Eigentlich ist Fracking für viele Leute ein rotes Tuch und das gewiss nicht ganz zu Unrecht, denn die Nebenwirkungen sind allgemein bekannt. Ist man dann noch so bescheuert diese Form der Energiegewinnung in bewohnten Gebieten anzuwenden, hat man als Politiker hinterher Wähler am Hals, die sich über brennendes Wasser aus dem Wasserhahn beschweren.
Christian Schwochert
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Trotzdem wurde das Fracking in Großbritannien nun vor wenigen Tagen erlaubt. Nur warum? Sind die Umweltschutzbedenken etwa über Nacht verschwunden? Gibt es jetzt ein sauberes Fracking, bei dem die Natur und die Menschen nicht in Gefahr gebracht werden?
Natürlich nicht. Denn wenn alles plötzlich teurer und die Energieversorgung infrage gestellt wird, ist der Schutz von Mensch und Umwelt plötzlich wieder verhandelbar. So hat Großbritannien, ähnlich wie die BRD, durch seine eigene Sanktionspolitik einen Energienotstand herbeigeführt. Doch kostengünstige Energie ist nun einmal die Grundlage von Wohlstand, was man aber vielen Leuten, die glauben Strom käme lediglich aus der Steckdose, nicht wirklich erklären kann. Damit der Wohlstandsverlust nicht existenz- und damit regierungsbedrohend wird, gab Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg nun der Tagesschau zufolge bekannt, dass ab sofort nach „Quellen für heimisches Gas“ gesucht werden darf; und zwar zum Zwecke der Energiegewinnung durch Fracking.
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Die neue Premierministerin Liz Truss erklärte dazu: „Fracking ist ein Teil des Energiemixes, wir sollten alle Optionen prüfen.“
Wenn nun also das Fracking in Großbritannien erlaubt ist, können einem all die Leute leid tun, die in der Nähe wohnen, wenn die Regierung damit anfängt. Zumal hierbei bedacht werden muss, dass die Briten Anfänger in Sachen Fracking sind, während die USA jahrelange Erfahrung damit haben und es trotzdem zu Schäden an der Natur kommt. Man kann sich also vorstellen, was die britischen Völker erwartet. Viel sinnvoller wäre es, wenn die britische Regierung (und ebenso die BRD-Regierung) die Sanktionen gegen Russland aufhebt und wieder günstiges Gas von dort kauft. Diese Sanktionen schaden den Völkern West- und Mitteleuropas und jucken den russischen Bären nicht im Geringsten. Aber von jemandem wie Liz Truss ist nicht zu erwarten, dass sie in dieser Hinsicht kluge Entscheidungen trifft.
Dafür spricht auch ihr bisheriges Verhalten. Anfang des Monats bekamen die Briten Truss als neue Premierministerin von der Torypartei vorgesetzt. Sie folgte auf den Medienintrigen zum Opfer gefallenen Boris Johnson. Vor dem EU-Austritt war Truss gegen den Austritt, nun ist sie angeblich dafür. Noch schlimmer war aber ihr Protest gegen den Aufmarsch russischer Truppen an der ukrainischen Grenze vor dem Ukrainekrieg. Damals was sie Außenministerin. „Der alte Fuchs, der ihr gegenübersaß, Sergej Lawrow, fragte trocken, ob Großbritannien die russische Souveränität über Woronesch und Rostow anerkenne und ob Russland daher das Recht habe, dort Truppen zu stationieren“, wusste das Compact-Magazin zu berichten.
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Weiter heißt es dazu: „Ihre Antwort kam sofort: Großbritannien würde die Kontrolle Russlands über diese Regionen niemals anerkennen. Sie war geradewegs in die Falle getappt: Die arme Dame kannte den Unterschied zwischen diesen beiden russischen Städten und der an Russland angeschlossenen Krim oder dem Donbass nicht – eine Peinlichkeit, die die russische Regierung nach dem Treffen genüsslich an die Medien weitergab.“
Und diese Person entscheidet nun über die Energiesicherheit in Großbritannien. Ein Ende der sinnlosen Russlandsanktionen ist von ihr jedenfalls nicht zu erwarten. Aber immerhin hat Putin nun eine westliche Politikerin mehr, über die er lachen kann. Ein altes chinesisches Sprichwort lautet: „Jede Minute Lachen verlängert das Leben um eine Stunde.“ Dank Leuten wie Liz Truss und der BRD-Außenministerin Annalena Baerbock wird Putin bestimmt um die 100 Jahre alt.
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Aber vielleicht wird er nicht sehr lange die Lachnummer Truss vor der Nase haben, denn sobald in Großbritannien wieder gewählt wird, könnte das Volk ihrer Politik eine Absage erteilen. Immerhin ist das Fracking auch ein Bruch eines einstmals von ihrer Partei gegebenen Wahlversprechens. Dazu erklärte die Tagesschau: „Beim Fracking wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Chemikalien aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt birgt. In Deutschland ist die Methode untersagt. In Großbritannien war 2019 ein vorläufiges Verbot verhängt worden. Die mit den Bohrungen einhergehenden Erderschütterungen seien nicht genau vorherzusagen, so die damalige Begründung für das Moratorium. Die konservative Partei hatte sich in ihrem Wahlprogramm zu dem Fracking-Stopp bekannt.“
Die Frage ist nur, wen sollten die Briten sonst wählen? Die Labour Party, die ihnen dann noch mehr unintegrierbare Ausländer einbrockt?