Pro & Contra Corona-»Shutdown«

Hiermit möchte die DEUTSCHE STIMME ihren Lesern die Gelegenheit geben, eine sachliche und faktenorientierte Debatte über die seitens der Regierung eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu führen. Als Aufhänger hierfür veröffentlichen wir bereits jetzt vorab aus der Mai-Ausgabe der DS eine Pro- und Contra-Diskussion zu diesem Thema.

PRO Der Corona-»Shutdown« war alternativlos.
Alles andere wäre kalte Eugenik!

Die Corona-Pandemie hat auch Deutschland mit voller Wucht erwischt. Das Virus trifft hierbei auf ein politisch-gesellschaftliches System, das mit seinem Hedonismus und Laissez-faire kaum einen besseren Nährboden für die Ausbreitung von Covid-19 bieten könnte. Mit einem Schlag ist deutlich geworden, dass die rechte Kritik an Liberalismus, Freihandel, Globalisierung und offenen Grenzen ihre Berechtigung hat. Dass es erst einer Seuche bedurfte, um dies zu belegen, ist tragisch, aber offenbar unvermeidbar.

Der sogenannte Shutdown, das Herunterfahren der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, ist die Reaktion einer Regierung, die anfangs viel zu zögerlich auf Corona reagiert hat. Man hätte sich ein Beispiel an asiatischen Staaten wie Japan oder Taiwan nehmen können, die es mit rigiden Maßnahmen geschafft haben, die Ausbreitung von Sars-CoV-2 einzudämmen. Für uns gilt es nun, die zunächst exponentiell gestiegene Infektionskurve abzuflachen und Zeit zu gewinnen, damit Schutzmasken und anderes Material, Beatmungsgeräte und Intensivbetten für die zu erwartenden Covid-19-Patienten in ausreichendem Maße vorhanden sind. Zustände wie in Bergamo oder New York können so noch abgewendet werden. Zumindest dies sind wir jenen schuldig, die von Corona besonders gefährdet sind – den Alten und Schwachen. Zu dieser Maßnahme gibt es in der jetzigen Phase keine Alternative mehr.

Wer nun nach einer frühzeitigen Lockerung des Shutdowns ruft oder der sogenannten Herdenimmunität das Wort redet, hat entweder nicht begriffen, dass Covid-19 weitaus gefährlicher als eine gewöhnliche Influenza ist, oder er liebäugelt mit kalter Eugenik. In einer von Jugendwahn geprägten Gesellschaft, die ihre Alten nicht ehrt, ist auch das als Motiv nicht auszuschließen. Ja, die zu erwartenden sozioökonomischen Verwerfungen werden enorm sein. Man könnte dies jedoch auch als Chance sehen: als Chance, auf den Trümmern eines ohnehin heruntergewirtschafteten politischen und ökonomischen Systems eine neue Ordnung zu errichten, die den Menschen eine bessere Zukunft garantiert.

Laurent Focher, Jahrgang 1974, katholisch, verheiratet, drei Kinder, entstammt einem deutsch-französischen Elternhaus und studierte in Lyon und München Politikwissenschaft, Soziologie und Literaturwissenschaft. Er arbeitet als freier Journalist, Übersetzer und Lektor für verschiedene Medien im In- und Ausland.

CONTRA »Operation gelungen, Patient tot.« – Das erste Opfer des Virus ist die Freiheit.

Einigkeit dürfte hier bei der Bewertung der zur Schau getragenen Sorglosigkeit der Regierung zu Beginn der Krise bestehen. Noch im Januar hieß es verharmlosend, Deutschland sei gut vorbereitet, die Gefahr bliebe gering. Gesundheitsminister Spahn am 30. Januar: »verstehe Hektik nicht.« Zugleich hielt man Grenzschließungen noch bis Anfang März für »unangemessen«, nicht »adäquat« oder »nicht verhältnismäßig« (Spahn, Merkel). Es stellt sich aber die Frage, warum wir jenen, die uns zu Beginn der Epidemie belogen, ausgerechnet jetzt, da schärfste Eingriffe in Versammlungs- und Bewegungsfreiheit erfolgten, über den Weg trauen sollten.

Erschreckend auch der moralische Rigorismus, mit dem vielfach sonst als »liberal« oder »libertär« sich gebärdende Zeitgenossen mittlerweile über alle Kritiker des Regierungshandelns herfallen und sehnsüchtig um staatliche Knebelung betteln. Man fühlt sich schon persönlich verantwortlich für jeden einzelnen Corona-Toten, wenn man es wagt, die eingeleiteten Maßnahmen auf ihre Verhältnismäßigkeit hin zu untersuchen. Das hat die etablierte Politik gut hinbekommen: Die nationale Opposition ist in dieser Frage gespalten, die Umfragewerte für die »staatstragenden« Parteien glänzend. Dass mittlerweile Staats- und Verfassungsrechtler wie etwa Prof. Hans-Jürgen Papier, früherer Präsident des Bundesverfassungsgerichts, vor »schweren Schäden für die Grundrechte« warnen und eine Erosion des Rechtsstaates befürchten – wie bei der letzten Selbstermächtigung im Rahmen der »Flüchtlingskrise« –, geschenkt!

Dazu passt es, dass ein internes Papier des Bundes-Innenministeriums empfahl, den Deutschen »Corona-Angst« zu machen – also sprich: Panik zu schüren. Auch panische Menschen sind übrigens eine Belastung für das Gesundheitssystem. Diese Panik wird möglicherweise deutlich mehr Opfer fordern als das Virus selbst. Das erste Opfer jedoch war unsere Freiheit – oder das, was davon zuletzt noch übrig war. Ein ganzes Volk im Hausarrest – glücklich und im Einklang mit seinen Führer*innen. Man möchte vor Scham im Boden versinken.

Peter Schreiber, Jahrgang 1973, verheiratet, zwei Kinder. Diplom-Finanzwirt (FH), DS-Chefredakteur und -Verlagsleiter, Mitglied im Parteivorstand der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD).

Mehr lesen

BRD aktuell: Trau keiner Kriminalitätsstatistik!

Das Brandenburger Innenministerium hat kürzlich eine Kriminalitätsstatistik zurückgezogen, die angeblich zu „Verwirrungen und Missverständnissen“ geführt hatte. Grund dürften die unerfreulichen Zahlen gewesen

BRD aktuell: Messerangriff in Heilbronn

Am Donnerstagmorgen, dem 6. Februar 2025, wurde ein 40-Jähriger in der St.-Gundekar-Straße in Heilbronn gegen 08:45 Uhr mit einem Messer angegriffen. Die

4 Antworten

  1. Siehe auch Studie Streeck über Heinsberg.Zwischenergebnis von 0,37%Sterblichkeit. Alte und Vorerkrankte hätte man dennoch schützen können. Dass man Menschen wie mündige,selbstverantwortliche und intelligente Wesen behandelt funktioniert in Schweden ja auch. Hier leider nicht. Ich fühle mich sehr an eine Diktatur erinnert.

    Sie haben wie ich finde also absolut Recht.

  2. Da unser Gesundheitssystem auch für eine „Welle“ gerüstet gewesen wäre, im Gegensatz zu anderen Ländern- sind die Massnahmen für Deutschland absolut unverhältnismäßig.

  3. 2. Fast überall in der industrialisierten Welt herrschen die Alten und tun nichts für die Jungen! Es hätte gereicht, den gefährdeten Gruppen die Möglichkeit zur Isolation zu geben anstatt alles an die Wand zu fahren. In Panik versetzt wurden die Leute mittleren Alters, die Corona auch nicht oder nur schwach kriegen! Die Coronatoten sind im Schnitt 82m und 84w Jahre alt.

  4. Es sind tatsächlich elementare Freiheitsrechte, die als erste an Corona gestorben sind! Zweitens ist es die wirtschaftliche Zukunft der Jugend, die ihr gestolen wird. Schüler, Studenten, etc. verlieren ein ganzes Jahr um ihre Urgroßeltern zu retten. Wegen der Globalisierung gehen aber auch ganze Lieferketten verloren, sodaß die Produktion garnichtmehr arbeiten kann, sobals 1Land in Panik verfällt.