Bosnien-Herzegowina: Hungerstreik und Proteste im Lager Lipa

Die Situation im Lager Lipa verschärft sich. Dazu tragen die – überwiegend männlichen und nicht asylberechtigten – Bewohner weiterhin kräftig bei.

Wir erinnern uns: Einen Tag vor Heiligabend wurde die Zelte niedergebrannt. Es kann davon ausgegangen werden, dass damit eine Rückkehr in das Lager verhindert werden sollte.

Nachdem die Rückverlegung der Migranten in eine näher an der Stadt Bihac gelegene Unterkunft auch am Widerstand der einheimischen Bevölkerung gescheitert war, mussten die illegalen Einwanderer zunächst in Bussen ausharren, um schließlich in das abgebrannte Lager zurückgebracht zu werden. Dort waren eilig Armeezelte aufgebaut worden, Wasser und Strom fehlten aber wie zuvor.

Lager Lipa in Brand (Screenshot)

Zweifelhafte Hilfe

Rund um das abgebrannte Camp tummeln sich die Vertreter von „SOS Balkanroute“ und anderer, den „Menschenrechten“ zugewandten Organisationen. Sie unterstützen die künftigen Neubürger in ihrem Kampf, die Pforte nach Mitteleuropa zu öffnen. Dazu werden „verzweifelte Hilferufe an die EU“ verfasst und dramatische Nachrichten mitgeliefert.

So sei ein Teil der Camp-Bewohner in einen Hungerstreik getreten, weshalb das Rote Kreuz seit mehreren Tagen mit den Essenslieferungen wieder zurückfahren musste.

„Fakt ist, die Stimmung ist angespannt und die Menschen hungern. Die einen, weil sie im Hungerstreik die einzige Möglichkeit sehen Aufmerksamkeit zu bekommen, und die anderen, weil die Essensrationen minimal sind und es weiterhin kein warmes Essen gibt.“

„SOS Balkanroute“ auf Facebook

Diese Aussagen sollten allerdings kritisch hinterfragt werden: Wieso muss jemand hungern, wenn Essensrationen ausreichend vorhanden sind und sogar zurückgehen? Sind es die Hungerstreikenden selbst, die ihren Leidensgenossen an der Nahrungsaufnahme hindern? Übrigens: Sogar medizinische Hilfe wird abgelehnt und man weigert sich auch, die neu errichteten Militärzelte zu betreten.

Man darf bei dieser Sachlage nicht vergessen, dass einige der überwiegend aus Afghanistan, Pakistan und anderen muslimischen Ländern stammenden Männer sich im islamisch geprägten Bihac nicht gerade wie Gäste benommen hatten, was zu Gegenreaktionen und so mit zur Verlegung in das provisorische Lager Lipa führte.

Inzwischen scheint – im gewünschten Sinne – Bewegung in die Sache zu kommen. Der EU-Sondergesandte Johann Sattler traf sich vorgestern mit dem bosnischen Sicherheitsminister Selmo Cikotic. Sattler erklärte, die Situation der obdachlosen Flüchtlinge im Nordwesten des Landes sei „vollkommen inakzeptabel“. Das Leben und die Grundrechte von hunderten Menschen seien „ernsthaft in Gefahr“. An dem Treffen nahmen auch Botschafter Deutschlands, Österreichs und Italiens teil.

Auch im Hauptzielgebiet Deutschland trommeln die Befürworter einer ungehemmten Einwanderung. Nachdem Friedrich Merz und Thorsten Frei, beide CDU (aus taktischen Erwägungen?), eine Aufnahme abgelehnt hatten, kochte die Stimmung beim Koalitionspartner SPD hoch. Fraktionsvize Achim Post warf den Unionskollegen „Kaltherzigkeit“ vor. Es sei „ein Gebot der Menschlichkeit“, Geflüchtete in Not aufzunehmen und brachte auch die Städte und Kommunen ins Spiel, die sich zur Aufnahme von Migranten verpflichtet hatten.

Noch etwas sollte Fragen aufwerfen: Wie die ARD-Tagesschau berichtete, stellt die Europäische Union jetzt zusätzliche humanitäre Hilfe von 3,5 Millionen Euro in Aussicht. Diese würden zu den 4,5 Millionen Euro hinzukommen, die bereits im April 2020 zugesagt worden waren. Ist bislang kein Geld geflossen und wenn ja – wo ist es geblieben? Eines ist dennoch klar: Wer am Ende zahlt! (sp)

Weiterführende Informationen:

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