Post an die DS: Wie konnte Adolf Hitler an die Macht kommen?

Die Versuche, die Karriere Adolf Hitlers in den Bereich des Paranormalen oder der Verschwörung zu deuten, amüsieren immer wieder aufs Neue. Hitlers Karriere ist nicht so ungewöhnlich, wie sie scheint. Wir zeigen die Komponenten auf, die bei seinem Weg zum Diktator zusammenwirkten.

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

Schaut man sich die Karriere Adolf Hitlers an, so könnte man tatsächlich an einen Zufall zu viel glauben, immerhin überlebte er einen mörderischen Krieg und zahlreiche Attentate. Ein Mann, der ein Nichts war, aber dann zur bekanntesten Person der Weltgeschichte wurde, kann einfach nicht sein. Es mussten paranormale Kräfte am Werk gewesen sein. Andere sehen in Adolf Hitler eine künstliche Marionette, aufgebaut von der Wall Street. Ersteres kann nicht bewiesen werden, letzteres hält der historischen Überprüfung nicht stand. Es bleibt die Frage offen, warum es gerade diese Person war. Aber stellt sich nicht diese Frage bei jedem, der eine bemerkenswerte Karriere macht? Fragt sich nicht jeder, warum der Nächste scheinbar erfolgreicher ist als man selbst? Wie immer kommen unterschiedlichste Faktoren ins Spiel.

Manische Persönlichkeit

Hitler war eine Person, deren Besonderheit sich schon im Kindesalter abzeichnete. Auserwähltheit passiert im Kopf. Wenn man permanent im Religionsunterricht eingeredet bekommt, man sei Teil eines auserwählten Volks, dann glaubt man das nicht nur, sondern es motiviert auch, verpflichtet sogar zu besonderem Ehrgeiz. Und so war es auch bei Hitler: Früh schon merkte er anders zu sein und seine Mutter bestärkte ihn in diesem Glauben. Es fehlte auch die Grenzen setzende Kraft eines Vaters seit der Pubertät. Hitlers monothematische und teils manisch-hysterische Veranlagung, sich immer vollkommen einer Sache hinzugeben, sich in Rage zu reden, Endlosmonologe zu halten, war auch in der Jugend schon angelegt, wie aus den Erinnerungen seines Freunds August Kubizeks und indirekt auch Rudolf Häuslers hervorgeht. Ohne Willen, Hingebung und Opferbereitschaft, ist eine Karriere von diesem Ausmaß nicht möglich. Bei Hitler waren diese Voraussetzungen gegeben.

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Vorbilder

In Jugendjahren haben idealisierte Vorbilder eine lebensprägende Wirkung. Hier verankern sich Rollenmodelle, denen man zeitlebens nacheifert – oder die mindestens als Maßstab dienen, die im Hinterkopf sitzen und urteilen. Hervorzuheben dürfte hier das sogenannte Rienzi-Erlebnis sein: Im November 1906 besuchte Hitler mit seinem Jugendfreund Kubizek die Wagner-Oper Rienzi in Linz, in der es um eine Art Volkstribun geht, der sich vom Volk zum Diktator machen lässt. Intrigen führen aber zu seinem tragischen Ende.

Kubizek beschreibt dieses Ereignis in seinem Buch Adolf Hitler, Mein Jugendfreund auf mehreren Seiten, weil es sich seiner Ansicht nach um ein Schlüsselerlebnis handelte, das Weichen bei seinem Freund stellte. Hitler bestätigte dies 1939 gegenüber Kubizek und Winifred Wagner mit den Worten: „In jener Stunde begann es.“ Und Hitler bezog sich auf dieses Schlüsselereignis immer wieder, denn wir finden es unter anderem auch in Henry Pickers Tischgesprächen.

Thematische Vorprägungen

Die Themen, die Hitler als Politiker der Weimarer Zeit beschäftigten, waren im Wesentlichen durch seine Wiener Zeit vorgegeben, wie die Historikerin Brigitte Hamann in ihrem Buch Hitlers Wien herausarbeitete: die soziale Frage, die Judenfrage, die Deutschtumsfrage. Österreichische Politiker wie Schönerer und Lueger und ihre Organisationen nahmen vieles von der späteren NSDAP bereits vorweg – Hitler verließ Wien zwar nicht als Politiker, aber er war vorgeprägt. Seine Wiener Lehrjahre waren im Unterbewusstsein abgespeichert und warteten auf Abruf. Es fehlte nur das auslösende Moment.

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Auslösendes Moment

Dieses Moment kam mit dem Ende des Ersten Weltkriegs. Es bedeutete, dass sein gelobtes Land, das deutsche Kaiserreich, zusammenbrach. Das großartige und rein deutsche Land, in dem er leben wollte, wie er später in Mein Kampf schrieb – es war am Boden. Es wiederherzustellen, war seine Mission. Die Wiener Deutschtums- und Rassenkampfthemen sowie national-sozialistische Ideen, waren jetzt auch in München hochaktuell. Sie lagen für Hitler in seinem Kopf schon parat und warteten jetzt auf Anwendung.

Entdeckt werden

Auf irgendeine Weise werden Karrieremenschen entdeckt, haben Förderer, die diesen Menschen ein Bewusstsein für ihre Fähigkeiten schaffen. Bei Hitler war das auch so. Sein Weg zum Politiker, die entscheidende letzte Meile, erfolgte in nachvollziehbaren Schritten, die einer Entdeckungsreise glichen. Angefangen hat es bei der Reichswehr: Hitler verhielt sich während der Münchner Räteherrschaft Anfang 1919 neutral – er versah pflichtbewusst seinen Dienst, nahm an keinen Kämpfen teil, weder für noch gegen die Räte.

Dadurch empfahl er sich seinen Vorgesetzten für sensiblere Aufgaben. Er wurde im Mai 1919 Mitglied einer Kommission, die das Verhalten von Soldaten während der Rätezeit überprüfte. Und in diesem Kontext tauchte auch sein Entdecker auf: Hauptmann Karl Mayr. Der organisierte antikommunistische Aufklärungskurse und Hitler nahm an diesen teil. Hier entdeckten Hitlers Vorgesetzte sein Rednertalent und machten ihn vom Teilnehmer der Kurse zum Agitator.

Im Juli/August 1919 leistete Hitler im Durchgangslager Lechfeld bei Augsburg als Teil eines Aufklärungskommandos politische Überzeugungsarbeit gegen die Roten, wo er sich unter vielen Dilettanten besonders hervortat. In diesem Kommando erhielt Hitler den letzten Schliff, um als praktischer Politiker auf der Bildfläche erscheinen zu dürfen. Es war auch dieser Hauptmann Karl Mayr, der Hitler zu einer Versammlung der DAP schickte, mit dem Auftrag, über diese Erscheinung der politischen Szene Münchens Bericht zu erstatten. Und auch auf dieser Versammlung der jungen DAP am 12.9.1919 fiel Hitler als begabter Redner auf. „Mei, hoat der a Goschn“, soll der damalige DAP-Chef Anton Drexler im Münchner Sterneckerbräu gesagt haben und forderte Hitler zum Mitmachen in der Partei auf. Die letzte Meile zum Politiker liegt also mit all seinen Wegmarken klar vor uns.

Gesucht: Single von geringer Herkunft

Dietrich Eckart, ein deutschnationaler Lebemann und Publizist, nahm sich der Entdeckung sofort an, verpasste Hitler mehr Schliff, mehr Stil. Eckart wird nachgesagt, den „kommenden Mann“ folgendermaßen skizziert zu haben: Erstens unverheiratet, damit die Frauen ihn wählten; zweitens von geringer Herkunft, denn die alten Eliten hatten versagt. Auf Hitler traf das zu.

Mit der Weimarer Republik wurde das Frauenwahlrecht eingeführt und tatsächlich war es so, dass eine adelige oder großbürgerliche Herkunft nicht hilfreich war, denn nach dem verlorenen Krieg galten diese Eliten als die Versager und Lügner, die das Desaster zu verantworten hatten. Denen traute das Volk nicht mehr. Ob das Konzept schon vor oder erst nach der Entdeckung Hitlers entstand, ist belanglos – es funktionierte: Hitler hatte viele weibliche Verehrer, weckte auch bei Damen der besseren Gesellschaft Mutterinstinkte, und mit seiner Ich-bin-einer-von-euch-Rhetorik punktete er beim bayerischen Publikum. So spricht auch das dafür, dass Hitlers Karriere nicht so zufällig war, denn er erfüllte wichtige Erfolgsvoraussetzungen der damaligen Zeit.

Von Türöffnern und Steigbügelhaltern

Es geht nicht so sehr um Mentoren, denn so etwas dürfte in Hitlers Leben höchstens Dietrich Eckart gewesen sein – und das auch nur für eine begrenzte Zeit. Dennoch gab es in Hitlers Leben Personen, die ihm Türen öffneten und die Steigbügel hielten, ohne die sein Erfolg unmöglich gewesen wäre. Dazu gehörten nicht nur die genannten Karl Mayr und Dietrich Eckart, der Hitler in seinem Messias-Glauben bestätigte; Hermann Göring und Ernst Hanfstaengl stießen ihm die Türen zur besseren Gesellschaft auf.

Das zog sich durch bis ins Jahr 1933, als Franz von Papen Hitler ins Reichskanzleramt hievte. Und zwar zur rechten Zeit in einem begrenzten Zeitfenster. Einige Monate später und es hätte keinen Reichskanzler Hitler gegeben, da sich die NSDAP seit Ende 1932 bereits wieder im politischen Abstieg befand. Papen fädelte Hitlers Reichskanzlerschaft vor allem aus egoistischen Motiven ein, weil er sich bei Reichskanzler Schleicher revanchieren wollte.

Karriere hat nichts mit Studienfleiß zu tun

Gerne führen diejenigen, die meinen, dass bei Hitler nicht alles mit rechten Dingen zuging, das Fehlen formaler Qualifikationen als Beweis auf. Das zeugt jedoch von mangelnder Weltkenntnis. Wenn die Politik eines zeigt, dann dass sie keinen Wert auf formale Qualifikationen legt.

Man sehe sich nur Leute wie Joschka Fischer an: Randalierer, ohne Berufs- geschweige denn Studienabschluss, mittelmäßiges Aussehen. Eigentlich eine gescheiterte Figur, nach bürgerlichen Maßstäben. Aber in der Politik konnte er bis zum Bundesminister aufsteigen. Und auch die Wirtschaft zeigt, dass das Prinzip auch dort gilt; Mark Zuckerberg, Bill Gates, Larry Ellison … sie gehören zu den reichsten Menschen der Welt und haben eines gemeinsam: Alle sind Studienabbrecher. Auch viele Gründer und Unternehmer des 19. Jahrhunderts hatten nur eine geringe formale Ausbildung, aber den Willen und gute Ideen – Alfred Krupp beispielsweise. Henry Ford, der Automobilrevolutionär, war Legastheniker.

Der Glaube kann Berge versetzen – es liegt Wahrheit in diesem Spruch. Insofern ist Hitler also auch hier keine Ausnahme.

Wall Street finanzierte Hitler … ein alter Hut

„Wer finanzierte Hitler? Das dunkle Geheimnis der Wall Street“ – so titelte eine Geschichtsausgabe des Compact-Magazins. Richtig, das ist es! Ein paar Wall-Street-Agenten haben Hitler aufgebaut, um ihn dann einen Weltkrieg entfachen zu lassen, denn sie durchaus hätten verlieren können, wären die Deutschen cleverer gewesen. Unsinn. Wenn die Amerikaner und ihre „judäo-masonische Weltverschwörung“ Deutschland hätten vollständig fertig machen wollen, wäre Hitler dafür unnötig gewesen. Die Weimarer Republik hatte nämlich alles, was sich ein Deutschlandfeind wünschte: Eine gegenüber einer bestimmten Religionsgruppe und einer bestimmten Geheimgesellschaft sehr freundlich gestimmte Justiz, eine niedrige Geburtenrate, ein schwaches Militär, eine liberale Gesellschaft, organisierte Kriminalität und ein sehr geringes Zusammengehörigkeitsgefühl in einer fragmentierten Bevölkerung.

Die Weimarer Republik war nach außen und innen ungefähr so schwach wie die BRD heute. Sie war ein Mekka für Durchgeknallte und heimatvergessene Kosmopoliten.

Diese Wall-Street-Hitler-Verschwörungstheorie ist überhaupt ein alter Hut. Es ist eine Keule, entwickelt in den 1920ern von der KPD gegen die erstarkende NSDAP, damit diese bei den Arbeitern nicht zu sehr punkten konnte. Sie sollte als „Bonzenpartei“ gelten.

Natürlich hatte die NSDAP Spender unter Großindustriellen. Logisch, denn für die war die NSDAP besser als die Kommunisten und die NSDAP war die einzige Partei, die der KPD auf der Straße die Stirn bot. Die NSDAP und die Art ihrer Außendarstellung waren teuer – alles musste gut aussehen. Ihr Geldbedarf war enorm. Man denke nur an die Wahlkampfflüge Hitlers. Die NSDAP führte Ende der 1920er und Anfang der 1930er einen Wahlkampf nach amerikanischem Vorbild – multimedial. Aber ihre Haupteinnahmequelle waren Mitgliedsbeiträge, Sammlungen und auch der Verkauf von Parteisouvenirs wie SA-Zigaretten.

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Die NSDAP verlangte schon in ihrer Frühphase Eintrittsgelder für ihre Veranstaltungen – wer Hitler hören wollte, musste zahlen. Das war einzigartig. Die Partei baute ein straffes Finanzmanagement mit einem komplexen Abgabensystem auf. Eine einseitige finanzielle Abhängigkeit gegenüber einzelnen Großspendern, wie zum Beispiel Wall-Street-Kapitalisten, ist nicht belegt. Es gab diese Spenden von deutschen und ausländischen Reichen, aber sie sind nicht in einer Höhe und Regelmäßigkeit geflossen, die eine steuernde Einflussnahme belegen könnten. Vielen Industriellen war die NSDAP zu proletarisch, zu anrüchig. Tatsache ist: Für die Märzwahl 1933 fehlte der NSDAP das Geld – sie war pleite. So viel zum Thema „Wall Street lenkte Hitler“.

Bei Spenden ist nicht zu vergessen, dass Unternehmen oder Einzelpersonen auch opportunistische Ziele verfolgen – sie reagieren auf sich verändernde Gemengelagen. Die deutsche Großindustrie spendete an die NSDAP erst im großen Umfang, als die Nationalsozialisten bereits an der Macht waren. Weder vor noch nach der Machtergreifung lässt sich eine „Verschwörung der Wall Street“ konstruieren und schon gar nicht beweisen. Amerikanische Unternehmen wie GM und Ford hatten Investitionen in Deutschland und mussten eine gute Beziehung zu den Machthabern unterhalten, um diese zu schützen. Henry Ford war zudem ein antisemitischer Publizist, der Sympathien für NS-Deutschland hegte.

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Der Opportunismus dürfte aber überwogen haben und dies gilt unverändert: Unternehmen heute spenden ebenfalls breit gefächert an alle möglichen Parteien, um dann je nach Wahlausgang eine gute Ausgangslage zu haben. Zudem hatte Hitler viele Einzelspender und Gönner, die ihn und seine Messias-Mission unterstützten, und zwar ohne eine konkrete Gegenleistung zu verlangen oder zu bekommen. Von einem Einfluss auf den Kurs, den Hitler einschlug, kann nicht die Rede sein. Hitler hat sich überhaupt nie von jemandem einen Kurs vorgeben lassen – und das fing schon in der Kindheit an, als er sich gegen die Pläne seines Vaters wehrte, der ihn zum Beamten machen wollte.

Das Compact-Magazin verfolgte mit seinem reißerischen Titel sowohl Absatzideen als auch den Versuch, das deutsche Volk ein wenig zu entlasten – die „Wall Street ist schuld“. Dieser Entlastungsversuch geht aber nach hinten los. Sie degradiert das deutsche Volk zu einer Ansammlung von Leuten, die nicht wählen können; denen man eine Bonzenmarionette vorsetzen kann, die sie dann auch noch bereitwillig wählen. Genau das ist die Lesart der Geschichte unserer BRD-Kartelldemokratie, die die direkte Volksbeteiligung auf ein Minimum reduzierte.

Wiederkehrendes Muster: Caesar, Napoleon, Hitler

Die bekanntesten Diktatoren der Weltgeschichte über die Zeiten hinweg sind sicherlich Julius Caesar, Napoleon Bonaparte und Adolf Hitler. Die Karrieren dieser drei Personen haben einiges gemeinsam: Es handelt sich stets um – nach den Maßstäben ihrer Zeit – unterprivilegierte Personen. Sie waren nicht in die Top-Elite geboren und standen auf der Liste der Personen mit den besten Karriereaussichten weit unten. Und sie haben noch etwas gemeinsam, denn ihre Karrieren fanden in Krisen- und Umbruchzeiten statt: Julius Caesar stieg in der Krise der Römischen Republik auf, Napoleon in der Zeit der Französischen Revolution; und auch der Politiker Adolf Hitler wurde in der Krise geboren und wurde durch eine weitere Krise Kanzler. In Krisenzeiten lösen sich Strukturen und gesellschaftliche Hackordnungen auf, verlieren soziale Kontrollen ihre Wirkung, zählen Verdienste aus alten Systemen nichts mehr.

Alternativen versagten

Diejenigen, die jetzt immer noch an eine Verschwörung glauben, die meinen, der Retter Deutschlands aus dem Würgegriff Versailles‘ oder der Wirtschaftskrise hätte ein Mann sein müssen mit Rang, Namen, Herkunft und Ausbildung, der muss sich selbst fragen: Wo war denn diese Person? Erich Ludendorff hätte so jemand sein können, aber er kam beim Volk nicht an. Andere mögliche Kandidaten der DNVP wie Hugenberg schafften es auch nicht, weil sie zu sehr in den alten Klassengesellschaftsmustern des Kaiserreichs verhaftet waren – zu konventionell, um in Ausnahmesituationen die Masse mitnehmen zu können. Es brauchte einen Volkstribun mit einer SPD-ähnlichen Massenpartei kombiniert mit nationalistischen Elementen. Das waren die NSDAP und Adolf Hitler: sozialreformerisch, arbeiter- und volksorientiert, risikobereit, kämpferisch, reißerisch, von einem Willen zur Gestaltung geprägt. So etwas gab es in dieser Form eben nur in dieser Bewegung und in diesem Mann vereint. Rienzi ließ grüßen.

Komplexität und Emergenz

Figuren wie Adolf Hitler treten auf, wenn sehr viele Faktoren in komplexer Weise für einen Augenblick synergetisch zusammenwirken. In diesen Augenblicken kommt es zur Emergenz, zu einem Ausbruch, den es nicht gegeben hätte, wenn auch nur ein kleines Detail anders gewesen wäre. Dieser Emergenz-Augenblick dürfte Hitlers erster Besuch bei der DAP gewesen sein – das war im September 1919. Hier wirkten die Umstände, die Personen und die Biografie synergetisch zusammen. Er hatte Redetalent, ein Rollenmodell im Kopf, Wut in sich, die Themen parat, und fand eine Partei, die Verwendung für ihn hatte. Bei der DNVP wäre keiner für Hitler gewesen. Hitler musste für sich erkannt haben, seine Mission, seinen Platz gefunden zu haben. Und dieses Gefühl hatten andere wohl auch.

Der Rest ist Geschichte.

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