In einem Themenabend zur Corona-Pandemie brachte Arte am 11. November letzten Jahres zur besten Sendezeit eine Dokumentation auf die Bildschirme, die es in sich hatte.
von Stefan Paasche
Unter dem Titel „Corona. Sicherheit contra Freiheit? – Deutsche, Franzosen und Schweden und ihr Weg aus der Krise“ wurde der Kurs dieser Länder im Gesundheitswesen, in Wirtschaft und Gesellschaft einem Vergleich unterzogen.
In der Programmvorschau der ARD wurde der Beitrag wie folgt angekündigt:
„In den Medien entsteht täglich ein Bild des Schreckens und der Gefahr. Hat die Politik Frankreichs und Deutschlands mit der deutlichen Beschränkung von Freiheiten der Bürger überreagiert und eine Situation geschaffen, die sich nur schwer wieder zurückdrehen lässt? Reicht es wiederum aus, im Wesentlichen auf Aufklärung, Eigenverantwortung und Freiwilligkeit zu setzen wie die schwedische Regierung?“
Die ARTE-Autoren Jutta Pinzler, Stefanie Gerhards, Katja Heinrichs und Martin Gronemeyer haben dafür „unterschiedliche Menschen aus Wissenschaft und Gesellschaft getroffen und befragt“. Neutral und völlig unaufgeregt wurden in der Sendung die Folgen der Corona-Pandemie für die Krankenversorgung, die Menschen in Altenheimen und an den Schulen dargestellt. Gewagt: „Mögliche Schäden für den Rechtsstaat durch die Notstandsgesetze“ werden erkennbar, man stellt fest, dass die „bestehenden Risse in der französischen Gesellschaft“ vertieft wurden und in Deutschland neue entstanden sind. Gar nicht im Sinne der Merkel-Administration die Schlussfolgerung: „Allein Schweden scheint frei von unversöhnlichen Gegensätzen.“

Immerhin wurde dieser „Versuch einer Bestandsaufnahme“ bei ARTE gesendet. Allerdings verschwand der Beitrag schnell aus der Mediathek, um (nach Protesten?) kurz darauf wieder eingestellt zu werden – allerdings mit dem Verfallsdatum 07.02.2021. Nun ist er tatsächlich weg, weil die Online-Rechte der Sendung „leider abgelaufen“ seien.
Inzwischen ist der Film nur noch auf YouTube abrufbar, darüber hinaus kursiert er auf diversen Telegram-Kanälen. Warum das Ganze? Eine Antwort könnte der teilweise Verriss der Sendung im Tagesspiegel geben. Bereits im November monierte Autor Manfred Riepe ein „tendenziöses Bild“, das die Doku abgeben würde. Dort heißt es u.a.:
Der Film wirft … einen wohlwollenden Blick auf Anti-Corona-Demos. Rechtsextreme seien hier „in der Minderheit“. Und ja, man solle die Demonstranten nicht als „Covidioten“ ausgrenzen. Da der Lockdown Arme mehr betrifft als Wohlhabende, hätten einschlägige Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auch „die Ungleichheit in der Gesellschaft verstärkt“.

So etwas wie eine Gegenargumentation findet auch in der Aufreihung weiterer Vorwürfe nicht statt. Wozu auch – wenn man das, was man heutzutage „Haltung“ nennt, für sich gepachtet hat. Entsprechend moralinsauer kommt dann auch das Fazit daher, in dem „eine Prise Tod“ beschworen wird. Und es dürfte ganz im Sinne des Corona-Kabinetts sein, wenn dieser Film endgültig aus dem Netz verschwindet. Doch das dürfte – zum Glück – schwierig werden.
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