Leipzig: Ein neues Stadtviertel für den Imam

Entwurf mit Grundstück der Al-Rahman-Moschee (unten)

Auf dem Gelände des ehemaligen Freiladebahnhofs im Leipziger Stadtbezirk Mitte, knapp 2 Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt, soll auf 25 Hektar ein neues Stadtviertel entstehen. Geplant sind ein zentraler Park, drei Hochhäuser, Parkplätze, Gewerbe, Gastronomie, Läden, zwei Schulen sowie zwei Kindergärten für 330 Kinder. Insgesamt werden hier 3300 Einwohner in 2000 Wohnungen komfortabel unterkommen. Der Mietwohnungsanteil wurde auf 70 Prozent festgelegt, wovon 30 Prozent einer Preisbindung unterliegen.

kleines Paradies im Zentrum von Leipzig

Es handelt sich um das derzeit größte Wohnungsbauvorhaben der Stadt. Der Investitionsumfang beläuft sich auf rund eine Milliarde Euro. Aufgrund seiner Nähe zum Stadtzentrum und seiner Größe wird ihm eine „hohe Relevanz für die Leipziger Stadtentwicklung“ zugeschrieben.

Lage der Moschee an der Roscherstraße

Hohe Relevanz dürfte das Projekt auch für Hassan Dabbagh haben. Der Imam der Al-Rahman-Moschee stammt aus Syrien und ist nach geltendem Recht „deutscher Staatsangehöriger“. Sein Verein „Islamische Gemeinde in Sachsen – Al-Rahman-Moschee e.V.“ wird vom sächsischen Verfassungsschutz beobachtet.

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Er residiert in einem sechsgeschossigen Plattenbau an der Roscherstraße, hinter dem etwas versteckt eine kleine Villa mit einem markanten Zwiebelturm steht.

In unmittelbarer Nachbarschaft wird derzeit das Milliarden-Projekt angegangen. Obwohl nicht zum alten Bahngelände gehörig, werden u.a. die Bestandsgebäude und ihre Grundstücke an der Roscherstraße in die Planungen einbezogen. Laut Siegerentwurf wird die Moschee künftig von zwei zusätzlichen Straßen erschlossen. Im Bereich zur Eutritzscher Straße wird eine baufällige Werkstatt abgerissen und durch eine Parkanlage ersetzt.

Protestaktion

Erwähnt wird dieser Sachverhalt in den öffentlich bekannten Planungsunterlagen nicht. Anscheinend hat sich auch niemand Gedanken gemacht, welche Wertsteigerung diese Erschließung für den Moscheeverein bedeutet – und zwar in finanzieller wie auch logistischer Hinsicht.

Sicher ist, dass eine Salafisten-Moschee in einem Wohnviertel Platz findet – und dies ganz ohne Proteste – denn Häuser werden ja erst nachträglich gebaut! Einst in einem unattraktiven Gewerbegebiet gelegen, ging der Eigentümerwechsel schon vor Jahren völlig geräuschlos vonstatten.

Proteste gegen das Treiben des Salafisten-Imams konnten so erst später einsetzen. Die sächsischen Nationaldemokraten zeigten im Landtag und mehrfach vor der Moschee selbst Flagge, das zuständige Innenministerium ließ sich jedoch nicht zu entsprechenden Maßnahmen bewegen.

Angesichts dieser Sachlage erscheint es zweifelhaft, ob die Verantwortlichen dieser Planung wirklich ahnungslos sind. Damit dürfte es jetzt zumindest vorbei sein. (sp)

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