Neue Landvolk-Bewegung statt reine Wahlpartei

Ein Diskussionsbeitrag des ehemaligen Landtagsabgeordneten Jürgen Gansel zur Zukunft der Nationaldemokraten.

Um es vorwegzunehmen: Die NPD ist nicht überflüssig geworden und kann für die deutsche Rechte wieder eine richtungsweisende Rolle spielen. Das freilich nicht als reine Wahlpartei, weil für sie bei den nächsten Wahlen nichts zu holen ist. Für Kommunalwahlantritte kann anderes gelten.

Jürgen Gansel

Rechts- und Protestwähler haben inzwischen ihre Heimat bei der AfD gefunden, die ihnen die Sicherheit gibt, dass die eigene Stimme nicht verloren ist. Es ist sinnlos darüber zu schimpfen, dass die AfD für Positionen gewählt wird, die sie teilweise gar nicht vertritt. Wähler wollen eine Projektionsfläche für ihre Wünsche und Hoffnungen und die bietet für Rechtsdenkende nun eben die AfD. Dass diese Partei von Systempolitikern und Massenmedien in die Nähe des »Rechtsextremismus« gerückt wird, ist absurd. Die AfD hat kein Problem mit »Extremisten«, sondern mit Karrieristen. Das scheint die Wähler aber nicht zu stören. Für sie ist die AfD die Anti-Zuwanderungs- und Anti-Establishment-Partei, die man wählen muss, wenn man dem Linksdrall etwas entgegensetzen will. Und mal ehrlich: Wer von uns hätte es noch vor wenigen Jahren für denkbar gehalten, dass eine vom Mainstream zuerst als »rechtspopulistisch« und dann sogar als »rechtsradikal« etikettierte Partei mit 12,6 und 10,3 Prozent zweimal in den Bundestag einzieht? Im Bewusstsein von Millionen Deutschen hat sich etwas zum Besseren verändert, aber davon profitiert die NPD trotz jahrzehntelanger Vorarbeit in keiner Weise. Bei der jüngsten Bundestagswahl wurde sie, obwohl sie landesweit auf den Stimmzetteln stand, nur von 64 574 Landsleuten gewählt. Das bedeutet ein niederschmetterndes Ergebnis von 0,1 Prozent, das selbst vom Minimalziel der Wahlkampfkostenrückerstattung weit entfernt ist.

Dieser Strategiebeitrag ist erschienen im Magazin DEUTSCHE STIMME, Ausgabe Dezember 2021.

Völkische Graswurzelbewegung im ländlichen Raum

Das muss ganz illusionsfrei zu der Einschätzung führen, dass die NPD als Wahlpartei fürs Erste gestorben ist. Das kann aber den Weg für eine strategische Neuausrichtung als völkische Graswurzelbewegung im ländlichen Raum freimachen. Trotz Wahlniederlagen hat die NPD neben gewissen wirtschaftlichen Ressourcen etwas von unschätzbarem Wert vorzuweisen: politisch erfahrene und entschlossene Mitstreiter. Sie und ihr Umfeld können zur Keimzelle einer neuen Landvolk-Bewegung werden, die im von der herrschenden Politik vergessenen ländlichen Raum die Lebenswelt prägt. In Mitteldeutschland gibt es diesen Ansatz schon seit Jahren, den es unter Bündelung aller personellen, finanziellen und propagandistischen Mittel aufs ganze Land auszuweiten gilt.

Im Fokus steht aber weiterhin das ländliche Mitteldeutschland, weil hier die Empfänglichkeit für nationales Gedankengut weiterhin viel größer als im Westen ist, die Menschen systemkritischer sind und die Alltagswelt noch deutsch geprägt ist. Genau dort, wo es ethnisch und kulturell intakte Rückzugsräume für Abstammungsdeutsche gibt, muss eine Gegenwelt gegen die Mächte der Zerstörung entstehen. Es geht um eine ethno-kulturelle Reconquista, eine Rückeroberung unseres Landes von fremden und volksfeindlichen Kräften. Im Gegensatz zur historischen Reconquista, die die christliche Rückeroberung Spaniens von den arabischen Invasoren bezeichnet, hat unsere gänzlich gewaltfrei zu sein. Nationale haben vielmehr die geistige Hegemonie in ländlichen Räumen anzustreben und lebensweltlich prägend zu wirken. Dabei hilft uns, dass junge Linksliberale und Linksradikale den ländlichen Raum fluchtartig verlassen, sobald sie ihr Abitur haben und zum Studium in links-versiffte Universitätsstädte ziehen. Diese Kreise hassen am ländlichen Raum genau das, was Nationale an ihm schätzen: ethnische Homogenität, Heimatstolz, Traditionsbewusstsein und Bodenständigkeit.

Die Erkenntnis, dass Umweltschutz nicht den Linken überlassen werden darf, weil es sich hierbei um eine urkonservative Angelegenheit handelt, ist in der NPD nicht neu. Allerdings muss es jetzt darum gehen, dies künftig noch viel stärker in praktische Arbeit und Mitmachangebote für Jugendliche umzusetzen, statt nur auf Wahlen zu setzen.

Geerdeter Menschenschlag

In diesen Regionen hat nicht die pseudo-intellektuelle Linke die Meinungsführerschaft, sondern ein geerdeter Menschenschlag, zu dem sich durch gezielte Ansiedlungen immer mehr Rechte gesellen sollten. Die westdeutschen Großstädte sind einstweilen verloren, dort braucht kein Rechter aus falsch verstandenem Heroismus die Stellung zu halten. Dort gibt es auch keine Lebensqualität mehr, sondern nur noch einen multiplen Verfall. Wenn es beruflich möglich ist, sollten sich Rechte aller Schattierungen im ländlichen Raum niederlassen, vor allem in Mitteldeutschland, wo man sich als Patriot wie ein Fisch im Wasser bewegt. Es sollte also eine Art Siedlungsbewegung initiiert werden, ein Wegzug aus den verkommenen westdeutschen Großstädten mit ihren Migrantenmassen und ihrer linken Gutmenschen-Schickeria.

Die Reconquista vorbereiten

Nur aus sozial-kulturell intakten Räumen heraus ist die Reconquista eines neu definierten Landvolkes denkbar. Die historische Landvolk-Bewegung hatte sich in der Endphase der Weimarer Republik aus Protest gegen die Entrechtung und wirtschaftliche Verelendung des ländlichen Raumes und seiner damaligen Trägerschicht – des konservativen Bauerntums – gebildet. Die Bewegung, deren Zeichen eine schwarze Fahne mit weißem Pflug und rotem Schwert war, wandte sich mit Protestmärschen und Streikaktionen gegen Bauernhof-Pfändungen und Steuerzahlungen. Sie rebellierte gegen die Ignoranz der Weimarer Systemparteien, den Versailler Diktatfrieden und die Macht der Banken. Die Unzufriedenheit mit den politisch-wirtschaftlich Verhältnissen gipfelte unter dem Einfluss von Nationalrevolutionären in Sprengstoffanschläge, mit denen die Bewegung die Sympathien im Volk verspielte.

Die Idee einer neuen ländlichen Widerstandsbewegung lehnt sich wegen anderer Problemlagen nur bedingt an die historische an und ist konsequent gewaltfrei. Die Forderungen müssen gegenwartsbezogen und gesellschaftlich anschlussfähig sein. Dabei ist an das weitverbreitete Gefühl der ländlich-kleinstädtischen Bevölkerung anzuknüpfen, von den herrschenden Pseudo-Eliten kulturell verachtet, politisch ignoriert und wirtschaftlich deklassiert zu werden. Aus dem Gefühl des Vergessen- und Abgehängtseins muss eine Widerstandshaltung gegen »die da oben« erwachsen.

Die schwarz-weiß-rote Fahne der Landvolkbewegung gehört für viele Bauern, die sich ähnlich unterdrückt und bevormundet fühlen wie die Bauern der 1920er Jahre, zu ihrem Protest hinzu. Das führte natürlich schon dazu, dass die Mainstream-Medien hyperventilierten, so z.B. in diesem Bericht vom Februar 2021.
Bildquelle: Screenshot NDR, https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Bauernfahne-sorgt-fuer-Zuendstoff,hallonds63908.html

Lebensräume für Herkunftsdeutsche

Die zeitlosen Grundpositionen der NPD sind einzubetten in ein ganzheitliches Konzept zur Stärkung des ländlichen Raumes, das weit über die Verbesserung der Versorgungssicherheit, den Ausbau der Infrastruktur und die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung hinausgeht. Es geht um Rückzugsräume, besser: Lebensräume für Herkunftsdeutsche, die durch persönliche Selbstbestimmung die Zumutungen eines immer übergriffiger werdenden Staates abwehren können.

Zu schaffen sind Lebensräume, die sich frei machen von staatlicher Gängelung, Meinungszensur und Gesinnungsterror, Räume echter staatsbürgerlicher Freiheit eben. Anzustreben ist eine Abkopplung vom ganzen Irrsinn der Multikulti- und Gender-Republik, um wieder ein wertegestütztes deutsches Gemeinschaftsleben führen zu können. Diese geistige Sezession revitalisiert automatisch Bindungen, Traditionen und Solidaritäten, die wieder Lust auf Familiengründungen und Kinderreichtum machen. Eine kaputte Gesellschaft erzeugt kaputte Menschen, aber ein vitales Gemeinschaftsleben im ländlichen Raum kann die Deutschen wieder seelisch gesunden lassen.

Für eine konservative Umweltbewegung

Die neue Landvolk-Bewegung setzt sich selbstredend auch für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ein. Die Aussage »Umweltschutz ist Heimatschutz« ist mit Leben zu füllen. Das Umwelt-Thema muss wieder ganzheitlich und national besetzt werden, um es nicht linksradikalen »Klimaschützern« zu überlassen. Die gesamte Rechte muss sich ernsthaft darüber Gedanken machen, wie sie den vernünftigen und unverhetzten Teil der deutschen Jugend dem Klammergriff linker Öko-Ideologen entziehen kann. Eine ländliche Widerstandsbewegung wäre ein Angebot an umweltbewegte junge Leute, die noch nicht von den Klima-Apokalyptikern verstrahlt sind. Ihnen könnte authentisch vermittelt werden, dass Naturschutz eine urkonservative und keine urlinke Angelegenheit ist. So plädierten schon Karl Marx und Friedrich Engels im Einklang mit den Kapitalisten für eine rücksichtslose Entfesselung der Produktivkräfte und eine hemmungslose ökonomische Inbesitznahme der Erde.

Eine konservative Umweltbewegung könnte vermitteln, dass man ganz bestimmt nicht links sein muss, um etwas für eine intakte Umwelt zu tun. »Fridays for Future« ist als links gesteuerte Weltuntergangssekte zu entlarven, die unter dem Vorwand des Klimaschutzes Jugendliche letztlich an Antifa-Gedankengut heranführt und völlig unterschlägt, dass die Überbevölkerung der Dritten Welt und ihr Ressourcenverbrauch der Haupttreiber ökologischer Zerstörung ist.

Wenn es der NPD gelingen sollte, mit einer neuen Landvolk-Bewegung junge Leute für eine wirklich alternative Lebensweise zu begeistern und so der Rotlicht-Bestrahlung zu entziehen, würde sie sich wirklich um die deutsche Sache verdient machen. Hier liegt die Existenzberechtigung der Partei trotz mieser Wahlergebnisse.

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