Der Backwarenhersteller Bahlsen hat nach Rassismusvorwürfen seine Schokowaffel „Afrika“ umbenannt. Ab sofort heißt der Keks „Perpetum“ und ist seit Juni im Handel zu erwerben, teilte das Unternehmen, dass sich damit der politischen Korrektheit beugt, mit.

So weit, so schlecht. Wieder einmal ist also ein Unternehmen vor den Zwängen der politischen Korrektheit eingeknickt. Und das obwohl seine Waffel nicht einmal nach einer bestimmten Menschengruppe, sondern nach einem Kontinent benannt ist. Einem Kontinent, auf dem nicht nur Schwarzafrikaner, sondern auch Weiße, Araber, Berber und andere Völker leben. Obwohl der Name „Afrika“ also ganz bestimmt keinen rassistischen Hintergrund hat, hat sich Bahlsen für eine Umbenennung entschieden, sagte der Unternehmenssprecher laut Nachrichtenagentur dpa.
Neuanfang?
Zusammen mit dem neuen Namen habe es einen kompletten „Relaunch“ der Kekspackung gegeben, wurde ganz im Sinne des „Denglisch“ (einer perversen Mischung aus deutsch und englisch) erklärt. Dadurch wolle man den „Neuanfang“ sichtbar machen, meinte ein Firmensprecher. Und der Neuanfang hat es nicht nur im politisch korrekten Sinne in sich. Beziehungsweise hat es nicht in sich, denn zeitgleich mit der Umbenennung wurde auch der Inhalt um rund ein Viertel reduziert. Die Verbraucherzentrale Hamburg erklärte dazu auf twitter: „Bahlsen hat seine Afrika-Waffeln nach Rassismusvorwürfen in Perpetuum [sic!] umbenannt und die Verpackung umgestaltet. Ganz clever hat der Hersteller den Relaunch auch gleich genutzt, um die Füllmenge pro Packung zu verringern. So führt man seine Kundinnen & Kunden hinters Licht…“

Die Diskussion begann am Valentinstag 2020, nachdem der Gebäckhersteller in den sozialen Netzwerken wegen des Namens der Schokowaffel angegriffen worden war. „Der Name Afrika wurde ausgewählt, weil Afrika der größte Produzent von Kakaobohnen auf der Welt ist und der Name damit perfekt zu unseren vollschokolierten Waffeln passt. Das Produkt Afrika bieten wir unter diesem Namen bereits seit über 60 Jahren an“, versuchte sich das Unternehmen damals noch zu verteidigen. Doch schon bald lenkte es ein und distanzierte sich von „Rassismus und Diskriminierung in jeder Form“, wie man es in der BRD bereits etliche Male gehört hat.
Mogelpackung?
In der neuen, antirassistischen Packung sind nun statt schlapper 130 Gramm Rassismus für 1,99 Euro stolze 97 Gramm Antirassismus für 1,99 Euro enthalten. Linke Gutmenschen dürfte das freuen; sie wissen ja noch aus ihrem Vorbild Sowjetunion, wie man für weniger Inhalt mehr zahlt. Manch ein Beobachter mag sich hier fragen, ob sich Bahlsen auf diese Weise an den antirassistischen Nervensägen rächen wollte? Wenn ja, wird der Schuss wohl nach hinten losgehen, denn die meisten von denen dürften das Produkt vermutlich nie gekauft haben, sondern wollten bloß mit ihrer Onlinehetze Dominanz ausüben.
Und wie weit diese Gutmenschendominanz bereits geht, konnten wir neulich wieder erleben, als im Corona-Nachrichten für Monarchisten-Magazin zu lesen war, dass die Flagge des Kaiserreichs nun doch mehr oder weniger durch die Hintertür verboten wird. Hoffen wir, dass sich auch diesmal aufrechte Patrioten finden, die sich gegen diese und andere Ungerechtigkeiten zur Wehr setzen.
Christian Schwochert
Weiterführende Informationen:
Hamburg: Leere Regale im Kampf gegen Rassismus
Schule ohne Rassismus, Lehrer und Unterricht
Kein Rassismus: Die afrikanische Bevölkerungsexplosion ist ein ernstes Problem!
Berlin: »Expert*innenkommission zu antimuslimischem Rassismus nimmt Arbeit auf«
