Milan Uhrik MEP: „Es ist leichter abzutreiben als einen Baum zu fällen.“

Unborn Lives Matter: Slowakische Nationalisten erzielen Teilerfolg

Europa schafft sich ab, indem es seine familiären Wertvorstellungen aufgibt und dabei massenhaft Abtreibungen zulässt, während es gleichzeitig die Grenzen für eine unkontrollierte Massenzuwanderung öffnet. Den Nationalisten der Ľudová strana Naše Slovensko (ĽSNS), zu Deutsch: „Volkspartei – Unsere Slowakei“, gelang es aufgrund ihrer hartnäckigen Bemühungen wenigstens einen kleinen Teilerfolg im slowakischen Parlament zu erkämpfen. „Seit der aus der kommunistischen Ära geltenden Abtreibungsgesetzgebung, die von den Liberalisten übernommen wurde, ist es einfacher, eine offizielle Erlaubnis zum Töten des eigenen ungeborenen Kindes zu erhalten, als die offizielle Zustimmung zum Fällen eines Baumes im eigenen Garten einzuholen“, kritisiert gegenüber der Deutschen Stimme der stellvertretende ĽSNS-Vorsitzende Milan Uhrík MEP vehement die Zustände in seinem Land. „Seit Inkrafttreten des bolschewistischen Abtreibungsgesetzes wurden allein in der Slowakischen Republik bis zu 1,26 Millionen ungeborene Kinder abgetrieben – das heißt getötet! Das ist fast ein Viertel der gesamten slowakischen Bevölkerung“, macht der nationalistische Europaabgeordnete das Ausmaß dieses Missstandes deutlich.

Mit wenigen Ausnahmen ist die Situation im übrigen Europa bedauerlicherweise ähnlich tragisch. In westeuropäischen Staaten, in denen die Bolschewisten nie regierten, haben moderne neomarxistische Liberale die Rolle von Abtreibungsbefürwortern übernommen. Die europäische Bevölkerung altert, die europäischen Nationen sterben aus. „Wir werden dieser Krise jedoch nicht beikommen, solange die Abtreibungskliniken voller europäischer Frauen und die Entbindungskliniken voller Einwanderer sind“, bringt es Vize-Parteichef Uhrik auf den Punkt. Die ĽSNS arbeitet unermüdlich daran, die Stellung von Müttern und ihren ungeborenen Kindern im gesamten Rechtssystem zu verbessern. Nach dem Vorbild von Ländern, wie beispielsweise Polen, strebt die ĽSNS danach, die liberale Abtreibungsgesetzgebung zu verschärfen, um einen besseren gesetzlichen Schutz gerade für die Kleinsten zu bieten, die sich noch nicht selbst schützen können.

Bereits zum vierten Mal legte die ĽSNS im Juli dem Nationalrat der Slowakischen Republik einen Gesetzesvorschlag zur Verschärfung der Bedingungen für die Durchführung von Abtreibungen vor. Im Bewusstsein der sozialen Kontroverse aufgrund der gegenwärtigen liberalistisch-konsumistischen Einstellung der öffentlichen Meinung konzentrierten sich die ĽSNS-Vorschlägen lediglich auf das Verbot der sogenannten willkürlich induzierten Abtreibungen. Nach dem Vorbild des polnischen Abtreibungsgesetzes beinhaltete der ĽSNS-Entwurf drei Ausnahmen, bei denen die Entscheidung den Eltern obliegen würde: Bei Gefährdung des Lebens der Mutter, im Falle einer Schwangerschaft aufgrund von Vergewaltigung sowie einer nachweislich irreversiblen genetischen Schädigung des Fötus. Nach Ansicht der ĽSNS-Abgeordneten ein Kompromissvorschlag, der für jede vernünftige Person nachvollziehbar sein sollte.

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Bei der diesbezüglichen Parlamentsabstimmung unterstützten sogar einige Mitglieder der Regierungskoalition den ĽSNS-Gesetzesentwurf, ungeachtet schwerwiegender politischer Sanktionen, die für die Abstimmung mit der nationalen Opposition angedroht wurden. Zwar wurde bedauerlicherweise keine Mehrheit erreicht, allerdings Dynamik für einen kleinen Teilerfolg angestoßen, indem aufgrund des anhaltenden auch öffentlichen Drucks im Zuge einer ĽSNS-Kampagne „Unborn Lives Matter“ die Regierungskoalition sich zumindest gezwungen sah, auf die immer wiederkehrenden ĽSNS-Initiativen zu reagieren. So legte die Regierung wenigstens einen Vorschlag vor, demzufolge künftig die Zahlung von Mutterschaftsgeldern an Frauen auch während der Schwangerschaft sichergestellt werden soll. Dadurch wird vielleicht derjenige Teil der Frauen von einer Abtreibung abgehalten, die sich nur aus finanzieller Not heraus dazu entschließen. Dies ist allerdings nur ein erster Schritt, weshalb der Kampf der ĽSNS für die nächsten Generationen des slowakischen Volkes unbeirrt weitergehen wird, wie der ĽSNS-Europaabgeordnete Milan Uhrik versicherte.

Sascha A. Roßmüller

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