Eine interessante Episode, die die deutsch-amerikanische „Freundschaft“ versinnbildlicht, ist das MBB-Projekt „Lampyridae“. Es war ein Projekt der 1980er und lief parallel zum US-amerikanischen Tarnkappenbomber-Programm, das zur F-117 führte. Es drohte ein besseres Flugzeug zu werden und so machte Washington Druck – das deutsche Projekt wurde eingestampft.
Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede
MBB – die Abkürzung steht für Messerschmitt-Bölkow-Blohm – war ein Unternehmen, das aus den bekannten Flugzeugschmieden des 2. Weltkriegs hervorging. 1989 erfolgte die Übernahme durch die Daimler-Benz-Tochter DASA (Deutsche Aerospace AG), die ihrerseits die Luft- und Raumfahrtaktivitäten von Dornier, MTU und AEG bündelte. MBB war an vielen europäischen und deutschen Militär- und Raumfahrtprojekten beteiligt und führend, wie dem hervorragenden Hubschrauber Bo 105, der Ariane, dem Tornado oder Eurofighter.
Das Projekt Leuchtkäfer
Zu den interessantesten Projekten gehört sicherlich MBB Lampyriade („Leuchtkäfer“). Es ging um die Entwicklung eines Flugzeugs mit einem extrem niedrigen Radarquerschnitt. Dieser wird vor allem durch die Geometrie des Flugzeugs erreicht, die möglichst wenige bis keine rechten Winkel aufweisen sollte. Heutzutage werden diese Stealth- oder Unsichtbarkeitsmerkmale noch durch die Kühlung oder Ableitung des Triebwerk-Abgasstrahls erweitert, denn viele Flugabwehrsysteme sind mittlerweile durch Wärmebildkameras ergänzt und vertrauen nicht mehr nur auf Radarstrahlen.
MBB Lampyridae fand in den 1980ern statt, also in der heißen Endphase des Kalten Kriegs. Von dem gleichartigen Projekt F-117, ein amerikanischer taktischer Tarnkappenbomber (geringe Bombenlast), wussten weder MBB noch der Entwickler (Lockheed) des F-117 vom Leuchtkäfer etwas. 1987 aber wurde der Lampyridae amerikanischen Offizieren gezeigt und kurz danach war er Geschichte. Man spricht von Druck aus Washington, das deutsche Konkurrenzprodukt sofort einzustellen.
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Geheimschutz oder Missgunst?
Jetzt könnte man meinen, die Intervention ist dem unzuverlässigen Geheimschutz Westdeutschlands geschuldet. Die BRD war zugegebenermaßen von Stasi- und HVA-Agenten oder deren inoffiziellen Mitarbeitern komplett durchlöchert. Also dachten die Amerikaner, es sei wohl besser, das Gerät käme nie zur Fertigentwicklung und würde damit dem Ostblock kopierfertig zur Verfügung stehen. Aber nein, das wäre zu einfach.
MBB hat mit etwa 10 Mio. DM einen Versuchsträger entwickelt, der bessere Tarnkappeneigenschaften aufwies als die F-117 und deren Versuchsträger. Peinlich, denn das F-117-Programm inklusive Produktion von 59 Flugzeugen kostete den amerikanischen Steuerzahler 6,6 Milliarden US-Dollar1. Think big – „denke groß“, lautet das Motto der Amerikaner und sie lassen sich ihren Militärhaushalt 700 Milliarden US-Dollar jährlich kosten. Nur dumm, wenn andere mit viel weniger Mitteln etwas Besseres bauen. Das darf dann niemand erfahren.
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Do-31 – seiner Zeit voraus
Ein ähnliches Schicksal erlitt ein Dornier-Projekt aus den 1960ern. Die Do-31 war der weltweit erste Senkrechtstarter-Transporter. Wie alle Entwicklungsprojekte hatte natürlich auch die Do-31 ihre Kinderkrankheiten, aber sie war zweifellos ihrer Zeit weit voraus.
Wie auch die MBB Lampyridae war die Do-31 von einer lächerlich kleinen Mannschaft entwickelt worden. Die Do-31 gelangte nie zur Serienreife, weil die Bundeswehr ihre Produktion von Bestellungen anderer NATO-Länder abhängig machte. Und die kamen nicht. Auch hier wird hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen, dass andere NATO-Staaten Vorbehalte gegen eine deutsche Technologieführerschaft hatten.
In entsprechender Weise intervenierten die USA Jahrzehnte später auch gegen einen Leopard-2-Export in gigantischer Größenordnung mitsamt Werk nach Saudi-Arabien2 – daraufhin kauften die Ölscheichs den US-Panzer M1 Abrams. Menschenrechte waren es jedenfalls nicht, die hier eine Rolle spielten, sonst hätten die USA auch nicht exportieren dürfen.
Die USA – nicht Freund, sondern Sheriff
Anhand dieser Beispiele wird klar, dass die USA nicht unser Freund sind. Sie sind gekommen als Besatzer, nicht als Befreier. Und uns Deutsche kleinzuhalten, ist die eigentliche Deutschlanddoktrin der USA. Unser Versagen in Spitzentechnologien ist auch unser eigenes Versagen, aber leider auch den Sabotagen unserer Kolonialherren geschuldet.
Weiterführende Informationen:
US-Denkfabrik: Wie die Ukraine schöngeredet wird
Ukraine: Die „Freunde“ sind zurück
Massenzuwanderung: Kein Kontrollverlust, sondern volle Absicht!

1 https://www.key.aero/article/secretive-f-117-nighthawks-post-retirement-ops (Aufruf: 25.06.2023).
2 https://www.n-tv.de/politik/Saudi-Arabien-will-mehr-Panzer-article6517311.html (Aufruf: 25.06.2023).