Katholische Kirche: Endlich »woke«

Man kann die Kirchen mögen oder nicht. Jedenfalls war die katholische Kirche lange Zeit ein Bollwerk gegen den Zeitgeist. Und hätten die Päpste im Mittelalter und der frühen Neuzeit nicht eine europäische Verteidigungsunion organisiert, dann wäre das Abendland bereits lange muslimisch. Aber ein gesellschaftlicher Stabilitätsanker ist sie schon lange nicht mehr. Die Kirche hat sich zurückgezogen und fällt nur noch durch Skandale auf. Kein Wunder, dass sie Mitglieder verliert – sie ist irrelevant geworden.

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

Pater Joachim Wernersbach vom Benediktinerorden ist ein in Wittichenau (Bistum Görlitz) tätiger Priester. In einer Weihnachtspredigt richtete er Worte gegen den Zeitgeist, gegen moderne Strömungen wie die LGBTIQ-Ideologie. Für seine Aussagen gibt es nun Kritik. Die Predigt wurde nämlich gefilmt und ausschnittsweise über soziale Medien verbreitet. Zwei Teilnehmerinnen der Weihnachtspredigt starteten daraufhin eine Online-Petition gegen Benediktinerpater. Sie meinen, dass solche Worte nichts in einer Predigt zu suchen hätten. Hier der kritische Teil der Predigt:

„Gott hat uns Lebensweisen empfohlen, die natürlich und schön sind und die im Einklang mit der göttlichen Ordnung stehen. Es gibt so viele seltsame moderne Strömungen. Man hört von Gender und Transgender, von Transhumanismus und reproduktiver Gesundheit, von Wokeness und LGBTIQ, von Diversität und Identität, von multiplen Geschlechtern und Geschlechtsumwandlungen, dazu noch von diesem verheerenden neuen Offenbarungsverständnis des Synodalen Weges. Schon die Begriffe, meine Lieben, sind absolut befremdlich. Sie haben alle eines gemeinsam: Es fehlt ihnen an Schönheit, es fehlt ihnen an Stimmigkeit, und es fehlt ihnen an Natürlichkeit. Es fehlt einfach der Wohlklang. Sie sind sperrig und bringen unsere Seele, unser Innerstes einfach nicht zum Schwingen. Sie sind nicht im Einklang, nicht in Harmonie mit der unvorstellbar schönen göttlichen Ordnung. Eine große Dissonanz ist über unser Land hereingebrochen.“

Die Meute heult auf.

Vorgesetzte fallen Pater in den Rücken

Wenn ein paar Frauen sich darüber aufregen, dass ein Pater den Homo-Lebensweg kritisiert … geschenkt. Schlimmer aber ist, dass ihm seine Vorgesetzten in den Rücken fallen. Die Internetseite katholisch.de schreibt:

„Die Benediktinerabtei Tholey hat sich mit deutlichen Worten von einer Weihnachtspredigt ihres Mitbruders Pater Joachim Wernersbach OSB im sächsischen Wittichenau distanziert. ‚Gestern erhielten wir Nachricht von den veröffentlichten Inhalten der Predigt unsers [!] Mitbruders P. Joachim Wernersbach OSB am Heiligabend in der Pfarrkirche zu Wittichenau. Wir verwehren uns ausdrücklich gegen das von ihm darin gezeichnete Menschenbild und die dort getroffenen schöpfungsgeschichtlichen Aussagen. Wir bedauern dadurch hervorgerufene Wut, Leid [!] aber auch Bestürzung‘, teilte die Abtei am Dienstag mit.“1

Es wird also ein Pater dafür abgestraft, dass er das predigt, was die Bibel sagt. So fühlt sich doch der Anbruch der Endzeit an.

Längst haben andere Traditionen Platz ergriffen.

Rückzug an allen Fronten

Früher ging es noch gegen Abtreibung, Gentechnik – die „Banalisierung des Lebens“. Dafür war die Kirche zu gebrauchen. Ein Bollwerk gegen den Zeitgeist. Ein notwendiges Korrektiv in der roten Flut des linken Zeitgeistes. Aber davon spürt man nichts mehr. Die von den deutschen Leitmedien initiierte Woke-Propaganda gegen die katholische Kirche2 trägt schon erste faulige Früchte. Früher konnten LGBTs wegen ihres Lebenswandels entlassen werden, nun nicht mehr3.

Weiterführende Informationen:

LGBT-Propaganda in der ARD: »Wie Gott uns schuf«

Evangelischer Kirchentag tritt für Kirchenasyl, Islam und Homo-Ehe ein

Katholische Laienpräsidentin fordert mehr Abtreibungsressourcen

Wofür noch Kirchensteuer zahlen?

Die katholische Kirche hat in Deutschland bedingungslos kapituliert. Na ja, fast ohne Bedingung: Das Kirchensteuerprivileg darf sie behalten. Denn genau darum geht es. Die katholische Kirche in Deutschland ist reich, sehr reich. Wahrscheinlich die reichste im Reich des Vatikans. Die Cashcow darf nicht geschlachtet werden. Aber genau damit dürften die Berliner Kartellparteien gedroht haben. Wir enthüllten die Hintergründe bereits in einem anderen Artikel4 und entlarvten den Synodalen Weg als das, was er ist: Eine Nebelkerze, eine Scheinopposition, die das linke Zeitgeistmonster zu beruhigen hatte. Das sagen nicht nur wir5, sondern diese Stimmen kommen auch aus dem Inneren der Kirche (Martin Grichting):

„Sie [die katholische Kirche] bindet sich durch das Festhalten an der Kirchensteuer an die Entwicklung eines post-christlichen Staates sowie an dessen Sozialsystem. Dadurch ist sie gezwungen, sich immer weiter zu säkularisieren. Als Vehikel dazu dient derzeit der ‚Synodale Weg‘. Dabei ist bereits jetzt erkennbar, dass die Kirche als Verbündeter des Staates immer entbehrlicher wird. Was sie sozial leistet, ist schon heute weitgehend säkularisiert. Es kann am Tag, an dem die Kirche als (sozial-)politischer Bundesgenosse definitiv überflüssig wird, mühelos aus der Konkursmasse geschnitten und unter staatlicher Regie weitergeführt werden. Zurückbleiben wird eine nicht nur arme, sondern eine geistlich und theologisch entkernte Kirche.“

Und das sollen die deutschen Katholiken noch unterstützen? Niemals. Austreten, alle – und zwar sofort.

Weiterführende Informationen:

CSD-Clowns in Katar: Wenigstens Haltungsweltmeister

„Christopher-Street-Day“ in Berlin: Evangelische Kirche tanzt mit!

Die »Sendung mit der Maus« und die LGBTQ-Ideologie


1  https://www.katholisch.de/artikel/42890-nach-weihnachtspredigt-abtei-tholey-distanziert-sich-von-mitbruder (Aufruf: 15.01.2023).

2  https://deutsche-stimme.de/lgbt-propaganda-im-ard-wie-gott-uns-schuf/ (Aufruf: 15.01.2023).

3  https://www.personalwirtschaft.de/news/arbeitsrecht/kirchenarbeitsrecht-privates-geht-arbeitgeber-bald-fast-nichts-mehr-an-145586/ (Aufruf: 15.01.2023).

4  https://deutsche-stimme.de/katholische-laienpraesidentin-fordert-mehr-abtreibungsressourcen/ (Aufruf: 15.01.2023).

5  https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus233541464/Reformprozess-Synodaler-Weg-Die-Kirche-biedert-sich-an-die-Politik-an-weil-sie-Angst-um-ihr-Geld-hat.html (Aufruf: 15.01.2023).

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