Vor 70 Jahren kam es in der DDR zum breiten Volksaufstand gegen das SED-Regime
Zu den vielen Propagandalügen des ideologisch aufgeladenen 20. Jahrhunderts gehört die Selbstbezeichnung der DDR als »Arbeiter- und Bauernstaat«. In Artikel 1 der DDR-Verfassung von 1968, die die erste Verfassung von 1949 ersetzte, hieß es: »Die Deutsche Demokratische Republik ist ein sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern. Sie ist die politische Organisation der Werktätigen in Stadt und Land unter der Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei.«
Moritz Altmann
Mit dieser verlogenen Selbsterhöhung legitimierte die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ihre totalitäre Alleinherrschaft im mitteldeutschen Teilstaat. Im Mai 1953 bezeichnete der führende SED-Kader Walter Ulbricht die »antifaschistische« Ordnung der DDR erstmals ganz unverblümt als »Diktatur des Proletariats«. Damit räumte der spätere Staatsratsvorsitzende ein, dass die Arbeiter und Bauern in der DDR nur rechtlose Befehlsempfänger einer roten Parteibürokratie sind.
Weiterführende Informationen:
17. Juni – Symbol für den Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung
Im Geiste des 17. Juni – Vereint für Freiheit, Recht und Identität!
17. Juni 1953 – die Freiheit muss auch heute verteidigt werden!

Als die SED-Oberen die Arbeitsnormen erhöhten, gipfelte die Proteststimmung gegen Ausbeutung und Freiheitsberaubung in die patriotische Volkserhebung vom 17. Juni 1953. An diesem Tag gingen in Ost-Berlin und der gesamten DDR schätzungsweise eine Million Menschen auf die Straße, um ihrer politischen und ökonomischen Unzufriedenheit Luft zu machen. Anfang März 1953 war der sowjetische Partei- und Staatschef Stalin gestorben. Das nährte bei vielen Völkern der kommunistischen Welt die Hoffnung auf Verbesserungen. Doch in der DDR dachte Stalin-Verehrer Ulbricht gar nicht daran, die Zügel etwas zu lockern. 1952 hatte der Generalsekretär des Zentralkomitees der SED den »planmäßigen Aufbau des Sozialismus« verkündet und mit Enteignungen die materielle Versorgungslage immer weiter verschlechtert. Die industrielle Produktion brach ein, was das ökonomische Krisengefühl weiter verschärfte und die Massenflucht aus der DDR forcierte.
Sowjets forderten Kurskorrektur
Im Mai 1953 beschloss die SED-Führung eine zehnprozentige Erhöhung der staatlichen Arbeitsnormen bei gleichbleibenden Löhnen. Ausgerechnet die Sowjets forderten von Ulbricht eine Kurskorrektur, um die Wut im Volk nicht noch weiter anzuheizen. Aber die SED-Nomenklatura blieb stur und hielt an den Normerhöhungen für die Industrie und die Bauwirtschaft fest.

Am 16. Juni 1953 begann sich auf Großbaustellen in der DDR-Hauptstadt offener Protest zu regen, der schnell auf andere Arbeiter übergriff. Vielerorts kam es zu Arbeitsniederlegungen und friedlichen Demonstrationen. Was in der Stalinallee und auf der Baustelle des Krankenhausneubaus in Friedrichshain seinen Anfang nahm, erfasste am 17. Juni 1953 mehr als 700 Gemeinden und Städte im ganzen Staat. In vielen Städten und Landkreisen verhängte die Sowjetunion den Ausnahmezustand, um wieder Herr der Lage zu werden. Der Garnisonchef und Militärkommandant von Halle ließ dieses Plakat verbreiten:
»Befehl! Über die Stadt Halle ist der Ausnahmezustand verhängt. Demonstrationen, Versammlungen und Zusammenrottungen jeder Art sind verboten. Jeder Aufenthalt auf den Straßen ist von 21.00 bis 4.00 Uhr verboten. Im Falle von Widerstand wird von der Waffe Gebrauch gemacht.«
Obwohl sie einer waffenstarrenden Roten Armee mit Panzern und SED-treuen DDR-Sicherheitsorganen gegenüberstanden, waren die Protestler voller Zuversicht. Deshalb erweiterten sie selbstbewusst den Kanon ihrer Forderungen. Ging es ihnen anfänglich nur um eine Rücknahme der ausbeuterischen Arbeitsnormen und das Versprechen eines höheren Lebensstandards, verlangten sie dann auch freie Wahlen, den Rücktritt der Regierung und bürgerliche Freiheiten.

Plakat der Stadtkommandantur Eisenach: Regimekritische Kundgebungen und Demonstrationen sollten schon im Ansatz unterbunden werden, es wurde gar mit Waffengewalt gedroht. Quelle
»Aufstand für Deutschland«
Der Aufstand im angeblichen „Arbeiter- und Bauernstaat“ nahm mit der Forderung nach der Wiedervereinigung West- und Mitteldeutschlands und dem Abzug fremder Truppen endgültig einen nationalen Charakter an. Carl Carstens, der spätere CDU-Bundestagsabgeordnete und Bundespräsident, berichtete bewegt von der patriotischen Leidenschaft der widerständigen Arbeiter:
»Sie sangen das Deutschlandlied. Auf dem Markplatz in Halle sangen sie unablässig das Deutschlandlied, als ihnen Panzer den Rückzug versperrten. Überall entrollten sie die schwarz-rot-goldene Fahne. Es war ein leidenschaftlicher Appell an (…) die Einheit unseres Volkes, an Freiheit, Gerechtigkeit und brüderliche Solidarität.«
Ganz ähnlich klingt die Darstellung des Publizisten Wolfgang Strauss. Der Osteuropa-Experte schilderte in seinem Buch Aufstand für Deutschland – Der 17. Juni 1953, wie sowjetische Panzerkanoniere auf mitteldeutsche Arbeiter schossen:
»In den Mittagsstunden des 17. Juni fließt Blut auf den Straßen Berlins. Arbeiterblut. Die Massen ohne Waffen singen das Deutschlandlied, alle Strophen, aber immer wieder die erste Strophe. Der Aufstand, der Generalstreik, die Revolte gegen Bonzokratie und Normenschinderei – der soziale Protest weitet sich aus zur Nationalrevolution.«
Nach Strauss‘ fester Überzeugung erschütterte der Aufstand nicht nur die Diktatur der SED, sondern die ganze »Kolonialordnung Moskaus« und das »Jalta-Regime« der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges. Das erklärt die Brutalität, mit der die sowjetische Besatzungsmacht die Volkserhebung niederschoss und niederwalzte.
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Auch der frühere KPD- und nachmalige SPD-Funktionär Ernst Reuter solidarisierte sich mit den Protesten und erkannten deren historische Dimension. »Der 17. Juni 1953, das ist das größte Ereignis der Geschichte, das wir seit Langem erlebt haben«, erklärte der Regierende Bürgermeister West-Berlins im Juni des gleichen Jahres vor den Särgen der Ermordeten. »Dieser elementare, wuchtige Aufstand unseres Volkes, dieser Marsch der deutschen Jugend« habe die Welt aufgerüttelt und das Fundament für eine bessere Zukunft gelegt. Mit Blick auf die Wiedervereinigungsforderung der Demonstranten sagte Reuter:
»Keine Macht der Welt, niemand wird auf die Dauer uns Deutsche voneinander trennen können. Die Fahne der Knechtschaft auf dem Brandenburger Tor, sie ist von unserer Jugend heruntergezogen, und diese Jugend wird eines Tages die Fahne der Freiheit auf dem Brandenburger Tor aufziehen.«
Dazu sollte es aber noch lange nicht kommen, weil die Alliierten und die Adenauer-Regierung gar kein Interesse an einer Änderung des Status quo hatten. Sie blieben passiv und versuchten nicht einmal, die Möglichkeiten einer staatlichen Einheit auszuloten.
Mindestens 55 Menschen starben im direkten Zusammenhang mit dem Volksaufstand, rund 15 000 Demonstranten wurden festgenommen und viele von ihnen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die SED-Propaganda wurde nicht müde, von einem »faschistischen« und ferngesteuerten Putschversuch zu fabulieren, was jeder Grundlage entbehrt. Wahr ist nur, dass der West-Berliner Rundfunksender RIAS über den Generalstreik im Osten der Stadt berichtete und ihn damit in Windeseile bekannt machte. Der im Volk verhasste Walter Ulbricht konnte dank des Einsatzes der Roten Armee seine Machtposition sogar noch festigen. Bis zum Wendejahr 1990 war der 17. Juni in der Bundesrepublik ein gesetzlicher Feiertag, um an den Volksaufstand der mitteldeutschen Arbeiterschaft zu erinnern, der sich jetzt zum 70. Mal jährt.

2 Antworten
Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen, wie man so sagt. Es gab doch auch gewaltsame Übergriffe auf staatliche Einrichtungen und Funktionäre. Weiterhin soll es auch geheime Einmischung von Außen gegeben haben. Sollte aber wohl nur Ablenkung sein, um die BRD besser darzustellen. Der jüdische antzionistische Buchautor Josef Ginzburg (Burg) erwähnte es in seinen Büchern: 1970: „Verschwörung des Schweigens; Die potentiellen Brandattentäter des Münchner israelitischen Altersheimes“ und 1977: „Gift oder Honig Wahrheit oder Lüge ?“ .
„Mit dem Symbol deutschen Freiheitsdranges hat es auch seine besondere Bewandtnis. Der „spontane“ Aufstand vom 17. Juni 1953 in Berlin ist in München von CIA-Mossad geplant worden. Diese Sache muß im Rahmen der höheren Sphäre der Wiedervereinigungspolitik gesehen werden.“
Diejenigen die an die Freiheit in der Alt-BRD glauben, sollten sich mal in seinen Büchern (auch in den verbotenen) informieren, für wen diese Freiheit wirklich galt und wer wirklich im Hintergrund die Macht hatte. Die Bundesrepublik war und ist nur eine andere Art der Diktatur. Die damaligen DDR-Deutschen waren nur Bauernopfer im großen Spiel der Politik. Erhöhung der Arbeitsproduktiv bzw. der Leistungen war doch noichts besonderes. „Selbstverpflichtungen“ waren doch nicht selten. Sogar im DDR-Kabarett hatte man das Thema eingebaut.
Am 17. Juni 1953 erhoben sich die Arbeiter in der sowjetisch besetzten Zone gegen die Tyrannei der ostberliner Clique. Es war der erste Aufstand für Freiheit im Ostblock.
Heute haust hier die illegale, antideutsche US-Vasallentruppe. Aber die BRD wird fallen. Die Mehrheit der Deutschen, sofern man von solchen noch sprechen mag, ist faul, träge, verantwortungsscheu und freiheitsentwöhnt.
Aber trotz zweitausendjährigen Krieges gegen uns gibt es immer noch eine kleine, zähe Minderheit von echten Deutschen, die sich ihr Wesen bewahren und es an ihre Kinder weitergeben. Ihr Kernelement ist die persönliche Freiheit und Selbstverantwortung. Durch sie lebt der Funke Allvaters, unseres Gottes, in uns und wird nicht verlöschen. Laßt die BRD-Pinscher, die USA-Knechte, doch verrecken! Es gilt nicht das Glück der größten Zahl sondern das Überleben des treuen, zu allem entschlossenen Kerns als Grundlage für die Neuaufsiedlung des deutschen Raumes. Das ist unsere Aufgabe.
„Hilf Dir selbst so hilft Dir Gott!“
alte deutsche Spruchweisheit
Heil und Segen unserem wundervollen Deutschland.
Rostock, am 16. Juni 2023
Stefan