Artikelserie über die AfD-Missstände Teil 2
Auf Andreas Wild kamen wir bereits kurz zu sprechen. Nun schauen wir uns den Mann und das was ihm angetan wurde etwas genauer an. Und auch diejenigen, die ihn ausgenutzt und verraten haben.
von Christian Schwochert
Zunächst einmal gilt es festzustellen, dass sich der AfD-Politiker und vormalige Landeschef von Berlin von ihm distanziert hat. Der Name dieses Distanzierers ist Georg Pazderski. Der Autor dieser Zeilen ist Pazderski nie begegnet, hatte aber das na nennen wir es mal Vergnügen, Beatrix von Storch und Dr. Kristin Brinker kennenzulernen.
Als ich die Frau von Storch einmal bei einem Vortrag fragte, ob die AfD nicht mal wieder eine erfolgreiche Großdemo in der Bundeshauptstadt machen würde, zu der dann Leute aus nah und fern anreisen könnten, schaute sie mich an, als wäre ich ein Geisteskranker. Herr Tino Chrupalla erklärte daraufhin, dass dies angeblich nicht möglich sei. Logische Gründe führte er nicht an.
Koalition mit CDU und FDP im Blick
Meiner Einschätzung nach gehört Frau von Storch zu denjenigen, die auf eine Koalition mit CDU und FDP hoffen und deswegen aufrechte Patrioten wie Andreas Wild loswerden wollen. Und um theoretisch mit CDU und FDP zu koalieren reichen ja ein paar Prozent, die gerade genug sind um der obersten Führung einige Pöstchen zu verschaffen. Dass sowohl CDU als auch FDP sich weigern mit der AfD zu koalieren und der AfD auch keine Posten verschaffen sondern diese lieber für sich selbst haben wollen, wird konsequent ignoriert.

Stattdessen gibt man sich weiter der falschen Hoffnung hin und macht einen auf bürgerlich. Und dabei, sowie beim Postenabgreifen, sind echte engagierte Patrioten wie Wild natürlich im Weg. Dieser fand nämlich immer ziemlich eindeutige Worte zu den Problemen unseres Landes. Sein Verständnis von der deutschen Staatsbürgerschaft beruht auf dem Abstammungsprinzip. Für ihn ist Deutscher, „wer deutsche Eltern hat“. Gegenden wie der Berliner Bezirk Neukölln sollten seines Erachtens endlich „wieder deutsch“ werden. Zudem sieht er die AfD als eine Art „Pegida-Partei“, die eine „Zeitenwende“ in Deutschland herbeiführen sollte.
Bundesweit bekannt wurde der Querdenker durch eine Rede in Erfurt im Mai 2016. Wild hatte außerdem die Idee geäußert, man könnte den Zigeunern doch einen eigenen Staat geben. Das fanden die etablierten Medien natürlich nicht so schön. Sie wollen die Migranten lieber ganz nahe und ganz viel bei uns haben, damit wir schön überfremdet werden, während die linken Journalisten selbst in weißen Villengegenden mit eigenem Wachschutz leben.
Im November 2016 erklärte Wild ganz offen, Angela Merkel gehe es darum, Deutschland „umzuvolken“, sie begehe „Verrat am eigenen Volk“; außerdem erklärte er auf Facebook, er wolle sich „nicht länger von verantwortungslosen Unfruchtbaren regieren lassen“. Der damalige Parteisprecher Ronald Gläser distanzierte sich auf Nachfrage von dieser Wortwahl.
Rauswurf auf Raten
Ab 2018 lief gegen Wild ein Parteiausschlussverfahren, dass im Februar 2021 theoretisch mit dem Ausschluss endete. Praktisch klagte Wild gegen den Ausschluss und verzögerte das Ganze auf diese Weise. Zuletzt setzte der Patriot darauf, dass Frau Dr. Brinker ihn parteiintern retten würde. Die neue AfD-Landeschefin von Berlin freute sich natürlich darüber mit den Stimmen von Wilds Anhängern gewählt zu werden, unternahm aber schlussendlich nichts gegen den Ausschluss.
Das war natürlich für viele AfDler in Berlin eine Enttäuschung und wir erinnern uns: Die unteren Ränge dieser Partei sind voll mit aufrechten Patrioten, aber von denen wird kaum jemand mal nach oben gelassen. Entsprechend kommt es immer mehr zu Austritten. Das stört die Parteioberen jedoch nicht und vielleicht ist es ja auch die Aufgabe so manch eines U-Bootes genau dafür zu sorgen.
Man denke an das was sich rund um den letzten Wahlkampf in Hamburg 2020 abspielte. Der Andreas Wild organisierte eine Tour dorthin, um seiner Parteikollegin Nicole Jordan vor Ort zu helfen. Das Ergebnis war, dass mehr Berliner als Hamburger beim dortigen AfD-Wahlkampf halfen und über 25.000 Flyer verteilten sowie 200 Plakate aufhängten. Die AfD schien knapp an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern und es ist wohl nicht zuletzt Wilds Engagement zu verdanken, dass sie trotzdem noch hinein kamen.

Nicole Jordan war jedoch nicht auf einem aussichtsreichen Listenplatz und auch die Direktstimmen reichten nicht ganz. Hinter vorgehaltener Hand wurde dann gemunkelt, es wäre besser gewesen wenn die AfD die Hürde nicht genommen hätte, denn so kamen wieder all diejenigen erneut an Posten, denen knapp über fünf Prozent genug sind und mit denen sich nichts ändert. Im Grunde hatte Wild also für seine Partei, aber gegen sein eigenes Lager innerhalb dieser Partei Wahlkampf gemacht.
Dass es in der AfD überhaupt Lager gibt ist jedoch nicht seine Schuld, sondern die der permanenten Distanzierer und Duckmäuser, die gar nicht wirklich vorhaben Deutschland zu retten. Diese Leute sind es auch, die engagierte Patrioten hinauswerfen; vermutlich nicht zuletzt auch deshalb, weil sie neben deren Engagement politisch total blass aussehen.
Weiterführende Informationen:
Artikelserie über die AfD-Missstände Teil 1
Der Fall Kalbitz – Zerreißprobe für die AfD
Zahnloser AfD-Löwe in der Talkshow: Wenn Gauland wie „Flauland“ klingt.
