DS vor Ort: Ein Volk hilft sich selbst

Bad Neuenahr. Eine Mannschaft der DEUTSCHEN STIMME ist an diesem Wochenende (24./25. Juli 2021) vor Ort im Epizentrum der Flutkatastrophe. DS-Chefredakteur Peter Schreiber schildert erste Eindrücke:

Die DS ist aus zwei Gründen vor Ort: Zum einen, damit unsere Mannschaft sich selbst ein Bild von den Ereignissen machen kann, für die Berichterstattung auf allen Kanälen, einschließlich DS-TV (YouTube), Telegram, Facebook und später im Magazin selbst.

Zum anderen ist die DEUTSCHE STIMME Teil eines Netzwerkes, in dem verschiedene Akteure zusammenkommen, um schnell, selbstlos und unbürokratisch Hilfe für unsere Landsleute in den betroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu organisieren. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, gehören dazu die überparteilichen Initiativen DEUTSCHE HELFEN DEUTSCHEN, Deutsche helfen Deutschen – Baden Württemberg und -Bayern, Soziale Aktion Sachsen (Riesa), Jugend packt an, das D-32 (Döbeln, Mittelsachsen), aber auch Parteien wie die NPD oder die Freien Sachsen. Über die Hilfsmaßnahmen wird an anderer Stelle noch ausführlicher zu berichten sein.

Nun zur Lage in den betroffenen Gebieten: THW und Feuerwehr sind ständig im Einsatz, unterstützt von unzähligen freiwilligen Helfern. Allerdings kamen uns auf der Hinfahrt bereits wieder ganze Löschzüge und sehr viele Fahrzeuge von Feuerwehr, DRK, Polizei und THW entgegen, die offenbar gerade abgezogen worden waren. Ein Verantwortlicher vor Ort teilte uns hierzu mit, dass hier nun langsam »die Bundeswehr übernehmen« würde. In der Tat waren am Sonnabend bereits viele Bundeswehrfahrzeuge in der von uns besuchten Region zu sehen und etliche Soldaten im Einsatz. Die privaten Einsatzkräfte, also zivilen Helfer, dominieren allerdings.

Die Spendenbereitschaft – aus dem gesamten Bundesgebiet – ist gigantisch und ungebrochen. Zum Teil scheint dies die Verantwortlichen vor Ort, aber auch die privaten Hilfsinitiativen vor logistische und organisatorische Probleme zu stellen. Wasser und Nahrungsmittel sind jedenfalls – so schien es uns jedenfalls – im Überfluss vorhanden. Hilfreich sind natürlich nach wie vor technische Hilfsmittel und Gerätschaften wie Notstromaggregate, Kanister für Wasser und Treibstoff, Schaufeln und Bagger, Bautrockner etc. Es wäre schön, wenn die Hilfs- und Spendenbereitschaft nicht zurückgehen, sondern sich in die Zeit hinein verlängern würde, bis die Betroffenen, beispielsweise jene, die ihre Häuser verloren haben, daran gehen, sich eine neue Existenz bzw. ein neues Dach über dem Kopf aufzubauen. Es ist zu wünschen, dass eine Lösung gefunden wird, die Hilfsgüter so zu verteilen, dass sie auch für diesen Zeitraum dann zur Verfügung stehen. Beispielsweise wurden jetzt bereits viele Menschen in andere Gebiete evakuiert, teilweise werden wohl Containerdörfer errichtet, damit diese dort eine Bleibe finden. Also muss es auch für diese Menschen dort bald Unterstützung geben. Wir sprechen also nicht von wenigen Tagen oder Wochen, sondern von Monaten, möglicherweise Jahren, bis die Folgen dieser Katastrophe verdaut werden konnten. Bitte also nicht enttäuscht sein, wenn Sachspenden derzeit abgewiesen werden, weil es Verteilungsprobleme gibt. Es wird noch über einen langen Zeitraum hinweg genug zu tun geben und die Solidarität wird andauern müssen, will sie wirksam sein.

Eine junge Freiwillige, eine Altenpflegerin aus Wuppertal, hat sich beim Einsatz leicht verletzt.

Die Folgen der Flutkatastrophe sind schrecklich und unübersehbar. Ganze Häuser und Straßenzüge wurden komplett zerstört, der Schaden am Hausrat ist unermesslich. Viel schlimmer noch wiegen natürlich die Verluste an Menschenleben: Über 170 Todesopfer sollen es mittlerweile sein, zahllose Menschen werden nach wie vor vermisst. Auf der Ahr, dem Fluss, der hier im Ahrtal und in Bad Neuenahr eine solch zerstörerische Kraft entwickelt hat, fahren nach wie vor Boote mit Suchmannschaften umher auf der Suche nach Toten. Eine große Gefahr geht – und ging vor allem in den ersten Tagen – von freiliegenden Stromleitungen und zerstörten Gasleitungen aus. Die Stromversorgung ist zusammengebrochen. Auch die hiesige DS-Einsatzzentrale muss sich mit Notstromaggregaten behelfen.

Positiv: Die Hilfskräfte vor Ort, gerade auch die freiwilligen, ob nun von weiter her angereist, oder aus der Umgebung, wissen was zu tun ist. Es herrscht eine Atmosphäre von großer Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit. Zwar kann man kaum erkennen, wo mit dem Aufräumen, Auspumpen, Abreißen zuerst begonnen werden sollte – Wo will man da anfangen, vom »Wiederaufbauen« ganz zu schweigen? – doch jeder scheint einfach nur Schritt für Schritte das Naheliegendste zu tun. Gegenüber der Presse herrscht ein verständliches Misstrauen. Aus einer Gruppe heraus werde ich angepöbelt: »Ja, und gleich noch ein wenig Schlamm ins Gesicht schmieren, was?« Ich komme nicht mehr dazu, aufzuklären, dass wir nicht die Sensationsreporter von RTL, sondern seriöse DS-Journalisten sind. Doch der nächste, der uns entgegenkommt, fragt interessiert und gibt uns Auskunft. Ein Unternehmer, der hier schon seit Tagen im Einsatz ist. An der Organisation des Katastropheneinsatzes will er nichts kritisieren: »Das ist ein Jahrhundertereignis, das jede Struktur und Behörde an den Rand der Leistungsfähigkeit bringt«, meint er. Aber mit dem Nicht-Funktionieren des Wetter-Vorwarnsystems möchte er sich nicht abfinden: »Seit dem Ende des Kalten Krieges legen wir offenbar keinen Wert mehr auf funktionierende Sirenen oder auf die Kenntnis der Sirenensignale.« Man ahnt: Hier hätte viel Schlimmes vermieden werden können.

Auf unserem Weg durch das verwüstete Gebiet bin ich zurückhaltend damit, die Menschen anzusprechen. Nur, wenn es sich ergibt. Hier hat jeder etwas zu tun und Leute, die neugierige Fragen, um ansonsten relativ nutzlos in der Gegend rumzulaufen, haben in einer solchen Situation naturgemäß einen schweren Stand. Also halten wir uns zurück. Eine junge Dame aus Wuppertal gibt uns dann doch Auskunft. Sie hat sich gerade die Hand verbunden, die sie sich bei den Aufräumarbeiten verletzt hatte – um sofort wieder weiterzumachen. Eine Altenpflegerin, die mit einer ganzen Gruppe von jungen Helfern nach Bad Neuenahr gekommen ist, um mit anzupacken. Sie musste sich die letzten Kilometer zu Fuß durchschlagen. Um ein Verkehrschaos in der teilweise zerstörten Innenstadt zu vermeiden, hat die Polizei diese für Fahrzeuge, die nicht autorisiert sind, gesperrt.

Unfassbare Zerstörungskraft, die das Wasser hier entwickelt hat.

Bevor ich mit meinem Bericht für heute schließe, noch eine Anekdote zum Thema »Unerwünschte Hilfskräfte«. Sie haben sicherlich in den Mainstream-Medien davon gehört, dass man die Befürchtung habe, »Rechtsextreme«, »Neonazis« oder »Querdenker« könnten die Katastrophe für sich missbrauchen. Dass eine parteipolitische Instrumentalisierung zu vermeiden ist, ist klar. Eine Gesinnungsprüfung und ein Aussortieren von erwünschten oder unerwünschten Helfern sollte jedoch nicht stattfinden. Wer in einer solchen Situation keine anderen Sorgen hat, als auf die politische Korrektheit zu achten, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Dies gilt um so mehr als die Ordnungskräfte eine Gruppe von Helfern – so es denn tatsächlich »Helfer« sein sollten, offenbar gar nicht auf dem Schirm hat: Islamisten. Schon bei der Fahrt von Ahrweiler nach Bad Neuenahr fiel uns eine Gruppe junger Männer auf, die dort – offenbar noch ohne Auftrag- rumliefen: Jünger der »Ahmadiyya-Gemeinde«. Diese Gemeinde gibt sich nach außen hin »weltoffen« und »tolerant«, doch nach Einschätzung der Soziologin Necla Kelek täuscht der Eindruck. Bei den Ahmadiyya-Muslimen handele es sich um streng konservative islamische Gemeinschaft, die Koran und Sunna wörtlich nehmen würden. (Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/necla-kelek-ueber-die-ahmadiyya-alles-andere-als-weltoffen.886.de.html?dram:article_id=394068) Im Katastrophengebiet treiben sich also ultrakonservative Muslime rum, die mit ihrem ostentativen Einsatz (wir konnten sie allerdings nicht bei der Arbeit beobachten) ein wenig Imagepflege für ihre Mission betreiben. Ob die Polizei in Rheinland-Pfalz diese ebenso im Blick hat? Oder hat man zu viel damit zu tun, »Rechtsradikale« vom Helfen abzuhalten.

Die Ahmadiyya-Jugend stellt offenbar kein Problem für die Ordnungshüter dar.

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