Nicht wenige Patrioten setzen ihre Hoffnungen auf die AfD. Und das auch nicht zu Unrecht, denn tatsächlich gibt es dort einige aufrechte Patrioten, die unser Land retten wollen. Das bewies auch die Aktion im Bundestag, wo AfDler alternative Journalisten einluden und diese dann die Altparteienpolitiker mit kritischen Fragen konfrontierten. Doch es gibt auch andere Leute in der AfD. Leute, die offenbar Angst vor der Courage ihrer Kollegen haben und Leute, die offenbar Dr. Gerd Sudholts Ausspruch „Wer sich distanziert, verliert“ nicht kennen.

Diesen Leuten ist es zu verdanken, dass sich die AfD von der gelungenen Aktion distanzierte und im Anschluss auch noch weiter ins eigene Knie schoss. So hat die Fraktionsspitze den Abgeordneten Petr Bystron und Udo Hemmelgarn das Rederecht zeitweise entzogen. Ein großer Fehler, zumal die Partei immer wieder sagt, wie sehr sie die Redefreiheit verteidigt. Dabei hätte das ganze ein hervorragender Propagandacoup sein können. Zuerst so eine medienwirksame Aktion und dann der Parteitag am Wochenende. Doch was passierte? Die AfD tappte in das was einer der Ihren mal als „Republikanerfalle“ bezeichnete. Anstatt geschlossen aufzutreten, wurde gestritten und distanziert. Dabei ist eigentlich klar, dass die Wähler es nicht mögen, wenn sich die Partei intern streitet. Und das gilt für die Wähler aller Parteien; sie lassen einen so etwas bei den Wahlen büßen.

Entsprechend wenig gut dürfte es beim Wähler angekommen sein, dass die Bundestagsfraktion der AfD beschloss, dass sich die Abgeordneten Hemmelgarn und Bystron beim Bundestagspräsidenten für das Verhalten ihrer Gäste entschuldigen müssten. Denkt in dieser Partei ernsthaft jemand, die Altparteien wären dann netter zur AfD? Und denkt dort jemand wirklich, der Wähler wäre von dieser Entschuldigung begeistert? Man wählt doch nicht AfD, damit diese sich bei den Blockparteien entschuldigt. Doch Meuthen will auch weitere Sanktionen gegen die beiden nicht ausschließen, auch wenn das erstmal die Sache der Fraktion sei. „Ich habe im Bundesvorstand darauf bestanden, informiert zu werden, und dann sehen wir weiter“, meinte er.

Genörgel kam auch vom Vorsitzenden des größten AfD-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, Rüdiger Lucassen. Die Fraktionsführung sei verantwortlich, Schaden von ihren Abgeordneten, der Fraktion als Ganzes und auch der Partei abzuwenden, sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio: „Wenn die Fraktionsführung dies nicht eindeutig genug erkennt, muss die Bundespartei regulierend eingreifen. Deswegen hat der Landesvorstand NRW den Bundesvorstand unserer Partei aufgefordert, auf die beiden Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Alexander Gauland entsprechend einzuwirken.“
Bystrons und Hemmelgarns Rederechtsentzug wird bis Ende Februar gelten. Außerdem werde der Fraktionsvorstand bei weiterem fraktionsschädigendem Verhalten Abwahlanträge bezüglich ihrer Mitgliedschaft in den Bundestagsausschüssen stellen. Für Lucassen geht das nicht weit genug. „Eine Placebomaßnahme, die keinerlei Wirkung entfaltet“, behauptete er.
Die interne Streiterei geht also weiter und damit hilft die Partei wirklich niemandem.
Christian Schwochert

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