Asoziale Marktwirtschaft: Bankster warnen vor der FDP

Einen „Beef“ der besonderen Art haben Bankster jetzt mit der FDP. Es treibt sie die Angst, dass die Partei in einer möglichen Regierungsbeteiligung Schluss macht mit der Staatshaftung für Banken, die sich verspekuliert haben. Wer letzte Zweifel hatte, dass das Eurosystem total verkorkst ist, der muss jetzt eines Besseren belehrt sein.

Gastbeitrag von Sascha von Aichfriede

Unternehmensberatungen und Investmentbanken betreiben Abteilungen, die unter anderem politische und volkswirtschaftliche Analysen betreiben. Sie bewerten Risiken für Investitionen, die auch politischer Natur sein können. Wenn zum Beispiel ein Staat zu kippen droht, weil eine enteignende und verstaatlichende Bewegung mächtig wird, dann ist es Zeit, sein Kapital von dort abzuziehen. Das wäre ein Extrembeispiel natürlich. Auch die kommende Bundestagswahl und die Programme und Profile der deutschen Parteien werden in diesem Zusammenhang analysiert, gerade weil Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsstandort ist.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Interessant ist ein Artikel, den das Handelsblatt in seiner Ausgabe vom 28.06.2021 veröffentlichte1. Darin heißt es, dass Investoren an der FDP nicht mögen, dass sie sich gegen zu viele Schulden auf europäischer Ebene stemmen könnte. Ihre mögliche Regierungsbeteiligung nach der nächsten Wahl wird als „Risiko“ eingestuft. FDP-Chef Christian Lindner antwortete darauf auf Twitter: „Wie vor vier Jahren: Bestimmte Investoren warnen vor der @fdp als ‚Risiko‘ für ihre Rendite, weil wir für die finanzpolitische Eigenverantwortung in der Eurozone stehen. Diese Warnung ist ein Kompliment. Liberale sind Anwälte der Marktwirtschaft, nicht von Big Business. CL.“2 Ob die FDP diesem Anspruch bisher immer gerecht geworden ist, sei dahingestellt, aber einer Angela Merkel käme so eine kritische Aussage nicht über die Lippen.

Worum geht es bei diesem Meinungsaustausch zwischen Bankstern und der FDP: Die Banken und ihre betuchten Kunden haben Angst, dass der Staat, speziell der deutsche, nicht einspringt, wenn ihre Schuldner in wirtschaftliche Not geraten und dadurch Zahlungsausfälle drohen, also schlechte Kredite abgeschrieben werden müssen. Sie wünschen sich ein Schema ähnlich der Griechenland-Rettung, bei der die vielen Hilfsmilliarden aus der EU und anderen Institutionen direkt an die heimischen Banken gingen, die Griechenland einst Geld liehen3.

Warum macht eigentlich die merkelsche Bundesregierung das mit? Die Hintergründe erfahren Sie in der September-Ausgabe des Magazins Deutsche Stimme.

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1  Sh. auch: http://a.msn.com/00/de-de/AALx43x?ocid=se (Aufruf: 29.06.2021).

2  https://twitter.com/c_lindner/status/1409379405625974786 (Aufruf: 29.06.2021).

3  https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-hilfsmilliarden-retteten-vor-allem-banken-a-1090710.html (Aufruf: 29.06.2021).

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