SPD: Ehrung für gefallene Afghanistan-Soldaten nicht erwünscht?

Dass die SPD und generell das linke Lager kein sonderlich gutes Verhältnis zur Bundeswehr haben, dürfte hinlänglich bekannt sein. Nun hat es ein weiteres Ereignis gegeben, welches zeigt wie wenig Achtung viele Sozialdemokraten vor den Soldaten haben. In Bielefeld (NRW) stoppte die SPD-Bezirksfraktion die geplante Umbenennung eines Platzes zur Ehrung eines in Afghanistan gefallenen Bundeswehrsoldaten, weil sie keinen „Heldenverehrungsort“ will. Die Genossen schlossen sich damit der Position der Linken an, obwohl es die SPD selbst war, die das Afghanistan-Mandat mitbeschlossen und damit den jungen Mann erst in den Krieg geschickt hat, wo er den Tod fand.

SPD: Die besten Zeiten sind vorbei!

Als der Bundeswehrsoldat Martin Augustyniak (28) Anfang April 2010, während des sogenannten Karfreitags-Gefechts in der Nähe von Kunduz von einer Taliban-Sprengfalle in Stücke gerissen wurde, kurz nachdem es ihm erfolgreich gelungen war, einen verletzten Kameraden aus dem Kugelhagel zu retten, war die Bestürzung in Deutschland groß. Horrorbilder von ausgelassenen Taliban-Kämpfern vor dem Wrack des Dingo-Fahrzeugs, in dem außer Augustyniak noch zwei weitere Soldaten ums Leben kamen, gingen um die Welt. Kanzlerin Merkel sprach bei der Trauerfeier vor den aufgebahrten Särgen der Gefallenen die salbungsvollen Worte: „Deutschland verneigt sich vor Ihnen“.

Zehn Jahre später zeigt sich, wie diese „Verneigung“ aussieht: Die lokalen SPD-Genossen unter ihrem Bezirksvorsitzenden Hans-Werner Plaßmann wollten „antimilitaristisch“ sein und machen damit nicht nur die Eltern und Hinterbliebenen der Getöteten fassungslos. Der Verein Veteranenkultur e.V. zitiert in einer öffentlichen Stellungnahme das Gestammel der Genossen:

Eine (…) Benennung eines Platzes für einen in Afghanistan gefallenen Soldaten ist nach meiner Kenntnis eher selten, vielleicht sogar einmalig.
Eine klare Bedingung war, dass es keine weiteren Mahnmale oder Gedenksteine geben wird. Dies wurde auch kommuniziert. Eine klare Bedingung war, dass es keine weiteren Mahnmale oder Gedenksteine geben wird. Dies wurde auch kommuniziert.

Darüber hinaus verstieg man sich seitens der SPD zu einer Behauptung, für die sie keine Grundlage anbieten konnte:

Seitens des Veteranenkultur e.V. wurde der öffentliche Platz dennoch ohne Genehmigung oder vorherige Absprache mit einem Gedenkstein erweitert. Zudem war ein großes Fest, nach unserer Kenntnis sogar am 20. April, sowie ein jährlich stattfindendes Fest geplant.
Unter anderem aufgrund dieses Vorgehens, dem historisch eindeutig vorbelasteten Datums als Hitlers Geburtstag sowie weiteren angedachten Maßnahmen entstehen in der Bevölkerung Sorgen über die schleichende Entwicklung eines rechten Kultortes.

Offensichtlich war für den Betrachter die Tatsache, dass der unwürdige Tanz auf Kostens des Gedenkens an einen Gefallenen der Anbiederung an die örtlchen LINKEN dienen sollte. Sie standen der Umbenennung des Platzes von vornherein ablehnend gegenüber und kommen nach der Kommunalwahl als mögliche Koalionspartner der SPD in Betracht.

Schließlich gab die SPD aber doch noch ihre Zustimmung zu der Platzbenennung. Aber erst, nachdem es von mehreren Seiten Kritik an der Entscheidung gab, wie die Welt berichtete. Auf Facebook schrieb die SPD des Bezirks Brackwede dazu: „Uns trieb und treibt die Sorge um, dass dieser Platz dann nicht allein dem Gedenken von Martin Augustyniak dient, sondern politisch missbraucht wird.“ Den Sozialdemokraten sei angeblich nicht bewusst gewesen, dass mit der Entscheidung der Bezirksvertretung 2019, den Platz nach Augustyniak zu benennen, so starke Erwartungen geweckt worden seien und „dass wir mit unserer Entscheidung viele Gefühle verletzt haben. Dafür entschuldigen wir uns.“ Die SPD hat also nach massiver Kritik an ihrem Vorgehen ihre Entscheidung überdacht. Das sollte allen Patrioten zeigen, was zu tun ist wenn die Altparteien etwas machen was wir nicht wollen; wir müssen in solchen Fällen ordentlich Druck machen und protestieren!

Trotz dieser Kehrtwende war es für viele Beobachter ein wirklich unwürdiges Verhalten der Sozialdemokraten. Der Fall zeigt leider ziemlich deutlich, wie stiefmütterlich die Bundeswehr von den Altparteien behandelt wird.

Christian Schwochert

Mehr lesen

Brandmauer gegen FPÖ-Kanzlerschaft

Nach dem Zerplatzen der ÖVP-FPÖ-Koalition infolge der Ibiza-Affäre von 2017 steht die FPÖ wieder vor einer Regierungsverantwortung. Dieses Mal aber als stärkste