Post an die DS: »Internationaler Frauentag? Ich weiß nicht, warum es ihn gibt!«

Anlässlich des Internationalen Feiertags hat unsere Autorin Maria Schneider ihrer Freundin Anna folgende Frage gestellt:

»Was ist Deine Meinung zum Internationalen Frauentag?«

Anna: »Ein internationaler Frauentag nützt mir gar nichts

Anna ist 50 Jahre alt und hat 4 Kinder im Alter von 9 bis 16 Jahren. Seit 16 Jahren ist sie begeisterte Vollzeithausfrau und Mutter und fühlt sich nicht im geringsten unterdrückt. Ohne es zu wollen, ist sie Vertraute von vielen verunsicherten, jungen Müttern, die nicht mehr mit ihren Kindern zurechtkommen.

Annas Leitsätze: »Eine Mutter kann nicht die Freundin ihrer Kinder sein. Sie darf nicht zu nachgiebig sein, nur weil sie Angst davor hat, die Liebe ihrer Kinder zu verlieren. Tatsächlich muss sie konsequent sein und Grenzen setzen, denn dies gibt den Kindern Sicherheit.«

Symbolbild; Quelle: stevewellsrealestate auf Pixabay 

»Internationaler Frauentag? Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wann er stattfindet. Ich weiß nicht, warum es ihn gibt. Ich habe ihn noch nicht beachtet. Ich hatte bisher auch noch keinen Vorteil vom Internationalen Frauentag.*

Interessant wäre für mich zu wissen: ›Gibt’s einen internationalen Männertag?‹ Denn wenn es die Intention des Frauentags ist, dass die Frauen gleichberechtigt sein sollen, dann werden die Frauen durch einen internationalen Frauentag gleich wieder zur Außenseiter-Randgruppe gemacht, wenn es nicht gleichzeitig einen internationalen Männertag gibt.

Also, wenn es nur so ein Pseudo-Quoten-Gedöns ist, um auf solche Quoten aufmerksam zu machen, wie es letztendlich beim Muttertag der Fall ist, dann ist das natürlich lächerlich. Denn dann rückst Du in den Fokus, dass dies ein besonderer Tag ist. Es wird also nur an diesem Tag ein Hype darum gemacht und am nächsten Tag ist alles wieder vergessen.

Also letztendlich sollten sie lieber dafür Propaganda machen, dass Frauen einfach gleichberechtigt sind und dann aber auch selbstständig mit ihrem Gehirn denkend sich überlegen können, was sie in ihrem Leben machen wollen.

Und das muss nicht immer die Berufstätigkeit sein. Es kann auch sein, dass ich mich meinen Kindern widme und da mein Glück finde. Oder ich finde mein Glück im Beruf. Aber auf jeden Fall finde ich nicht mein Glück, indem ich berufstätig bin, vier Kinder bekomme, einen berufstätigen Mann habe, mit Haus und zwei Autos verschuldet bin und jährliche Urlaubsfahrten habe, aber nichts genießen kann, weil ich Tag und Nacht schufte.

Also wie gesagt, Internationaler Frauentag ist für mich totaler Quatsch. Und wenn er jetzt auf Corona bezogen irgendeine Bedeutung haben soll, von wegen, „Oh, die tollen Frauen haben ja jetzt daheim alles geleistet für die armen Kinder, die ja daheim waren“, dann muss ich sagen, ist das auch wieder eine Frechheit. Denn letztendlich ist nicht Corona schuld, sondern die Maßnahmen sind schuld, dass alle daheim hocken und mit der Situation überfordert sind. Und das rettet auch ein Frauentag nicht.

Also ich brauche keine Sonderposition als Frau, keinen Sondertag, keine Sonderbeachtung, sondern ich brauche vor allem eine Gleichberechtigung finanzieller Art, wenn ich denn berufstätig sein möchte.

Und wenn ich das nicht sein möchte, sondern daheim bin, dann möchte ich einen Rentenausgleich haben. Nur das führt zu einer Gleichberechtigung und zu Ansehen.

Wenn überhaupt, sollte es einen Tag geben, der darauf aufmerksam macht, wer letztendlich die Frauen unterdrückt. Das sind nämlich die Frauen selber. Denn die Frauen lassen sich das alles gefallen. Wenn überhaupt, dann sollte es einen Anti-Unterdrückungs-Tag geben, um darauf hinzuweisen, welche Mechanismen eingesetzt werden, mit denen die Frauen sich gegenseitig schädigen.

Und natürlich gibt es diese gläserne Decke, aber diese wird es in 10 oder 20 Jahren auch nicht mehr geben. In dieser Hinsicht ist der Fortschritt der Gleichberechtigung sogar sehr schnell gekommen. Da nutzt aber auch die Quote nichts.

Also, es ist ein endloses Thema. Aber, wie gesagt, ein internationalen Frauentag nützt mir gar nichts. Und jetzt kommt mein Mann heim. Tschüss!«

*Die Sprachnachricht wurde wortgetreu – bis auf ein paar kleine Änderungen um der besseren Verständlichkeit willen – transkribiert.

Weiterführende Informationen:

Frauentag: Unsere Frauen brauchen keine gendergerechte Sprache, sondern Sicherheit!

Nicht nur am 8. März: Unsere Frauen sind kein Freiwild!

Post an die DS: »Weltfrauentag hat für mich keinerlei Bedeutung«

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