Gedenken: Tiina Wiik 

Die finnische Bloggerin und Bürgerrechtlerin Tiina Wiik (eigentlich Linnéa Lokka) widmete sich dem Kampf für die Meinungsfreiheit und gegen einen Kulturmarxismus, dessen Hauptbetätigungsfeld darin zu bestehen scheint, Zensur auszuüben und den politischen Gegner kaltzustellen. Im Mai 2023 verstarb sie im Alter von 38 Jahren.

Screenshot von der Titelseite der DS 12/2021

DS-Redakteur Sascha A. Roßmüller sprach 2021 mit ihr und übernahm die Übersetzung aus dem Englischen. Veröffentlicht wurde das Interview in der Dezember-Ausgabe:

»Wenn es den Menschen nicht gut geht, ist auch die Gesellschaft krank!«

Tiina Wiik, Sie produzieren zwar hauptsächlich Inhalte in finnischer Sprache, aber es gab und gibt vielleicht auch wieder einige Sendungen in englischer Sprache. Doch zunächst einmal: Wie sind Sie zur Politik gekommen und was hat Sie dazu bewogen, an vorderster Front aktiv zu werden?

Als ich jung war, war ich die typische liberale junge Frau von nebenan. Ich verfolgte die Nachrichten, dachte aber nicht tiefergehend nach, weshalb ich vermutlich auch nur eine weitere multikulturelle Liberale war. Mein erster Schritt, bewusst politischer zu werden, war, als ich die Heuchelei der liberalen Atheisten in Bezug auf den Islam bemerkte: Man machte sich über Christen lustig, aber nie über Muslime.

Dann begann die Migrationskrise 2015: Uns wurde gesagt, dass es sich bei den Flüchtlingen um syrische Frauen und Kinder handeln würde, aber es waren fast ausschließlich Männer aus dem Irak und Afghanistan. Ich sah dies selbst in meiner kleinen Heimatstadt, in der Einwanderung bis dahin kein Problem und daher kein Thema war. Bis im örtlichen Einkaufszentrum ein Bus anhielt, aus dem lachend junge Männer stiegen und Selfies machten. Ich dachte zuerst, es handele sich um eine ausländische Sportmannschaft oder so etwas.

Weiterführende Informationen:

DS-Magazin im Dezember 2021: »Freiheit in Gefahr«

Interview mit Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen in der März-Ausgabe der Deutschen Stimme

Im Gespräch mit Frank Kraemer: »Freiheit bedeutet , sein Potential entwickeln zu dürfen«

Gedenken an die Opfer von Migrantengewalt. Bild: Privat

Dann wurde mir klar: Das sind die »syrischen Frauen und Kinder«, von denen immer die Rede war. Ich fühlte mich betrogen, war sehr wütend, schämte mich aber auch, die Lügen unreflektiert geglaubt zu haben. Ich fühlte, etwas zu sagen zu haben und begann einen Blog und dann einen YouTube-Kanal zu betreiben. Ich erkannte mich mit meiner Unwissenheit als Teil des Problems, folglich musste ich, um ein reines Gewissen zu haben, anfangen, Teil der Lösung zu werden.

Können Sie bitte die Projekte beschreiben, an denen Sie beteiligt sind? Welches Zielpublikum haben diese, was sind die Hauptthemen, wie oft senden Sie und welche Entwicklung haben Sie erlebt?

Außerhalb Finnlands kennt man mich vor allem aufgrund der Happy Homelands-Streams, die ich zusammen mit Ramzpaul gemacht habe. In Finnland ist unser Flaggschiff die wöchentliche Sendung Monokulttuuri FM (Monoculture FM), in der Tuukka Kuru, mein Verlobter Junes Lokka und ich über aktuelle Nachrichten und Politik diskutieren. Zudem haben Junes und ich zweimal wöchentlich noch eigene Sendung Vihapuhe FM (»Hatespeech FM«) sowie ich selbst noch eine eigene Sendung donnerstags ausstrahle, Vaimomatskuu (Wife Material), die Vielfältiges aus Geschichte und Religion bis zu Unterhaltung und Lifestyle-Themen behandelt.

In Kürze werden wir auch unsere englischsprachigen Out of Line-Livestreams wieder aufnehmen, so dass es auch für das internationale Publikum wieder ein Angebot geben wird. Alle unsere Livestreams findet man unter dlive.tv/vpfm.

Der Kern unserer Arbeit liegt jedoch in unserem eigenen investigativen Journalismus. Es war mein Verlobter, der die Grooming Gangs von Oulu, über die auch international berichtet wurde, ans Licht der Öffentlichkeit zerrte, als Polizei und Medien versuchten, dies zu vertuschen. Wir gehen auch zu Live-Übertragungen von Demonstrationen, Seminaren und anderen interessanten Veranstaltungen und haben vor kurzem zwei Wochen in Litauen und Lettland verbracht, um über die weißrussische Grenzkrise zu berichten. Uns gelang es sogar, eine Presseerlaubnis zu erhalten, um in die Lager zu gelangen und die Migranten zu interviewen, wodurch wir hervorragendes authentisches Material erhielten. Niemand in den Mainstream-Medien hat sich vergleichbar bemüht, obwohl diese über enorme Ressourcen verfügen.

Investigativer Journalismus: Tiina Wiik begnügt sich nicht damit, bequem vom Studio aus ihre Kommentare zum Zeitgeschehen abzugeben; sie reist selbst an die Brennpunkte und berichtet von dort – so wie hier aus einem »Flüchtlingslager«, wo sie versucht, mehr über die Ziele und Motive der Migranten zu erfahren, bevor Sie nach Finnland gelangen. Bild: Privat

Sie agieren überdies als Organisatorin oder zumindest wichtige Mitorganisatorin von Konferenzen. Welche Konferenzen waren das, und sind weitere zu erwarten, wenn die derzeitigen Corona-Beschränkungen aufgehoben sind?

Ich war die Gastgeberin und Mitorganisatorin der Awakening-Konferenzen in Finnland, der ersten ethno-nationalistischen Konferenzen im Land. Wir haben bisher zwei davon organisiert, aber wegen der Beschränkungen in der Stadt mussten wir die »Awakening III« verschieben, die wahrscheinlich im Frühjahr 2022 stattfinden wird, wenn die Beschränkungen hoffentlich ausreichend aufgehoben sind. Wie bei den vorangegangenen Seminaren werden wir interessante Referenten aus der ganzen westlichen Welt einladen und ein Publikum aus Finnen und Ausländern anziehen, das unsere Referenten kennenlernen und hoffentlich ein wenig Networking für eine breitere internationale Zusammenarbeit zwischen Nationalisten betreiben wird.

Sind Sie mehr eine freie Aktivistin oder Mitglied einer politischen Partei bzw. sympathisieren Sie mit einer bestimmten Partei? Wie ist generell Ihre Analyse der parteipolitischen Landschaft in Finnland?

Ich finde die Unehrlichkeit und Korruption in der Politik zu frustrierend und anstrengend, deshalb bin ich glücklicher, wenn ich meinen Aktivismus ungebunden ausüben kann. Sowohl mein Verlobter als auch ich haben die bewusste Entscheidung getroffen, eine gewisse Distanz zu politischen Parteien und Organisationen zu halten. Es kann immer zu Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen und Menschen kommen, deshalb ist es für uns als Medienakteure besser, wenn wir die Brücken zu allen Richtungen der nationalistischen Szene offenhalten können. Das gibt uns auch die Freiheit, unsere Arbeit so zu machen, wie wir wollen, denn wir müssen uns keine Gedanken darüber machen, wie sich unsere Arbeit auf eine Organisation auswirken könnte oder umgekehrt.

Politisch aktiv auf der Straße. Von Parteien halten Sie und ihr Verlobter sich fern; beide möchten sich ihre Unabhängigkeit bewahren. Bild: Privat

In der nationalen Politik Finnlands sieht es im Moment nicht sehr gut aus. Die stärkere Rechtspartei, »Die Finnen«, hat sich in eine gemäßigtere, liberale Richtung entwickelt, so dass wir keine ethno-nationalistischen Vertreter im Parlament haben. Ich hoffe, dass die Blauschwarz-Bewegung, ein authentisch nationalistisches neues Parteiprojekt, wächst und die gemäßigteren Finnen herausfordern wird. Die Angst, Stimmen an diese prinzipientreuere Option zu verlieren, könnte vielleicht die größere Partei davon abhalten, sich zu weit von nationalistischen Positionen zu entfernen.

Das Hauptproblem ist aber das Desinteresse der Finnen an der Politik. Viele gehen gar nicht wählen, und die, die es tun, sind oft wenig informierte Wähler, die einfach einen Namen wählen, den sie kennen, oder jemanden, der ihnen oberflächlich »sympathisch« scheint. Bevor wir also auch nur von einem politischen Wandel träumen, brauchen wir einen Kulturwandel und müssen mehr Menschen auf den großen Austausch aufmerksam machen, der uns bevorsteht.

Die »Great Awakening« – Konferenzen in Finnland waren ein großer Erfolg, bevor die Corona-Einschränkungen die Veranstaltungsserie vorerst stoppten; bald soll es jedoch damit weitergehen. Bild: Privat

Einige Regionen in Westeuropa befinden sich im demographisch freien Fall, mit Bezirken, die zu einem kriminellen No-Go-Zonen-Schmelztiegel verkommen sind. Wie ernst ist die Situation der Migration in Finnland inzwischen? Ist man in Finnland ebenso mit einer BLM-Bewegung oder den Auswüchsen des Woke-Irrsinns und des Gender-Wahnsinns konfrontiert?

Finnland liegt glücklicherweise abgelegen in Europa und nicht im Zentrum der Migrationsrouten, so dass unsere Situation besser ist als beispielsweise in Schweden oder Frankreich. Es besteht also noch eine Chance, dieses Problem zu lösen, ohne zu extremen Maßnahmen greifen zu müssen. Aber der demografische Trend ist gleich: Die Zahl der Finnen nimmt ab, während die Zahl der Einwanderer weiter steigt. Wir sind bedroht, eines Tages eine Minderheit in unserem eigenen Land zu sein.

Weiterführende Informationen:

Die DS im Gespräch mit Roberto Fiore

Darko Tolić im Gespräch mit der DS: ALS NATIONALISTISCHER »FLÜCHTLING« IN DEUTSCHLAND

GESPRÄCH mit Bruno Gollnisch (Front National) in der August-Ausgabe 2016 der DS

Der »Woke-ism« ist genauso verrückt wie in vielen anderen Ländern, auch wenn die verrückten Linken hier weniger zahlreich sind. Der durchschnittliche Finne interessiert sich ganz sicher nicht für »cultural appropriation« oder Transmisogynie. Das Problem ist, dass der Lärm nur weniger Leute Einfluss hat. Wenn diese sich beschweren, Eskimo-Eis sei rassistisch, entschuldigt sich das Unternehmen und ändert den Namen des Produkts, anstatt solche Spinner einfach zu ignorieren. Aber das liegt natürlich nur daran, dass die Medien voll von diesen Spinnern sind, so dass sie jeder Kleinigkeit, über die sie sich beschweren, große Aufmerksamkeit schenken und Druck auf Einzelpersonen und Unternehmen ausüben können.

Nur wenige Unternehmer wie Juha Kärkkäinen, ein Millionär, der eine Kaufhauskette betreibt, haben nicht klein beigegeben, als sie vom Woke-Mob verleumdet wurden – obwohl die Medien alles getan haben, um ihn als fanatischen Antisemiten, Verschwörungstheoretiker und Nazi zu verleumden. Jedes Mal, wenn die Linke seine Geschäfte boykottiert hat, sind jedoch die Umsätze in seinen Läden gestiegen.

Zum Thema Kultur: Ich weiß nicht, ob Sie ein Fan von JRR Tolkien sind, der ein begeisterter Verehrer der finnischen Mythologie war. Zum Beispiel wurde eine von Tolkien entwickelte Kunstsprache, das elbische Quenya, stark von der finnischen Sprache beeinflusst sowie zu seinen frühesten Einflüssen das Nationalepos »The Kalevala« gehörte. Was können Sie unseren Lesern zu diesem Thema sagen und welche Bedeutung hat es für die heutigen Finnen? Vielleicht ein paar Worte speziell zum »Schwan von Tuonela« …

Ich bin sehr an Geschichte, Mythologie und Religion interessiert. Daher war es das Erste, was mir in den Sinn kam, den Namen für meinen Blog und meinen Kanal aus dem Kalevala zu übernehmen. Im Kalevala ist der Schwan von Tuonela ein mythischer Vogel, der immer im Fluss der Unterwelt der Toten schwimmt, und jeder, der versucht, ihn zu verletzen, würde selbst den Tod finden. Für die alten Finnen war der Schwan ein heiliger Vogel, und noch heute ist der Singschwan der finnische Nationalvogel.

Ich habe Tolkiens Werk selbst nicht vollständig gelesen, aber ich weiß natürlich davon, und es ist kein Wunder, dass er sowohl von der Sprache als auch von der Mythologie fasziniert war. Das Kalevala unterscheidet sich stark von den meisten europäischen Nationalepen: Die Helden sind keine schwertschwingenden Männer, und tatsächlich nehmen solche Typen in der Regel ein trauriges Ende, sondern Männer, die Weisheit und Zaubersprüche anstelle von roher Gewalt einsetzen. Und das Kalevala ist auch ein sehr facettenreiches Epos, denn es wurde von Elias Lönnrot zusammengetragen, der durch Karelien in Ostfinnland reiste und Gedichte aufschrieb, die bis dahin mündlich überliefert worden waren. Dann fügte er einige Komponenten hinzu, um aus den Gedichten eine kohärentere Geschichte zu machen. Es ist also eine interessante Kombination aus alter karelischer Mythologie und Lönnrots Ergänzungen aus den frühen 1800er Jahren, und natürlich verleiht das seltene Metrum der Gedichte, trochäische Tetrameter, dem Kalevala ein ganz besonderes Gefühl.

Noch lieferbar:

Ein weiterer Aspekt, der mit der Kultur zusammenhängt, zumindest als Lebenseinstellung, ist die Frage der Gesundheit, die derzeit hochaktuell ist; ich spreche jedoch nicht von Covid-Maßnahmen. Wenn ich richtig informiert bin, lohnt es sich, Ihre Gedanken zum Thema Gesundheit und Fitness zu hören. Wie wichtig ist die Frage des Lebensstils für die nationalistische Bewegung?

Ich spreche in meinen eigenen Live-Streams viel über Lebensstil und Gesundheit. Ich glaube fest daran, dass unser Körper unser Tempel ist, und man kann nicht behaupten, sich selbst zu lieben, wenn man sich nicht um sein Wohlbefinden kümmert, sowohl körperlich als auch geistig. Und ich bin nicht die »dünne Frau, die anderen sagt, sie sollen einfach abnehmen«. Ich habe in den letzten Jahren rund 20 Kilogramm abgenommen und weiß daher aus erster Hand, was eine solche Lebensstiländerung bedeutet.

Eine gesunde Lebensweise und geistiges Wohlbefinden sind meiner Meinung nach für die nationalistische Bewegung unerlässlich. Die Gesellschaft besteht aus Menschen, und wenn es den Menschen nicht gut geht, ist auch die Gesellschaft krank. Und wenn man das aus der Sicht eines Außenstehenden betrachtet, ist es eine große Imagefrage: Die Linke ist ständig empört, wütend, deprimiert und sehr oft völlig außer Form. Diese Art von Bewegung ist für einen Außenstehenden nicht gerade attraktiv, um sich ihr anzuschließen. Wer will schon ständig unglücklich sein und von einer Kultur umgeben sein, die das Elend vergöttert und einem nur dann Mitgefühl entgegenbringt, wenn es einem schlecht geht und man viele Probleme hat? Wir können eine bessere Option aufzeigen: glückliche, gesunde Menschen, die motiviert und leidenschaftlich für ihre Sache und eine Ideologie und Gemeinschaft eintreten, die zu langfristigem Glück und Stabilität im Leben führt.

Liebe Frau Tiina Wiik, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch!

Zur Person Tiina Wiik

Nach ihrer Biografie befragt, beschreibt sich Tiina Wiik kurz und bündig als eine ursprünglich aus li in Nordfinnland stammende 36-jährige Aktivistin, eine naturinteressierte, unapologetisch weibliche Frau, die Handarbeit und Kunsthandwerk betreibt.

Mehr lesen

AUFGEWACHT – DIE DEUTSCHE STIMME, Mai 2025 … FÜNF JAHRE CORONA

AUFGEWACHT – DIE DEUTSCHE STIMME, Mai 2025:
Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Zwangsmaßnahmen zieht die neue Ausgabe unter dem Titel „Macht, Mammon, Massenmord“ eine schonungslose Bilanz. Enthüllungen über Impfschäden, exklusive Interviews, der polnische Migrationswiderstand, neue Perspektiven auf den 8. Mai 1945 und viele weitere Themen – jetzt lesen und abonnieren!