Schwarzer Holunder

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) gilt seit dem Altertum als wichtige Kultur- und Heilpflanze. Genutzt werden die Beeren, die nektarreichen Blüten lassen sich zu Holunderblütensirup oder –sekt verarbeiten. Als Tee helfen sie gegen Fieber und Erkältungskrankheiten. 2024 wurde der Holunder zur Heilpflanze des Jahres gewählt.

Ines Schreiber

Ines Schreiber; Foto: privat

Früher gehörte zu jedem Bauernhof ein Holunderstrauch. Man findet ihn auch heute in naturnahen Gärten. Laut nordischer Mythologie wohnte die Göttin Freya, Beschützerin von Haus und Hof, im Holunder. Mancherorts wurde unter dem Strauch Holla, die Göttin der Brunnen und Felder, um reiche Ernte gebeten.

Den Schwarzen Holunder muss man nicht ausführlich beschreiben – jeder kennt ihn. Auch lassen sich bei ihm Verwendung in der Küche und Heilkunde nicht trennen, sie gehören einfach zusammen.

Bedeutung

Jetzt ist die Zeit der Holunderblüte. Aus den Blüten lässt sich Sirup, Holunderblütensekt oder Gelee bereiten. Auch als „Hollerküchlein“ schmecken sie herrlich. Dafür wird eine ganze Dolde in dünnflüssigen Teig getaucht und in Fett ausgebacken.

Die Holunderblüten besitzen eine schweißtreibende, schleimlösende, entzündungshemmende, harntreibende und antioxidative Wirkung. Entsprechend kommen sie als warm getrunkener „Schwitztee“ bei fiebrigen Erkältungskrankheiten zur Anwendung.

Dazu werden die (getrockneten) Blüten nicht allzu stark aufgebrüht und der Tee lauwarm getrunken. Bei Katarrhen der Atemwege und trockenem Reizhusten, ebenso bei Magenbeschwerden, hilft der Tee ebenfalls, die Symptome zu lindern. Die Volksmedizin nutzt ihn außerdem bei Hautunreinheiten, Rheuma und Gicht sowie als harntreibendes und blutreinigendes Mittel. Die Blätter werden bisweilen bei rheumatischen Erkrankungen angewendet, die Rinde gelegentlich wegen ihrer abführenden, brechreizauslösend und diuretische Wirkung. 

reife Holunderbeeren; Foto: privat

Im Herbst, Anfang September, färben sich die Holunderbeeren schwarz. Sie lassen sich (gekocht!) zu Saft oder Sirup verarbeiten und dienen nebenbei als Vitaminspender und Fiebermittel. Die Beeren enthalten neben zahlreichen Vitaminen (A, B1, B2, B3, B6 und C) auch Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Eisen) sowie Schleim- und Gerbstoffe. Die für die dunkle Farbe verantwortlichen Anthocyane können die Zellen vor schädlichen Oxidationsprozessen schützen.

Der Schwarze Holunder wurde nicht umsonst vom Verein NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2024 gekürt. „Dieses vielgestaltige Zusammenspiel sekundärer Pflanzenstoffe ist die Ursache der antiviralen, antioxidativen und immunstärkenden Eigenschaften des Holunders“, heißt es dazu in einer Mitteilung des Vereins.

Aus den Beeren kann man weiterhin mit Verdickungsmitteln wie Stärke, Gewürzen und Zucker eine „Fliederbeersuppe“ bereiten, sie zum Backen oder als Zutat in Roter Grütze verwenden. In Norddeutschland ist die Verwendung des eingedickten Saftes in Grog bekannt.

Weiterführende Informationen:

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Sonstiges

Die rohen Holunderbeeren schmecken nicht und sind für uns unbekömmlich. Man kann sie allerdings zum Färben von Haaren und Leder einsetzen. Der Saft soll einst zum Färben von Rotwein verwendet worden sein. Das lassen wir heute lieber.

Holunder gehört zu den Pioniergehölzen, die sich als erste auf freien Flächen ansiedeln. Die Sträucher bieten Wind- und Vogelschutz, zahlreiche Vögel ernähren sich zudem von den reifen Beeren. Die Raupen mancher Schmetterlinge (u.a. der Schwalbenschwanz) haben die Blätter ebenfalls zum Fressen gern. Bienen lassen den Holunder links liegen, Käfer und andere Insekten besuchen hingegen die Blütendolden gern. Auch Blattläuse finden wir oft den Stängeln – beim Sammeln der Blüten bitte beachten!

Holunderholz ist hart, wodurch es sich gut für das Schnitzen und Drechslerarbeiten eignet. Es ist auch bekannt für die Anfertigung von Flöten und Tabakpfeifen und wird gern in Räuchermischungen verwendet, da es eine wohltuende Note verströmt.

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