Konrad Windisch – ein Nachruf

Heute erreichte uns die Nachricht vom Tode unseres hochverehrten langjährigen Kolumnisten Dr. Konrad Windisch. Er starb am Sonnabend, 27. April 2024, im Alter von 91 Jahren. Mit Windisch verliert das national-freiheitliche Lager im deutschsprachigen Raum einen unglaublich pflichtbewussten Patrioten und Aktivisten »der ersten Stunde«, wie auch das Portal Info-Direkt aus Österreich es ausdrückte.

Dr. Konrad Windisch verfasste über Jahrzehnte hinweg in seiner Kolumne Pfeffer und Rosinen Essays, in denen er auf humorvolle Weise die Zustände in seiner österreichischen Heimat aufs Korn nahm. Er wirkte dabei nie verbittert, sondern eher belustigt, sein berechtigter Spott nahm nie bösartige Züge an, so wie er überhaupt stets optimistisch auf und in die Welt blickte. Als seine Sekretärin vor wenigen Tagen für die DS-Redaktion bei ihm nach einem neuen Text für seine Kolumne fragte, teilte er noch mit, er sei dabei, diese Zeilen zu verfassen.

Er dachte also bis zuletzt an die Erfüllung seiner selbst gewählten Verpflichtung der DEUTSCHEN STIMME gegenüber. Nicht nur deshalb, sondern aufgrund seines gesamten, umfassenden Lebenswerkes, wie auch aus der Treue den Idealen gegenüber, welche die DS-Redaktion mit Konrad Windisch teilt, wird es unsere heilige Pflicht sein, seinen Kampf fortzuführen. Konrad Windisch, unsere Gedanken begleiten Sie auf Ihre letzte Reise! Wir werden seiner stets in Ehrfurcht gedenken!

Nachfolgend ein Beitrag von DS-Redakteur Alexander Markovics aus dem Jahr 2022, der ihn anlässlich seines 90. Geburtstages besuchte: 

»Ich bin Nationaldemokrat, weil ich die Herrschaft des Volkes fordere!«

Konrad Windisch zum 90. Geburtstag

Konrad Windisch feiert seinen 90. Geburtstag. Geboren am 21. August 1932, handelt es sich bei ihm um eines der Urgesteine des Nationalen Lagers in Österreich, die immer als Korrektiv zu den liberalen Strömungen im »national-freiheitlichen« Dritten Lager des Landes auftraten.

Alexander Markovics

Dabei war der Weg Windischs‘ ins Nationale Lager keineswegs vorgegeben: Hineingeboren in eine Ottakringer (der heutige 16. Bezirk Wiens) Arbeiterfamilie und sozialisiert unter katholischen Pfadfindern, hätte er theoretisch auch von den Altparteien vereinnahmt werden können. Doch ein national gesinnter Freund bei den Pfadfindern nahm den jungen Deutschösterreicher mit zu einer Rede von Dr. Fritz Stüber in Wien. Auf der Massenveranstaltung mit 20 000 Zuhörern wird dem jungen Mann klar, dass die Erhaltung des deutschen Wesens Österreichs sein politisches Ziel ist. Er engagiert sich nun führend innerhalb der Bündischen Bewegung Österreichs, die sich als Fortführung des Wandervogels verstand. Dieses Vorbild macht Schule und wird auch in Großbritannien und Spanien aufgegriffen. Windisch ist hier so erfolgreich, dass auch die vom VdU abgespaltene FPÖ ihm den Posten des Jugendbeauftragten anbietet – Windisch lehnt ab, da er den liberalen Kurs unter Friedrich Peter nicht mittragen kann.

Der Kampf für die deutsche Identität hatte auch im Österreich der späten 40er und 50er Jahre einen realen Hintergrund: Angesichts des tief verwurzelten Bewusstsein ein Teil des deutschen Volkes zu sein, wurde dem wieder unabhängigen Land nach 1945 von den Alliierten eine anti-deutsche Rosskur in Form eines aggressiven Österreich-Nationalismus verordnet, deren Spitze das Anschlussverbot (an Deutschland) bildete. Kinder mit »deutschen« Vornamen wie Bernd wurden angefeindet, das Schulfach »Deutsch« wurde nur »Unterrichtssprache« genannt und nationale Aktivisten landeten in Kerkerhaft – wie auch Windisch 1959.

Weiterführende Informationen:

Ein Brief zu Weihnachten –  eine Weihnachtsgeschichte unseres Kolumnisten Dr. Konrad Windisch

Pfeffer und Rosinen aus Österreich: Probleme mit den Genossen

Doch Windisch lässt sich nicht unterkriegen und beginnt mit den Gefängnisliedern sein dichterisches Werk. Sein Talent führt nicht nur zu zahlreichen Auflagen seiner Weihnachtsgedichte, sondern führt auch zu einer kurzen Karriere beim österreichischen Rundfunk, bis zu seiner Entlassung aus politischen Gründen. Schließlich führte ihn seine politische Tätigkeit zur AfP, wo er die Position des Schriftleiters bekleidete und die Kommentare zum Zeitgeschehen, gegen »Bonzen und Parasiten«, herausgab – im Dezember 2021 erschien die letzte Ausgabe.

»Tauscht die Politiker aus, bevor sie das Volk austauschen!« lautet wohl die berühmteste Parole der Arbeitsgemeinschaft, die bis heute den Leitspruch aller patriotischen Kräfte in Österreich bildet. Im Rahmen der AfP beteiligte sich Windisch auch an der Ausbildung künftiger nationaler Kader, die später zum Teil Karriere machten, wie etwa Stefan Magnet, der heute mit AUF 1 einen nationalen Fernsehsender in Österreich leitet. Auf die Frage, wie er die Zukunft sieht, antwortet Konrad Windisch mit Zuversicht: Er sieht die Zukunft positiv, zwar nicht so stark wie früher angesichts des vorangeschrittenen Bevölkerungsaustauschs sowie Identitätsverlust unter den Deutschösterreichern, aber dennoch positiv, da auch die technischen Mittel des nationalen Lagers und damit seine Einflussmöglichkeiten so groß wie noch nie sind.

Weiterführende Informationen:

Österreich – »Eine Stimme aus dem Volk«

»Deutschland ist das Land der Deutschen!«

Ohne seine grundlegend optimistische Lebenseinstellung hätte unser Konrad Windisch wohl nicht so lange die Fahne für alle Deutschbewussten hoch halten können. Seit Jahrzehnten schreibt er nun auch schon für die DEUTSCHE STIMME.

Wenn in der schwersten der Zeiten,
unter dem Terror des Frosts
und der Stürme voll Schnee,
selbst die zarten Körper der Zeisige überleben,

wenn in der dunkelsten der Nächte
die Rehe
noch immer den Weg
zu den geheimen
Quellen des Lebens finden,

wenn durch die härtesten Krusten der Erde
die weichsten Triebe
der Blumen nach oben streben,
ist da
nicht auch Hoffnung für uns?

Konrad Windisch

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