Seit Jahren werden Politiker von der Union bis zur Linken nicht müde zu erzählen, dass wir mehr Zuwanderung brauchen, um den zuerst drohenden und nun immer dramatischer werdenden Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen. Wenn das so wäre, hätten uns diverse Anwerbemaßnahmen wie zum Beispiel die Green Card und andere Experimente den Personalmangel in zahlreichen Branchen ersparen müssen. Doch weit gefehlt.
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Das Handwerk sucht händeringend nach Nachwuchs, der Pflegebranche droht trotz demographisch bedingt explodierender Nachfrage der Kollaps. Auch in den sogenannten MINT-Berufen herrscht seit Jahren Ebbe, obwohl die Branchen mit lukrativen Stellen für sich werben. Würde die Zuwanderung das Allheilmittel für den Kampf gegen den Fachkräftemangel sein, hätte spätestens der große Asylansturm ab 2013, der in den Jahren 2015 und 2016 seinen Höhepunkt erreichte, die klaffende Lücke im Arbeitsmarkt schließen müssen. Stattdessen ist sie sogar noch größer geworden.
Ob es an mangelndem Willen, fehlender Qualifikation oder schwierigen Rahmenbedingungen liegt – Fakt ist, dass die Rekordzuwanderung der letzten Jahre nichts im Kampf gegen den Fachkräftemangel bewirkt hat. Auch weitere Einwanderungsprogramme werden daran nichts ändern. Auf der anderen Seite muss man auch feststellen, dass Abwerbemaßnahmen von Hochqualifizierten, wenn sie denn funktionieren würden, den Herkunftsländern der Zuwanderer großen Schaden zufügen würden, würden ihnen doch die Talente und Fachkräfte geraubt, die sie selbst dringend benötigen.
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Wenn der Fachkräftemangel wirklich so große Probleme bereitet, wie Wirtschaftsvertreter, Politik und Wissenschaft stets im Gleichklang behaupten, wird man hier in unserer Heimat endlich gegensteuern müssen. Auch wenn eine auf mehr Kinder pro Frau ausgerichtete Familienpolitik ihre positiven Ergebnisse erst in einigen Jahrzehnten liefern kann – die Kinder von heute sind die Fachkräfte von morgen! Da über den demographisch bedingten Fachkräftemangel schon seit etwa 30 Jahren eifrig diskutiert wird, muss es als schweres Versäumnis der Politik der letzten Jahrzehnte bezeichnet werden, hier nichts unternommen zu haben. Hätte man hier frühzeitig die Weichen gestellt, hätten wir heute viele Probleme nicht.
Doch auch kurz- und mittelfristig lässt sich einiges tun. Wir haben seit Jahren eine recht stabile offizielle Arbeitslosenzahl von etwa 2,5 Millionen – die in oft sinnlosen Beschäftigungstherapien geparkten Arbeitslosen sind hierbei nicht einberechnet. Warum schafft man für diese Menschen, gemäß dem viel beschworenen Fordern und Fördern, durch staatlich geförderte und individuell passende Aus- und Weiterbildung keine neuen beruflichen Perspektiven abseits des sinnlosen Maßnahmen-Labyrinths?
Seit Jahren wird beklagt, dass zu viele junge Menschen Studiengänge beginnen, die entweder überhaupt nicht zu ihren Fähigkeiten passen oder die kein Mensch braucht. Wenn über Jahre hinweg falsche Anreize gesetzt und keine frühzeitige berufsbezogene Orientierung der jungen Menschen erfolgt, muss man sich nicht wundern, dass immer mehr junge Menschen ein abgebrochenes Studium an das nächste reihen und ihnen dann nur noch die Karriere als Grünen-Politiker oder x-beliebiger Influencer bleibt.
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Doch die Schulen schaffen nicht nur keine Orientierung, die Lehrpläne werden dem heutigen Leben auch immer weniger gerecht. Statt die Jugend auf ein immer komplexer werdendes Leben vorzubereiten, arbeiten die Schulen entweder aus der Zeit gefallene Lehrpläne aus den 90er Jahren durch oder exerzieren ideologische Experimente wie Frühsexualisierung oder Gender-Gaga auf dem Rücken der Kinder. Dass die Ausbildungsbetriebe sich dann oft über fehlende Grundkenntnisse ihrer Azubis beklagen, kann man nicht den jungen Menschen anlasten, sondern dem in jeder Hinsicht heruntergewirtschafteten Bildungswesen.
Die einzigen echten Boom-Branchen in Deutschland sind die mit Steuergeldern finanzierten Wasserköpfe des Beamtenapparats und des im internationalen Vergleich viel zu großen öffentlichen Dienstes. Hier werden Probleme arbeits-, zeit- und geldintensiv bewältigt, die man ohne die ausufernde Bürokratie gar nicht hätte. So sind die Menschen dort wenigstens in Lohn und Brot, könnte man meinen. Doch dort findet keinerlei echte Wertschöpfung statt – stattdessen werden der produktiven Wirtschaft Personal und finanzielle Mittel entzogen und wird den Leistungsträgern unserer Volkswirtschaft mit immer mehr sinnlosen bürokratischen Auflagen das Leben schwer gemacht.
Wie viele Talente konnten sich nicht oder nur viel zu langsam entfalten, weil sie durch die größte Bürokratie der Welt aufgehalten wurden? Wie viele gute Ideen wurden nicht in Deutschland, sondern im Ausland verwirklicht, weil der deutsche Paragraphendschungel Talente vertreibt? Wie viele gut laufende Unternehmen könnten höhere Löhne zahlen und mehr junge Menschen in zukunftsträchtigen Berufen ausbilden, wenn sie nicht die höchste Steuer- und Abgabenlast der Welt tragen müssten?
Man sieht, es gibt viele Möglichkeiten, dem Fachkräftemangel den Kampf anzusagen. Im Ausland um Fachkräfte zu betteln, die dann ohnehin nicht kommen, ist keiner davon.
Mit Zuwanderung bekämpft man keinen Fachkräftemangel – stattdessen sind mehr Familienförderung, bessere Schulen und weniger Bürokratie notwendig!
Ronny Zasowk