Hollywood: Kleopatra-Darstellerin zu weiß?

In Hollywood hat man anscheinend keine anderen Probleme, denn es gibt dort einen großen Streit um die israelische Schauspielerin Gal Gadot. Diese bekommt nämlich zu hören, dass sie für die neue Kleopatra-Verfilmung zu weiß wäre. Aufgrund ihrer Herkunft sei Gadot angeblich nicht für die Rolle geeignet.

Gal Gadot

Nutzer der sozialen Medien warfen den Produzenten vor, damit sogenanntes „whitewashing“ zu betreiben; eine Praxis, bei der schwarze Rollen an weiße Schauspieler vergeben werden. „Ich bin mir sicher, Gal Gadot wird einen wundervollen Job als Kleopatra machen. Ich persönlich würde aber eine Kleopatra lieben, die dunkler ist als eine braune Papiertüte, weil das historisch gesehen passender wirken würde“, jammerte zum Beispiel die US-Autorin Morgan Jerkins auf Twitter. Ein weiterer Nutzer kritisierte die Entscheidung gegen eine nordafrikanische Schauspielerin. „Hört auf, weiße Personen als Ägypter zu besetzen“, forderte er. Eine arabischstämmige Kritikerin attackierte die Produzenten und verwies auf eine tunesisch-libanesische Schauspielerin. „Welcher Hollywood-Trottel hielt es für eine gute Idee, eine israelische Darstellerin (die sehr hellhäutig ist) für die Rolle der Kleopatra auszuwählen, statt eine arabische Schauspielerin, beispielsweise die wundervolle Nadine Njeim, zu nehmen?“, beanstandete sie. Dass Nadine Njeim genauso hellhäutig ist, wurde konsequent ignoriert.

Nadine Njeim

All diese Kritiker beweisen mit ihrem Verhalten, dass sie nicht die geringste Ahnung von Geschichte oder dem ethnischen Aussehen unterschiedlicher Völker haben. Zunächst einmal ein Blick ins heutige Ägypten: Dort leben arabische Muslime und koptische Christen, wobei die Araber ein paar Jahrhunderte nach Kleopatra kamen und das Land eroberten. Die Kopten sind also die Ureinwohner und vielleicht hätte man die Rolle dann mit einer Koptin aus Ägypten besetzen sollen. Aber halt: Da ist noch mehr, denn sieht man sich diese beiden Volksgruppen an, ähneln sie durchaus den anderen Mittelmeervölkern und nicht etwa den Schwarzafrikanern.

Linker Irrsinn in der Filmindustrie

Kleopatra mit einer Schwarzen zu besetzen wäre also auch aus heutiger Sicht lächerlich. Hinzu kommt allerdings noch die Tatsache, dass Kleopatra eine Nachfahrin von Ptolemaios I. ist. Dieser regierte Ägypten, nachdem es für einige Zeit zum Imperium Alexanders des Großen gehört hatte. Das heißt, ethnisch betrachtet war Kleopatra eigentlich Griechin und vielleicht hätte man daher die Rolle mit einer Griechin besetzen sollen, aber ganz sicher nicht mit einer Schwarzen wie die Linken es unbedingt wollen. Im Grunde wird hier versucht eine weiße Ikone zu stürzen, die schon mal von Sophia Loren gespielt wurde. Denn den Linken ist bekanntlich alles Weiße ein Dorn im Auge und das gilt dann eben auch für Weiße wie Frau Gadot, die aus dem Mittelmeerraum stammt.

Christian Schwochert

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3 Antworten

  1. Kleopatra war nicht altägyptischen, sondern makedonischen Ursprungs (siehe WIKIPEDIA https://de.wikipedia.org/wiki/Kleopatra_VII. ). Aber die Angehörigen dieses Volkes sind ja auch allgemein dunkelhäutiger als nördlichere Völker. Und : Auf der Leinwand und im “richtigen” Leben macht eine schön mittelbraun gefärbte Frau einfach eine bessere “Optik” als unsere bleichen “germanischen” Gesellinnen. Darüber sollten wir Männer uns einig sein ! Jedenfalls besteht, wenn man sich an der Realität orientieren wollte ( Hollywood orientiert sich nicht an der Realität sondern an Fiktionen ) kein Anlaß , Kleopatra weißhäutig darzustellen.

  2. … wer nichts besseres zu tun hat, kann sich gerne über die Hautfarbe einer Frau austauschen, die vor über 2000 Jahren ein Fraß der Würmer und der Maden geworden war.

  3. Die Kulturindustrie der Westküste ist eine innere Angelegenheit Nordamerikas. Was da produziert wird hat mit historischer Realität im Rest der Welt ebenso wenig gemein wie Karl May mit den Navajo. Wer „Hollywood“ verstehen will sehe sich die Römischen Theater am Rhein oder auf dem Hunsrück an, und die Fragmente und Rekonstruktionen der Kriegsschiffe mit denen die Ureinwohner dieses Landes verschleppt wurden um dafür die Drecksarbeit zu leisten. Noch jede imperialistische Militärmacht im Lauf der Weltgeschichte hat sich als kultureller Mittelpunkt der Welt aufgeführt, und dabei so abwegig verhalten dass von den jeweiligen Inhalten fast nichts ihren Niedergang überlebt hat. Kulturelle Eigenständigkeit ist eine sehr langsam nachwachsende Ressource, aber sie kann auch ganz und gar verloren gehen. Die Wüstenvölker denen das geschehen ist rennen daher heute am wütendsten gegen den Imperialismus an, aber wissen am wenigsten was sie damit erreichen wollen.