Offenbar dürfen in der heutigen BRD verdiente Bürger kein Bundesverdienstkreuz bekommen, wenn sie der Corona-Politik der Regierung kritisch gegenüberstehen. Diese Erfahrung musste jetzt der Musiker und Theatermacher Tobias Morgenstern machen.
von Christian Schwochert
Morgenstern kennt sich mit gleichgeschalteten Gesellschaften und ihren Regimen seit langem aus. Er war bereits in der DDR bekannt und machte sich dort mit seiner Band „L’art de Passage“ einen Namen. Seit 1998 leitet er als Intendant das „Theater am Rand“ im brandenburgischen Zollbrücke, einem Ort im Kreis Märkisch-Oderland. Für die künstlerische Arbeit, die er dort leistet, sollte er eigentlich das Bundesverdienstkreuz bekommen.

Doch daraus wird nun nichts: wegen angeblicher Kontakte des Künstlers zur „Querdenker-Szene“ habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Verleihung abgesagt, berichteten Medien. Eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes habe gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärt, es seien „konkrete Hinweise“ bekanntgeworden, dass Morgenstern der „Querdenker-Szene“ angehöre. Wenn man also einer politisch unerwünschten Bewegung nahesteht, ist man bei denjenigen, die immer „Toleranz“ predigen unten durch.
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Morgenstern teilte der dpa mit, das Büro des Bundespräsidialamtes habe die Absage mit seinen kritischen Äußerungen vor anderthalb Jahren begründet, unter anderem auf seiner Facebook-Seite. Die Absage des Preises nehme er gelassen. Er fügte hinzu: „Wir als Gesellschaft haben wahrscheinlich ein Problem im Moment, unterschiedliche, vor allem kritische Auffassungen zum Zeitgeschehen gelten zu lassen.“
Offenbar kam es im Anschluss zu Steinmeiers Absage zu großer Empörung von Seiten der Bürger, sodass der Bundespräsident (der kein Problem damit hat eine Terror und Gewalt verherrlichende Band wie „Feine Sahne Fischfilet“ zu bejubeln) sich genötigt sah, Tobias Morgenstern und seinen Kollegen Thomas Rühmann zu einem persönlichen Gespräch einzuladen, welches laut rbb im November stattfinden soll. Also schiebt er den Skandal auf die lange Bank; wohl in der Hoffnung, dass die Bürger sein eines Präsidenten unwürdiges Verhalten bis dahin vergessen haben.

Thomas Rühmann kritisierte in einem Brief an Steinmeier die Entscheidung: „Die Nichtauszeichnung steht für mich in keiner Relation zum grundsätzlichen Erfolg. Ich weiß, dass Tobias Morgenstern keine Gewalt will“, heißt es laut dem rbb in dem Schreiben. Auch der Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD) sagte dem rbb zu dem Thema, dass er es „schlimm findet, wenn wir solche Positionen nicht demokratisch ertragen können. Ich bin der Meinung, wir müssen miteinander respektvoll umgehen und ich bin auch der Meinung, dass Demokratie Meinungsvielfalt ertragen muss“.
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2 Antworten
Morgenstern soll das Gespräch mit Steinmeier absagen. Was ist denn ein Orden dieser Republik wert? Man kann auch ohne sehr gut leben. Wenn er Rückgrat hat, sollte Morgenstern diesen Orden gleich ablehnen.