DS aktuell: Was uns Afghanistan lehrt

Liebe Leser,

es ist eine historische Niederlage der von den USA angeführten westlichen Allianz, die wir in den letzten Tagen in Afghanistan beobachten konnten. Wieder einmal zeigt sich, dass ein Export der sogenannten westlichen Werte nicht möglich ist. Das sehen wir nicht erst in Afghanistan, sondern war auch schon im Irak der Fall. Erneut ist das irrwitzige Konzept des »Nationbuilding« an den realen regionalen Gegebenheiten gescheitert.


Aschraf Ghani

Wie kann es immer wieder dazu kommen? Es ist wohl eine Mischung aus Realitätsverweigerung und missionarischem Größenwahn, der die herrschenden Kräfte im Westen immer wieder dazu bringt, sich in regionale Konflikte einzumischen mit dem Ziel, dort ein System zu errichten, das den eigenen Wertvorstellungen entspricht. Dazu bedient man sich meist zweifelhafter Kräfte, denen die Verwurzelung im eigenen Land fehlt. Das beste aktuelle Beispiel ist der geflohene Präsident Aschraf Ghani, der von 1977 bis 2001 in den USA lebte.

Doch: »Man kann Werte nicht exportieren«, wie unser DS-Redaktionsmitglied Ronny Zasowk vor einigen Tagen auf unserer Netzseite feststellte. Und er warnt zu Recht vor einem neuen Afghanistan-Abenteuer in Form eines neuen Bundeswehr-Einsatzes, wie ihn z. B. der CDU-Politiker (und parteiintern gescheiterte Kanzlerkandidat) Norbert Röttgen schon wieder fordert.

Unser Autor Christian Schwochert hat sich in einem weiteren Artikel mit dem Thema »Afghanistan und die Geopolitik« beschäftigt. Er sieht im Rückzug der USA aus dem Land am Hindukusch die Absicht, durch die Machtübernahme der Taliban den geopolitischen Kontrahenten Iran, China und Russland zu schaden. Wenn das der Fall gewesen sein sollte, dann ist auch diese politische Idee schon wieder im Scheitern begriffen, wie die diplomatische Annäherung von Russland und China an das neue Regime an Kabul zeigt.

Weiterführende Informationen:

Lehre aus Afghanistan: Man kann Werte nicht exportieren!

Afghanistan und die Geopolitik



Und noch einen weiteren Aspekt erwähnt Christian Schwochert, der aus unserer Sicht bemerkenswert ist, nämlich die Frage »Was passiert, wenn Islamisten die Macht übernehmen?« In Afghanistan haben wir die Antwort gesehen: Die »demokratische« Regierung flieht außer Landes!

Man stelle sich die Reaktion von Figuren wie Merkel, Maas und Kramp-Karrenbauer einmal vor, wenn es zum Aufstand von fanatischen Islamisten in Deutschland kommen würde … Angesichts neuer Ströme von Asylbewerbern spätestens nach der Bundestagswahl , die keineswegs alles nur sogenannte Ortskräfte sein werden, sondern unter denen sich – wie in der Vergangenheit auch – viele Anhänger des politischen Islam oder zumindest mit einer gänzlich anderen kulturellen Prägung befinden, ist das durchaus kein reines Schreckensgemälde.

NonkonFor[u]m 28: „Covid- und Koran-Taliban“

‌Zum Schluss möchte ich Sie noch auf die neueste Ausgabe des YouTube-Kanals »NonkonFor[u]m« hinweisen, der von unserem DS-Redakteur Sascha A. Roßmüller betrieben wird. Sie trägt den Titel »Covid- und Koran-Taliban« und geht ebenfalls auf das Thema Afghanistan ein. Roßmüller weist u. a. darauf hin, dass die EU-Kommission die Entwicklung dort zum Anlass nehmen will, den EU-Asyl- und Migrationspakt voranzutreiben.

NonkonFor[u]m 28 „Covid- und Koran-Taliban“; Inhalt:
Kategorie „Gesund“ abgeschafft; 2G & Covid-Durchhalteparolen; Epidemische Lage: Schwerer Krankheitsverlauf für die Freiheit; Migrationsachse Brüssel-Hindukusch; Großbritannien widerlegt EU-Propaganda

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Die Beiträge auf unserer Netzseite sind ein zusätzliches und für die Leser kostenfreies Informationsangebot zu unserem monatlich erscheinenden DS-Magazin. Trotzdem entstehen uns natürlich dadurch zusätzliche Kosten. Wenn Sie uns beim Ausbau unterstützen wollen, dann würde ich mich sehr über eine Spende freuen.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Mit freiheitlich-nationalen Grüßen

Ihr

Peter Schreiber
DS-Chefredakteur und -Verlagsleiter


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Bilder: U.S. Department of State (PD USGov) Wikimedia Commons (Aschraf Ghani); ISAF Headquarters Public Affairs Office, CC BY 2.0, Wikimedia Commons (ATF_Dingo); Sascha A. Roßmüller – NonkonFor(u)m


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2 Antworten

  1. „…neuen Bundeswehr-Einsatzes, wie ihn z. B. der CDU-Politiker (und parteiintern gescheiterte Kanzlerkandidat) Norbert Röttgen schon wieder fordert.“

    Muttis Klügster!!!

    Wetten, daß dieser Transatlantiker-Fuzzy unter Garantie nicht die Knarre in die Hand nimmt.

  2. Ich denke, Russland, China und die Islamische Republik Iran profitieren sehr davon. Ich sehe die Rolle der Islamischen Republik Iran in ihrem Verhältnis zu den Taliban und ihrer Hetze sehr bunt. Das iranische Volk ist wie die Afghanen in die Existenz eines Terrorstaates in seinem Land eingesperrt. Desm für Nationalisten.