deutschland erreicht ihren Allzeit-Höchststand. Wohin geht der Strom? Vor allem nach Frankreich. Ein Bericht aus Absurdistan.
Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede
Systemlautsprecher wie die Grünen-Führungsclique oder Ex-Bundespräsident Joachim Gauck fordern die Deutschen auf, Gas zu sparen, damit der böse Russe leidet. „Frieren für die Freiheit“, lautet die Parole. Gleichzeitig endet Robert Habecks Versuch, woanders als von Russland Gas herzubekommen, im Desaster. Den grünen Moraloberlehrer haben die Scheiche ordentlich abblitzen lassen. Kommt davon. Noch dazu rollt auf die Deutschen ein Gasumlage-Pfuschwerk zu, bei dem Deutschlands beliebtester Politiker zugibt, zu wenig Ahnung von der Sache gehabt zu haben – für eine bessere Lösung hat es nicht gereicht. Aber so jemanden kann sich die Mehrheit der Deutschen als Kanzler vorstellen. „Idioten würden sich für Habeck entscheiden“, könnte der nächste Wahlkampfslogan der Grünen lauten. Und von denen gibt es hierzulande leider viel zu viele.
Gas sparen für … die Energiebranche?
Jetzt sind ja schon die Systemparolen völliger Quatsch. Und dann passiert auch noch das: Markus Lanz – die Sendung vom 16.08.2022. Gäste sind unter anderem Kevin Kühnert, der homosexuelle SPD-Generalsekretär, und Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Diese Behörde kümmert sich (auch) um mehr Wettbewerb im Energiemarkt. Davon sollte eigentlich der Stromkunde profitieren. Stattdessen konkurrieren gerade deutsche gegen ausländische Kunden. Und wie im freien Wettbewerb üblich, bekommt derjenige am meisten, der auch am meisten zahlt. Das sind gerade die Franzosen. Also verstromen die deutschen Gaskraftwerke wie die Weltmeister das Gas, welches der deutsche Michel sparen soll – für Demokratie und Freiheit natürlich. Wobei Freiheit hier wohl eher das Recht auf eine asoziale Marktwirtschaft bedeutet.

Bundesnetzagentur-Chef erklärt bei Markus Lanz die Energieexporte nach Frankreich
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Weiterführende Informationen:
Tschechien bietet Steinmeier Strom nach Scheitern der Energiewende an
Kopflose Energiepolitik von heute schafft die sozialen Probleme von morgen!

Hintergrund: In Frankreich wird das Wasser knapp
Frankreich setzt auf Atomstrom. 56 Reaktoren sichern in Frankreich zu Normalzeiten um die 70 Prozent der Energieproduktion1 – in Deutschland sind es nur ungefähr 10 Prozent. Viele Deutsche blickten noch vor kurzem neidisch nach Frankreich, angesichts der chronisch teuren Energiepreise in unserem Land, verursacht durch eine verhunzte „Energiewende“.
Momentan aber sieht es anders aus: Frankreich hat jetzt ein Problem mit seinem Atomfokus. Es ist nicht nur der schlechte Zustand der Reaktoren, sondern auch noch die aktuelle Dürre, welche die französischen Atomkraftwerke zwingt, die Leistung herunterzufahren. Sie brauchen nämlich zur Reaktorkühlung das Wasser der Umgebung, und das ist gefährlich zurückgegangen oder zu warm – oder beides. Hinzu kommt, dass das abgeleitete Reaktorkühlwasser die Gewässer, in welche es strömt, zusätzlich erwärmt. In solchen warmen Gewässern gedeihen die Bakterien und sterben die Fische. Eine kleine ökologische Katastrophe.
Weil in Frankreich deshalb der Strom knapper wird, kaufen unsere „Freunde“ jetzt bei uns ein. Und wir liefern – aus „Solidarität“ natürlich, wie derselbe Klaus Müller sagt, der auch bei Markus Lanz zu Gast war2. So viel wie nie zuvor3. Er forderte übrigens auch, dass die Deutschen noch mehr Energie sparen müssten4. Ist dieser Mann eigentlich am Gemeinwohl interessiert oder an den Gewinnen der Energiebranche? Winkt etwa nach der Bundesnetzagentur-Präsidentschaft ein lukrativer Job bei den Stromversorgern? Man weiß es nicht genau, aber es drängt sich ein Verdacht auf.
Solidarität heißt … leckt mich am Arsch!
Der Fall Klaus Müller zeigt es: Wenn in Deutschland hohe Tiere von „Solidarität“ sprechen, dann geht es meistens darum, die Allgemeinheit für die Sonderinteressen spezieller Gruppen bluten zu lassen. Die Deutschen müssen bluten für die Ukraine und die geostrategischen Interessen der USA, sie müssen bluten für die Flüchtlingsströme, die durch die zahlreichen Regime-Change-Projekte Washingtons maßgeblich angetrieben werden und so weiter.
„Gewinne personalisieren, Verluste sozialisieren“ – diesen Grundsatz kennen wir spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 als allgemeines Handlungsprinzip der Politik. So auch hier: An diesem Stromexport nach Frankreich verdient sich die deutsche Energiewirtschaft gerade eine goldene Nase, denn die Strompreise sind zwar auch in Deutschland schon hoch, aber Frankreich zahlt noch mehr. Dass man den Deutschen gleichzeitig ein Frieren-im-Winter und warme Pullover schmackhaft machen möchte … kein Problem für die Energiekonzerne. Solange die einen Wagen auf dem CSD spendieren und Diversity-Programme fahren, gehören sie zu den Guten. Und die dürfen verdienen – auch an der Gasumlage5. So viel zur „Solidarität“. Die bedeutet in Deutschland mittlerweile, dass die Dummen von der Arbeit leben und die Intelligenten von den Dummen.
Stromexporte … der Elefant im Raum
Interessant, dass diese absurde Situation so wenig in der öffentlichen Debatte zu finden ist. Der klimareporter schreibt treffend, dass die Gasstromexporte nach Frankreich bei gleichzeitigen Sparaufrufen an die eigene Bevölkerung zu einem „Elefanten im Raum“ geworden sind6. Eigentlich ein Skandal – aber niemand spricht darüber. Das ist sicherlich auch damit zu erklären, dass die Grünen von den Leitmedien geschont werden. Und die und ihr „Idol der Idioten“ Robert Habeck wären gerade am Zug, diesen Unsinn zu beenden. Sie können es aber nicht, weil sie sich dann zu sehr mit der mächtigen Energiebranche anlegen müssten. Zudem könnte ja „Energienationalismus“ entstehen und die Embargopolitik gegen Russland infrage gestellt werden. Also ein unschönes Thema, über das man besser schweigt. Lieber über Waffenlieferungen an die Ukraine reden – und den bösen Putin.
Fazit: Solidarität ist ein Begriff, bei dem man misstrauisch werden sollte, vor allem wenn er von Wirtschaftskapitänen und Systempolitikern gebraucht wird. In solchen Fällen kann man sicher davon ausgehen, dass man gerade für die Interessen eines anderen blutet.
Weiterführende Informationen:
Günstige Energie für Deutschland
Energiewende: vorsätzliche De-Industrialisierung Deutschlands?

1 https://www.dw.com/de/hitzewelle-bringt-frankreichs-atomkraftwerke-ins-schwitzen/a-62807970 (Aufruf: 03.09.2022).
2 https://www.welt.de/wirtschaft/plus240331869/Bundesnetzagentur-Chef-Klaus-Mueller-Muessen-mehr-sparen.html (Aufruf: 03.09.2022).
3 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151340/umfrage/strom-export-von-deutschland-nach-frankreich-seit-1996/#:~:text=Im%20Jahr%202022%20(Stand%3A%20Anfang,f%C3%BCnf%20Terawattstunden%20einen%20neuen%20H%C3%B6chstwert. (Aufruf: 03.09.2022).
4 https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-08/klaus-mueller-bundesnetzagentur-energiesparen-gasversorgung (Aufruf: 03.09.2022).
5 https://www.welt.de/wirtschaft/plus240836767/Gasumlage-So-viel-Einfluss-hatten-Lobbyisten-auf-Habecks-Verordnung.html (Aufruf: 03.09.2022).
6 https://www.klimareporter.de/strom/wer-hohe-strompreise-in-deutschland-verstehen-will-muss-eher-nach-frankreich-schauen-als-nach-russland (Aufruf: 03.09.2022).